Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen

Betty Kieß, C&A - über nachhaltig produzierte Jeans in Deutschland

May 06, 2022 Betty Kiess, Sibel Brozat Season 2 Episode 38
Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Betty Kieß, C&A - über nachhaltig produzierte Jeans in Deutschland
Show Notes Transcript

Betty ist seit April 2021 Mitglied der Geschäftsleitung bei C & A und ist zuständig für den Bereich Corporate Communications.

Neben 20 Jahren in der Unternehmenskommunikation, die sie in das Unternehmen einbringt, steht sie für die Werte Fairness, Loyalität, Authentizität und Verantwortung.

Als einer der größten Textilhersteller Europas hat C&A  im Dezember 2021 eine Produktionsstätte nach Mönchengladbach verlegt um dort mit Hilfe von Technologie Jeanshosen zu produzieren, die nur noch ein zehntel des üblichen Wasserverbrauches benötigen und damit als nachhaltig gelten. 

Darüber, und über die aktuellen Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens C&A sprechen wir in der heutigen Podcast-Episode.  Zudem spricht Betty über ihre eigenen beruflichen Herausforderungen, teilt ihren Lieblingserfolg und einen Business-Tipp mit uns.

Es lohnt sich reinzuhören.

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Sibel Brozat:

Willkommen im urbanen Fashion Germany ihre Macherinnen von. Sibel Brozat und mit spannenden Talkshow Gästen. Heute zu Gast Betty Kiss Liebe Betty, schön, dass du heute bei uns in der Show bist.

Betty Kies:

Vielen Dank. Ich freue mich sehr.

Sibel Brozat:

Magst du in seinen Hörerinnen und Hörern machst?

Betty Kies:

Ja, ich arbeite bei C und A, bin da Mitglied Bereich Corporate Communications.

Sibel Brozat:

Du bist noch gar nicht so lang da gefühlt. Also ich glaub April 21, wenn ich das richtig gesehen habe. Und es ist schon ganz schön viel kommuniziert worden in Richtung Nachhaltigkeit. Und auf das Thema wollte ich heute mit dir eingehen, weil was ich so super spannend fand, als ich die Pressemitteilung gelesen habe, war das Thema nachhaltig produzierte Jeans, weil. Jeans. Die Produktion von Jeans ist ja, glaube ich, gerade besonders umweltschädlich und da würde ich gern mit dir heute im Interview. Darauf würde ich gerne mit dir im Interview heute eingehen.

Betty Kies:

Ja, sehr, sehr gerne.

Sibel Brozat:

Wo fangen wir an? Ihr habt jetzt einen neuen Produktionsstandort dafür. Sogar in Mönchengladbach. Warum eigentlich Mönchengladbach?

Betty Kies:

Zunächst einmal ist die Entscheidung, diese November 2020 gefallen. Und dann hat man relativ zügig angefangen. Auch das Was musst du dir vorstellen? Wie so eine ganz alte Halle, die damals schon dafür genutzt wurde, um Maschinen für die Textilproduktion herzustellen. Also da atmet man wirklich Historie und auch das ernst beantwortet ein bisschen auch den die Frage Warum Mönchengladbach? Wir kehren da quasi zu den Wurzeln der Textilindustrie zurück. Denn Mönchengladbach und diese Umgebung war wirklich ganz lange Zeit eine Hochburg für die Textilproduktion, bevor dann die Kohle kam. Und so geht es also wieder dahin zurück, wo wir eben auch mit der Hochschule Niederrhein viele um die 20.000 interessierte Mode, Studentinnen und Studenten finden. Viele Start ups, die sich mit dem Thema Textil und Bekleidung beschäftigen, sind dort angesiedelt. Und davon profitieren wir natürlich auch. Und natürlich, dass wir hier in Deutschland eben auch besonders CO2 frei produzieren können durch die Nutzung von erneuerbaren Energien. Also all das hat so zusammengespielt, dass wir gesagt haben, das ist der, das ist der richtige Standort für uns.

Sibel Brozat:

Verstehe, mir war das gar nicht so klar. Ich dachte immer, Süddeutschland wäre so früher so textil gewesen. Das weiß ich aus meiner eigenen Vergangenheit, deswegen konnte ich das gar nicht zuordnen. Spannend. Apropos CO2 Genau da kommen wir ja gleich auch noch mal intensiver drauf. Aber jetzt seid ihr in Mönchengladbach und es ist ja nicht nur da. Ist ja nicht nur dieser tolle Standort, sondern auch eben das Thema Jeans Produktion jetzt angesiedelt, angesiedelt. Und vielleicht fangen wir mal so an, dass wir mal darüber sprechen, was, was es eigentlich normalerweise bedeutet, eine Jeans herzustellen. Kannst du da vielleicht was dazu sagen? Also wie es bisher üblicherweise geschehen ist?

Betty Kies:

Also ich sage mal so, die Produktion nimmt wir ja eben in Asien produzieren, also da ist. Dadurch ist so, dass natürlich schon mal enorme Transportwege und auch Transportkosten wegfallen. Dann haben wir ja hier einen hohen Grad an Automatisierung. Also wir stellen sehr viel mehr maschinell her, was sonst auch teilweise wirklich noch Handarbeit ist. Wir haben viel automatisiert und wir arbeiten mit einem Start up zusammen. Und dieses Start up hat eben in der Art und Weise, wie Sie jetzt die, sage ich mal, den Einsatz von Wasser, der ja eigentlich sehr, sehr hoch ist für eine Jeans, wie sie den eben auf unter fünf Liter bringen können pro Hose. Das ist ein deutlich deutlich geringerer, sage ich mal gering das Menge an Wasser, die man da benötigt, sodass wir einfach insgesamt eine sehr, sehr nachhaltig produzierte Jeans dort herstellen, die vor allen Dingen eben dann und das ist auch noch mal so ein Vorteil, wenn sie dann eben abverkauft ist, sagen wir mal, dann haben wir natürlich auch kürzere Wege und sind näher am Kunden, was das Verkaufserlös Ergebnis angeht. Also viele viele Vorteile die es hat auch hier wieder in Europa zu produzieren.

Sibel Brozat:

Also Deutschland ist ja ich glaube euer war auch Berlin die erste Auslands Filiale, die von C und A damals überhaupt gegründet wurde. Und das ist ganz schön, dass jetzt hier dann auch diese Hosen produziert werden, weil nicht nur die Strecke, sondern man muss sich ja mal überlegen, ich glaube, eine normal produzierte Hose, die verbraucht zehnfach so viel an Wasser, also 50 bis 60 Liter. Es sind immer die Rede. Ich habe auch mal über 100 Liter gelesen. Ich weiß es nicht, aber das ist schon der Hammer. Wie viel Hosen könnt ihr denn in Deutschland überhaupt produzieren und wie viel macht es von eurem Gesamtmarkt aus?

Betty Kies:

Also wir beginnen erst mal mit 400.000, das Fürs erste Jahr wollen wir dann aber direkt auch skalieren und im zweiten Jahr auf 800.000 steigern. Also verdoppeln. Und ja, das macht momentan noch ungefähr erst 3 % unserer Gesamtproduktion aus. Aber man muss ja auch erst mal irgendwo anfangen und starten. Und genau das ist für uns auch das Ziel mit dieser Fabrik. Wir wollen hier lernen, gemeinsam mit unseren Partnern und das wissen, was wir uns jetzt eben auch wieder aneignen. Dadurch, dass wir selber produzieren, auch dann mit anderen Teilen der Industrie teilen, auch nach Asien bringen, um einfach als Branche ich glaube, das geht nur gemeinsam, eben auch was das Thema Nachhaltigkeit angeht, besser zu werden.

Sibel Brozat:

Diese, diese Technologie. Kannst du darauf noch ein bisschen eingehen, was die genau macht, dass die Produktion so Wasser sparend ist?

Betty Kies:

Hm, also zum einen ist man, sieht man das in Der Laser eingesetzt wird. Das hat jetzt nichts direkt mit dem Wasserverbrauch zu tun, aber das würde ich gern teilen, weil es so ein spannendes und wirklich, auch wenn man es sieht für mich immer noch eine ganz abgefahrene Technologie ist. Man sieht also die Hose aufgespannt und das, was früher doch auch mit Einsatz von Wasser, aber vor allen Dingen auch wirklich Kreide und Reiben und Menschen Einsatz sozusagen, da auch an harter Arbeit drinsteckt, ist hier diese Waschung in die Jeans zu kriegen. Das wird da übernommen von einem Laser, das muss man sich so vorstellen, dass der aufgespannt bis über die Hose aufgespannt und dann geht ein Laser von oben nach unten. Man sieht auch richtig, wie dann so blaue Gase aufsteigen und innerhalb von 15 Sekunden hat diese Jeans dann eben eine entsprechende Waschung. Und das ist zum Beispiel eine hoch automatisierte Angelegenheit, die wahnsinnig erst mal Zeit spart, Einsatz von, sage ich mal wirklich Manpower spart und man sieht auch, wie man dann variieren kann. Laser anders einstellen kann das aber schon anders werden etc. Das ist einfach wirklich toll zu sehen.

Sibel Brozat:

Spart man damit auch Zeit ein? Also wie lange dauert denn so eine Produktion von von so einer Jeans normalerweise, wenn man die händisch macht?

Betty Kies:

Das ist eine gute Frage. Ich kann dir sagen, dass wir jetzt auf ungefähr sieben Minuten kommen, in dem, wie wir das berechnen von eben Anlieferung, die auch automatisiert erfolgt, zuschnitt. Dann eben dieser Pocket Setter, der auch beispielsweise die Hosen hinten drauf stanzt und direkt eingeht. Dann gibt es natürlich noch einige Schritte an Handarbeit. Wir beschäftigen in Mönchengladbach auch um die 80 Näherinnen und näher. Das geht nicht ohne, aber nichtsdestotrotz ist die Beschleunigung durch diese dieser erste Teil der Maschinen natürlich schon enorm. Und ursprünglich würde ich sagen, ja, da kann ich jetzt gerade nur schätzen. Aber wenn das alles von Handke getan würde, ist das ja nichts, was man unter einer Stunde schafft. Also insofern ist das jetzt schon eine hohe Automatisierung.

Sibel Brozat:

Also wenn ich richtig verstehe, macht es das auch näht. Habe ich das richtig verstanden? Also macht er die ganze Jeans, der Stoff wird angeliefert. Wie stellt man sich das vor? Stoff wird angeliefert, wird genäht.

Betty Kies:

Genau, kommt auf so große Rollen, die dann welcher Größe werden soll, werden diese Rollen oder dieser Stoff, der lagert dann da und wird dann von einer automatischen Zuschnitt Maschine erst mal in das was man braucht, die Beine etc. die Lagen geschnitten. Das erfolgt aber eben auch schon so schnell, weil diese Maschine, die schneidet dann nicht nur eben eine einen Stoff durch, sondern da liegen dann 300 und dann wird er einmal darauf gestanzt und dann hat man die entsprechenden Formate schon mal. Dann geht es eben weiter und dann werden die mit eben die, die, die Pocket und auch vorne die, die Nähte werden dann eben durch Maschine tatsächlich auch draufgesetzt und dann angelegt. Und es gibt dann aber auch eben an diesen hoch automatisierten Maschinen. Man muss sich das so vorlegen wie dieses kleine Teil bei mir hinten bei der Tasche bleiben, die legt sich ja nicht von alleine irgendwo hin. Also da steht dann auch ein Mensch, legt die auf die entsprechende Stelle und dann kommt die Maschine und näht weiter. Also man hat immer noch das Zusammenspiel von Mensch und Maschine, aber der Austausch oder der, ich sage mal der Einsatz von Automatisierung ist gerade in diesem ersten Prozess sehr hoch. Wenn es dann um die Fertigstellung kommt und Reißverschlüsse nähte, da sieht man eben immer noch, da haben wir dann unsere Näherinnen und näher, die wirklich dann mal für die für den Versand insbesondere zum Ende der Produktionsschritte eingesetzt werden, aber natürlich auch zwischendrin, um eben die hochmodernen Maschinen zu bedienen.

Sibel Brozat:

Das ist ja, soweit ich informiert bin, ein hat. Das Thema ist ja noch ganz neu. Habt ihr denn schon? Seid ihr schon in die Auslieferung gegangen? Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht?

Betty Kies:

Genau. Also wir haben erst mal letztes Jahr Testbetrieb genommen, im Dezember war es dann die Wäscherei und dann haben wir aber auch in diesen Testbetrieb, muss man sich vorstellen, werden kontinuierlich bereits Jeans produziert, um dann einfach irgendwann auf das Ziel zu kommen und den Style, den man dann haben möchte. Und wir haben mit dem Verkauf begonnen. Tatsächlich. Erst kürzlich im März sind die ersten Hosen online verfügbar. Findet man auch bei uns im Webshop. Kosten 59 € finde ich einen fairen Preis und passt eben immer wie immer. Finde ich sehr gut mit dem Qualitätsanspruch von Kona Mode zu einem günstigen Preis erhalten zu können. Und jetzt geht es immer weiter. Wir haben jetzt beispielsweise neu auch den Skinny Fit Style. In dem produzieren wir und werden dann auch im August in ausgewählten Shops in Europa die Jeans verkaufen.

Sibel Brozat:

Gibt es da irgendeine Herausforderung, mit Als ihr diesen Prozess aufgebaut habt, war irgendwas irgendwie komplizierter als gedacht.

Betty Kies:

Also auch wir haben natürlich von den uns einiges verzögert. Wir haben auch verschiedene Maschinen, die erst mal nicht gekommen sind. Auch die Wäscherei sollte deutlich eher starten. Aber auch da war eben die Verfügbarkeit von bestimmten Materialien nicht da und insofern haben wir da mit Sicherheit auch ein bisschen an Zeit verloren. Und ansonsten ist es einfach ein Lernprozess, der aber eben auch Spaß macht. Man sieht halt, manche Dinge brauchen länger, manche brauchen kürzer, aber insgesamt sind wir, sind wir sehr zufrieden.

Sibel Brozat:

Und kannst du dir vorstellen, dass das jetzt gibt? Oder gibt es schon eine Nachfrage? Weißt du schon, dass andere Produzenten jetzt ihre Jeans vielleicht auch in der Art und Weise produzieren möchten?

Betty Kies:

Also haben erst kürzlich gelernt, dass es in gibt, auch für Jeans, auch eben eine eigens gegründete Fabrik, die ähnlich wie wir diese Schritte geht. Ich kann mir das gut vorstellen, dass das eben als eine Option weiterhin gilt und für Unternehmen besteht, die das einfach prüfen, müssen wir merken. Eben ohne hat uns so viel gelehrt, sei es irgendwie steigende Kosten für Container. Wir erinnern uns alle an die Bilder von dem Frachtschiff im Suezkanal. Also es gibt einfach natürlich auch viel mehr, was man doch kontrollieren kann, wenn man es alles näher bei sich hat und selber produziert. Nichtsdestotrotz werden wir auch weiterhin natürlich in Asien produzieren, aber ich glaube schon, dass das ein Stück weit mehr ein Konzept geben wird. Für was ist jetzt Rhetorik? Was ist also wo will man mit welchen Produkten stehen? Ich denke, das wird sich jeder noch gründlicher überlegen.

Sibel Brozat:

Ja, ich habe auch so einen Verdacht. Ich führe ja ganz viele Interviews in die Richtung Nachhaltigkeit und wir müssen ja alle irgendwann unseren Carbon Footprint nachweisen. Und ich habe irgendwie so den Verdacht, weit weg zu produzieren und dann zu liefern wird immer unsinniger. Ich meine, es war eh schon unsinnig, wenn man, wenn man die Umweltverschmutzung oder den Weg dieser Ware einfach so sich mal genauer anschaut. Aber kannst du dir vorstellen, dass vielleicht die Zukunft auch in Richtung lokale Produktion geht? Dass man für den Markt, in dem man liefert, einfach so solche Prozesse aufbaut?

Betty Kies:

Also ich glaube, es wird immer ein Mix sagen It's not shooting from the hipster. Also man kann jetzt nicht einfach nur sagen, genau diesen Missstand sehen sieht man ja und deswegen macht man jetzt einfach ein anderes Konzept, was auch das Sourcing angeht. Ich glaube, es wird so eine Mischung sein aus ner Sharing Offshoring Sharing, wo man für bestimmte Produkte immer im Blick behalten. Natürlich, wie nachhaltig ist das, was ich hier gerade tue und wie kann ich am besten oder wie kann ich das für die verschiedenen Produkte optimieren? Ein ein Konzept hat, was eben doch einiges beinhaltet, auch rein sich wieder und rein wieder umschwenken auf nur lokale Produktion kann ich mir allein, was die Größenordnungen angeht, die man ja eben doch auch produziert, nicht vorstellen? Nein.

Sibel Brozat:

Und kannst du uns so ein bisschen erzählen, habt in Richtung Nachhaltigkeit? Ich glaube, da habt ihr einiges vor. Jetzt möchtest auch du dein zu handeln, Potenzialen, Fähigkeiten und Kenntnissen, deine unverwechselbare Marke im Fashion und Luxussegment aufbauen. Ich helfe dir gerne bei der Gründung deiner eigenen Marke. Bietet dir meine Erfahrung. Meine Plattform.

Betty Kies:

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Sibel Brozat:

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Betty Kies:

Also neben unserer Produktion in ambitionierte Sustainability Strategie bis 2028. Die hat eigentlich im Wesentlichen drei Focus Themen. Das eine ist also generell, wir nennen es ja immer mal sustainable materials bei uns, also dass wir ähm bis zu 100 % unserer cor Materialien meer oder most sustainable sourcen bis eben zu diesem Jahr, dass wir vor allen Dingen auch den den Einsatz von Plastik weiterhin reduzieren wollen. 50 % ist da unser Ziel. In den Stores, online, im Onlineshop und generell in der Supply Chain runter zu kriegen. Und das Thema Circular Fashion ist eben auch sehr wichtig. Wir wollen erreichen, dass bei 20 28 mindestens 7/10 Produkten so designt sind, dass sie eben im Sinne der Zirkularität recycelt werden können oder wieder neu eingesetzt werden können.

Sibel Brozat:

Was glaubst du, ist von diesen Maßnahmen die

Betty Kies:

Ich glaube, der Einsatz von Plastik ist nach Wenn man das doch auch sieht. Gerade was? Anlieferung und Lagerkosten sind in Containern. Das ist da nach wie vor natürlich noch das Mittel Nummer eins zur Verpackung. Ich glaube, das wirklich zu reduzieren um 50 % ist eine große Herausforderung, der wir uns gut stellen können mit den Maßnahmen, die die Teams da eben evaluieren. Aber ich glaube, dass das insgesamt für die Branche eine ganz große Herausforderung ist.

Sibel Brozat:

Ja, das glaube ich auch. Und auch dieses Thema Circular Fashion, also ich meine so etwas wieder zurück zu nehmen. Aber was passiert denn dann damit, das zu reproduzieren, was Neues draus zu machen? Wir hatten kürzlich ein Gespräch mit einem der weltweit ganz großen Textil Hersteller und da wurde mir erst so richtig klar, wie schwierig das ist. Also so ein Material in seine einzelne Bestandteile zu trennen. Also nicht nur Knöpfe, Reißverschlüsse, Fäden, sondern auch der Stoff an sich ist ja nicht nur Biobaumwolle, oftmals sind es ja Gemische. Stelle ich mir total schwierig vor. Was ist da euer Ansatz.

Betty Kies:

Ganz vorne anzufangen? Das heißt, schon in dem Moment, wo man ein Produktdesign, muss genau das diskutiert werden. Welche Stoffe kommen zum Einsatz, wie beispielsweise allein schon die Entscheidung Kommt da ein Print vorne drauf oder nicht? Weil mit dem Print ist es nicht mehr wieder so einfach in dem ganzen Recycling Schritt auch das wieder zu lösen. Du hast wieder schon wieder einen weiteren Einsatz weitere Stoffe. Also ich denke das muss wirklich vom Beginn. Deswegen ist bei uns liegt ja bei uns Merchant, Lessons und Sustainability auch zusammen, weil das geht eben direkt mit dem Gedanken an das Produkt los. Da muss quasi schon wie der, der auch wie der letzte Schritt bedacht werden. Und welcher Knopf kommt da dran? Welche Materialien werden eingesetzt, um eben genau in diesem. Sinne auch wirken zu können. Ja, aber deswegen. Das meine ich. Der Ansatz muss bei den Designern liegen. Und er liegt nicht separat in einem Sustainability Team.

Sibel Brozat:

Ja, das hast du gut gesagt. Wenn ich so in die Zukunft der Textilproduktion blicke, dann habe ich, denke ich mir, es wäre toll, wenn man eigentlich just in time produzieren könnte, weil irgendwie fühlt sich dieses Produzieren im Voraus produzieren. Und wenn es kein Käufer findet, die das produzierte Stück auf den Müll zu werfen, fühlt sich irgendwie Yesterday an? Kannst du dir. Hast du auch so eine Vision oder kannst du dir vorstellen das irgendwann langfristig wir dahin kommen, dass wir so eine tolle Technologie haben? Dass wir relativ just in time auch ohne lange Wartezeiten vielleicht so aufgestellt sind, dass wir direkt produzieren können, wenn eine Order kommt. Das ist für mich so dieses dieses Idealbild, um einfach künftig da ganz viel Umweltverschmutzung einzusparen. Und irgendwie klingt es ja auch plausibel. Ich habe keine Ahnung, wie so was machbar und gestaltbar ist. Weil wenn man was bestellt, will man ja auch nicht zwei Wochen drauf warten. Es müsse denn sein, dass es dann irgendwie sofort lieferbar ist. Und mit Technologie habe ich die Hoffnung, dass es irgendwann möglich ist. Was? Was denkst du dazu?

Betty Kies:

Also, ich denke, dass vor allen Dingen man noch viel besser kennenlernen muss und kann. Das machen wir auch gerade um eine ganz große Consumer Segment schon bei uns durchgeführt mit vier und 10.000 Kunden. Solchen, die wir jetzt schon haben, die, die noch kommen. Ich glaube es geht viel darum zu verstehen, was ist es denn, was die brauchen und warum? Um entsprechend auch sich in der Range, die man anbietet anpassen zu können. Und wir werden beispielsweise auch einiges bei uns an Komplexität aus der Range rausnehmen. Wir haben auch festgestellt, wir haben zu viel, also da werden wir schon klarer sein, mehr Orientierung geben und ich denke, das ist schon mal ein guter erster Schritt. Und Kunde sollte eigentlich im Prinzip. Das spaßige Teil, was er immer gut findet. Das sollte er auch immer bestellen können. Also Never out of Stock nennen wir das ja. Es sollte auch möglich sein, dann einen Kunden zu inspirieren mit neuen Styles. Aber natürlich muss man die so wählen können, dass man genau wie du sagst, da keine Überproduktion hat, die keiner will, sondern eben wieder zurück zum Anfang. Kunden Verständnis weiß, dass das den Trend und den Geschmack unserer Kunden trifft. Ich glaube, da kommt es viel, jetzt auch und da werden wir jetzt noch viel mehr unseren Kunden Orientierung geben können dadurch, dass wir sie besser verstehen im Rahmen dieser ganzen Segmente, die wir gemacht haben, der Definition von Personas, dass wir einfach klarer, klarer, des Kunden Verständnis an erster Stelle stellen. Und ich glaube, dann reduziert sich ohnehin schon das, was du produzierst. Oder sagen wir so Es wird vor allen Dingen zielgerichteter. Ja.

Sibel Brozat:

Da gibt es ja jetzt auch schon ganz tolle KI Habe ich auch bei anderen Interviews schon gehört, die eben bei dieser Kunden Segmentierung sehr gut helfen können, die bei Trend Erkennung sehr gut helfen können. Und vielleicht in Zukunft auch, dass man. Gewisse Teile, wenn man jetzt seine Kleidung mit Avatar anprobiert, bevor man sie bestellt, dass man da vielleicht auch gewisse Anpassungen vornehmen kann. Also ich habe die Hoffnung, dass dass da noch viel, viel mehr möglich ist, als wir uns im Moment vorstellen können. Und würde mich freuen, wenn so große Player wie C und A da auch ganz vorne mit dabei sind. Es ist sehr einfach, auch wahrscheinlich eure wie soll ich sagen, wenn ihr nicht anfangt, wer dann? Also ihr müsst ja eigentlich ganz vorne mitspielen. Deswegen finde ich so toll, dass ihr das auch macht.

Betty Kies:

Ja, das ist auch ich bin auch ganz Wann immer wir dann wieder auch im Management Team die Data Analytics uns angucken, die Digitalstrategie, die jetzt neu ist, da bewegt sich gerade ganz viel und das ist einfach sehr, sehr schön, weil ich glaube, wir können viel bewegen und noch viel verändern. Es sind manchmal Kleinigkeiten, aber allein schon die Tatsache, sich darum zu kümmern, dass der ID für alle Produkte der gleiche ist. Das heißt, wenn du bei uns in Größe 36 eine Hose bestellst, sollte auch wenn du das in 36 für dein Top und für dein Blazer und es sollte hier schon immer klar sein, dass das dann deine Größte ist und das allein auszuhandeln, damit auch das finde ich eben sehr wichtig, diese Return Rate runtergeht. Also warum schicken Kunden die Sachen zurück? Wenn es an dem ID liegt, ist das ja was, was man noch viel genauer sich angucken kann und dann eben auch, woran man arbeiten kann. Und das sehen wir eben jetzt schon. Die Erfolge, wie dann diese Return Rate runtergeht, weil wir eben auch unseren ID entsprechend anpassen. Also es ist, wir sind viele Details, die aber am Ende das große Ganze ausmachen.

Sibel Brozat:

Habt ihr denn schon recht hohe Online Also kannst du da was sagen in Relation zu zum stationären Einkauf als sie und da habe ich irgendwie sehr stationär abgespeichert.

Betty Kies:

Ist auch richtig und waren wir. Wir haben aber im letzten Jahr unsere Online Sales schon verdoppeln können. Also man sieht schon und natürlich war auch da. Für uns ist Corona ein Brandbeschleuniger. Da waren wir. Wir waren halt nicht die ersten, die da eben einen entsprechenden Webshop hatten, aber haben dann sehr schnell dran gearbeitet, sehr viel auf den Weg gebracht in kürzester Zeit und konnten eben wie gesagt mit den besprochenen, mit der besprochenen Verdopplung der Online Sales eben auch schon sehen. Wir gehen in die richtige Richtung und letzte place to be. Aber es ist für uns auch so wir wollen da sein, wo unsere Kunden sind und finden wir die einen Market Places wie Zalando, dann sind wir eben auch da, finden wir die weiter in unseren Stores. Ich glaube, die werden immer noch eine Berechtigung haben. Die Menschen werden immer noch gerne physisch etwas anprobieren und einkaufen gehen wollen und natürlich dann eben online im Webshop. Aber das ist eben das, warum wir auf diesen Wir wollen uns als ein European Omni Channel Anbieter aufstellen, der eben genau alle Wege zum Kunden bedient.

Sibel Brozat:

Liebe Betty, kommen wir noch so ein bisschen im Laufe deiner Karriere ein bisschen Einblick geben, was da für dich persönlich eine große Herausforderung war und wie du damit umgegangen bist?

Betty Kies:

Zum. Ich bin in einer recht männerdominierten Ich war ja, nachdem ich in verschiedenen PR Agenturen war, bei E.ON und ich muss sagen, da ist schon teilweise. Und ich hatte dann wiederum aber auch Glück und Unterstützung durch tolle, aber auch Frauen muss ich sagen, in Führungspositionen. Die Herausforderung, die ich hatte, war gleichzeitig den Wunsch, viel bewegen zu können im Job. Und ja, wenn man das so ausdrücken will, in einer Art und Weise Karriere zu machen. Gleichzeitig ist mir aber auch meine Familie sehr wichtig. Ich habe zwei Töchter, für die habe ich jeweils auch ein Jahr Elternzeit genommen, danach Teilzeit gearbeitet. Und ich fand die Herausforderung gerade so sehr groß, dass man, wenn man Teilzeit arbeitet, ist man ja nicht teilzeit intelligent auf einmal oder kann nur noch Teilzeit, hat nur noch Teilzeit Fähigkeiten. Also da sich zu behaupten und deswegen sage ich das schon, was ist schon, wenn es nicht viele Beispiele gibt, dann ist das sehr schwer das zu lernen in einer Organisation und gerade da, wo sage ich mal kaum Männer Elternzeit genommen haben, noch zu der Zeit, wo es immer klar war, es sind die Frauen, die eher zu Hause sind. Da dann durchzusetzen, dass man trotzdem was erreichen will und dass man auch für etwas steht und an sich glaubt und da nicht sich abdrängen lässt. Das ist schon ganz wichtig gewesen. Und je mehr Beispiele man dafür hat, dass eben Frauen das beides unter einen Hut kriegen, weil sie eben auch beides wirklich gleichzeitig wollen, desto besser wird es. Aber da war ich noch ein bisschen auch in der Pionierrolle, für die ich auch das eine oder andere Mal ja klar, ein Stück weit kämpfen musste, teilweise nicht so schöne Erfahrungen gemacht habe. Aber am Ende lernt man ja draus und wird stärker.

Sibel Brozat:

Tolles Beispiel. Kannst du uns auch so ein tolles Beispiel geben für einen persönlichen Erfolg, der für dich ganz besonders war?

Betty Kies:

Ja, ich habe. Angefangen. Relativ klein mal so mit Interviews mit dem Vorstand und habe wurde dann gefragt, ob ich eine recht große Veranstaltung moderiere. Für Eon war das damals die Inbetriebnahme eines Windparks. Mit einem ganz offiziellen Zeremonie. Herr Scholz war da eingeladen, damals noch nicht Bundeskanzler. Verschiedene Größen, unsere CEOs natürlich. Und es sollte halt ein ganz tolles Programm werden, wo man in zwei Stunden dann auch dann ganz offiziell diesen Park in Betrieb nimmt. Und natürlich, da hatte ich tierisch Lampenfieber vor und fand, es hat mehr, hat aber die Vorbereitung sehr viel Spaß gemacht und dann, wie gut das gelaufen ist und so über sich hinauszuwachsen und zu merken, dass man 500 Menschen über zwei Stunden lang unterhalten kann, zum Lachen bringen kann und eben ein tolles Ereignis moderiert. Das würde ich sagen. So im Nachhinein. Das war für mich auch noch mal so ein ein Boost in Selbstbewusstsein und fand ich sehr schön. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass man moderieren darf man da nicht zu lange machen, weil sonst ist man irgendwann halt die nette Moderatorin auf der anderen Seite. Sich dann in eine strategisch denkende Führungskraft zu entwickeln ist schwer, zumindest für viele in der Wahrnehmung, das in Einklang zu bringen. Also das habe ich dann irgendwann auch an jemand aus meinem Team und eine jüngere Kollegin, die das dann auch ganz fantastisch gemacht hat, übergeben. Aber ich weiß noch, dass das so für mich, wenn du fragst, das war so ein Erfolg, das würde ich auf jeden Fall als einen nennen.

Sibel Brozat:

Sehr schön. Auch schön, wie du den Einblick Von der einen Rolle die andere Rolle in die andere zu kommen und die nicht aus dem Blick verliert, ist es sehr sehr schöner Einblick von dir. Als letzte Frage habe ich noch die, die ich zum Schluss immer stelle Welchen Tipp kannst du den unseren Zuhörerinnen und Zuhörern geben, die gerade selber dabei sind, eine Marke zu gründen und oder oder sich selber aufzubauen? Welchen Karriere Tipp hast du?

Betty Kies:

Ähm. Mein Tipp wäre. Manchmal ist langsamer. Besser. Und warum sage ich das? Weil. Ich kenne das von mir selber. Oder jetzt auch im Unternehmen. Wir wollen ganz viel. Das sollte am besten schon gestern passiert sein. Und an allen Stellen gibt es viel zu tun. Aber ich glaube, es ist wichtig, auch mal Pause zu machen, innezuhalten, noch mal zu reflektieren. Bin ich wirklich noch auf dem richtigen Weg? Muss das jetzt alles bis morgen sein? Kann ich nicht vielleicht irgendwo Stress rausnehmen und manche Dinge irgendwie verlagern? Auch auf andere? Kann ich noch mehr delegieren? Ich glaube immer mal, diesen Prozess zu machen. Deswegen das nenne ich Verlangsamung. Weil wir sowieso immer auf höher, besser, schneller im Moment unterwegs sind, getrimmt sind. Dann haben wir Krisen, die wir bewältigen müssen. Aber ich glaube sich zu besinnen What is our core? Was will ich eigentlich erreichen? Und da eben einfach noch mal diese, diese Power to pace als etwas, was nicht negativ behaftet ist, sondern ganz im Gegenteil dich eher stärker macht.

Sibel Brozat:

Vielen Dank, liebe Betty, dass du dir die Es hat super Spaß gemacht, den Einblick von dir zu bekommen.

Betty Kies:

Ja, ich danke dir. Der hat mir auch sehr viel Danke schön.