Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen

Vanessa Carrubba, Fashion Designerin - über die Erfüllung ihres Kindheitstraumes

October 28, 2022 Vanessa Carrubba, Sibel Brozat Season 3 Episode 7
Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Vanessa Carrubba, Fashion Designerin - über die Erfüllung ihres Kindheitstraumes
Show Notes Transcript

Vanessa Carrubba steht für Eleganz, Weiblichkeit und Exklusivität. Vanessa ist italienische Mode-Designerin und erzählt uns über die Erfüllung Ihres Kindheitstraumes, nämlich die Gründung ihres eigenen Labels „Vanessa Carrubba“. 

Die Geschichte beginnt schon sehr früh in einem kleinen italienischen Dorf auf Sizilien. Die damals 10-jährige Vanessa verspürt schon recht früh eine starke Anziehung und Verbindung zur Mode. Aufgrund ihrer Leidenschaft und die Liebe zum Detail, erlernte sie schon in frühem Kindesalter von Ihrer Oma das Nähen an der Nähmaschine.

Wann und wie sie gegründet hat, wo sie jetzt steht, und wo ihre Reise sie noch hinführt, all das und mehr erfahrt ihr in der heutigen Podcastfolge. Es lohnt sich reinzuhören.

Hier geht's zu den Shownotes

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Möchtest auch Du mit Deinen vorhandenen Potenzialen, Fähigkeiten und Kenntnissen Deine unverwechselbare Marke im Fashion- und Lifestyle-Segment aufbauen? 

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Vielen Dank für Deine Treue!

Herzlichst,

Sibel Brozat

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Sibel Brozat:

Willkommen im Women in Fashion Germany ihre Macherinnen. Mit mir, Sibel Brozat und mit spannenden Talkshow Gästen.

Heute zu Gast:

Vanessa Carrubba. Liebe Vanessa, schön, dass du heute bei uns in der Show bist. Wie toll!

Vanessa Carrubba:

Hallo Sibel, es freut mich sehr, dass du mich Und es ist mir eine ganz große Ehre, dabei sein zu dürfen.

Sibel Brozat:

Ach, wie schön. Erzähl uns doch bitte, wer du

Vanessa Carrubba:

Mein Name ist Vanessa Carrubba und ich bin Modelabels.

Sibel Brozat:

Erzähl uns doch so mal ein bisschen. Wie bist du dazu gekommen, Modelabel zu gründen? Weil wir wissen ja heute mittlerweile die Welt braucht keinen weiteren Modedesigner. Wir haben schon so einen Überfluss an Marken und es ist wahnsinnig schwierig, als Modedesignerin zu starten. Bin gespannt, wie deine Geschichte ist, ob du das so vor Augen hattest und mit welchem Purpose du gegründet hast.

Vanessa Carrubba:

Genau. Und zwar ist der Grund, weshalb ich Kindheitstraum. Es ist tatsächlich so, dass es sich alles ganz, ganz früh bei mir entwickelt hat, also diese Leidenschaft entwickelt hat. Für mich war und ist auch heute noch Mode eine ganz faszinierende Traumwelt. Das war sie auch, als ich sehr jung war. Ich habe meine ersten Skizzen, also meine ersten Zeichnungen waren, als ich circa acht, neun Jahre alt war. Die habe ich immer noch, die behalte ich auch immer noch ganz fleißig. Genau. Und ja, da hat alles eigentlich angefangen. Ich habe damals in Sizilien gelebt, habe ganz viel Zeit mit meiner Oma verbracht, weil meine Eltern Gastronomie in der Gastronomie gearbeitet haben. Deswegen habe ich dort mit ihr ganz viel Zeit verbracht und sie hat mir beigebracht zu nähen. Sie hat mir die ersten Schritte an der Nähmaschine gezeigt, beigebracht zu sticken und so kam ich quasi an das Handwerk. Und dann weiß ich noch, ich saß da in dieser Küche und da war ein Sender, der hieß TV Mode. Da habe ich mit, da konnte ich mir wirklich von morgens bis abends diese Runway Shows anschauen. Genau da hat es begonnen. Es war ein ganz, ganz natürliche Art und Weise, sich zu entwickeln.

Sibel Brozat:

Und bist du dann direkt, hast du dann das Also von dieser Leidenschaft direkt in den Job gegangen oder gab es da noch Umwege?

Vanessa Carrubba:

Nein, tatsächlich nicht. Ich war da vielleicht auch zu jung für. Ich wusste, dass ich eines Tages meine Kleider, das, was ich gezeichnet habe, mal auf einer echten Person sehen wollen würde. Aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich das mit sieben schon als mein Berufsziel gesehen habe. Im Laufe der Zeit ist es aber bei mir immer präsent gewesen, dieser Gedanke. Aber wie es so ist im Leben. Auch seitens der Eltern hieß es immer Mach doch was Vernünftiges, das kannst du immer noch machen eines Tages. Und deswegen, Das hat mich im Leben gebracht, Andere Schritte zu gehen, andere Entscheidungen zu treffen. Und als es dann so weit war, mich auch für die Uni entscheiden zu müssen, habe ich mich für was ganz anderes entschieden, weil es leider in dem Moment finanziell nicht möglich war, eine Mode Akademie besuchen zu können, weil es sind, es sind in Italien, ich denke auch in Deutschland sind es private Akademien. Und ja, und die Beträge, die man da zahlen muss, sind ja wahnsinnig hoch. Aber zum Glück ist es ja auch keine zwingende Voraussetzung. Ich wusste, eines Tages werde ich das trotzdem realisieren. Ja, und dann war 2019 der richtige Moment dafür mit den ganz, ganz großen Support meines Partners. Der Stefan, der ist für mich wie mein Mentor. Er hat es wieder herausgekitzelt, diese Leidenschaft und mich dazu gebracht und unterstützt, das Label zu gründen.

Sibel Brozat:

Bevor wir gleich auf dein Label noch und auf neugierig, was dein Umweg war. Wo bist denn gelandet? Beruflich zwischendrin?

Vanessa Carrubba:

Auch bei was ganz Kreativen. Ich habe Jura studiert in Deutschland. Ich kam 2015 nach Deutschland zurück. Bis dahin hatte ich ja noch in Italien gelebt. Genau das ist der Weg, den ich gegangen bin. Es hat mir dahin verholfen, meine Sprachkenntnisse zu verbessern, einen Partner kennen zu lernen. Das ist ganz, ganz, ganz wichtig. Genau deswegen bereue ich nicht diesen Weg, den ich gegangen bin. Ich bin sogar dankbar dafür. Eben als ich denke, mir im Leben kommt immer alles so, wie es kommen soll und wie es die Jobs mal sagte. Die Punkte kann man nur rückwirkend zusammenfügen. Genau.

Sibel Brozat:

Und deswegen ist doch ganz gut. Du weißt ja, ich bin auch eigentlich Bankerin und habe was ganz anderes gelernt. Und manchmal weiß man gar nicht, wo einem die Reise hinführt. Und ich glaube, so eine Leidenschaft, die kommt halt immer durch und ohne Leidenschaft geht gar nichts. Und es gibt viele Gründe, warum man erst einen anderen Weg einschlägt. Ich glaube sogar, ich weiß gar nicht, ob das heutzutage noch so ist, dass man wirklich so einen stringenten Lebenslauf hat und von von der Schule aus oder mit der ersten Berufsausbildung so immer das gleiche verfolgt. Ich glaube, das war mal, es ist so jeder, der ich habe die Vermutung, dass das künftig immer mehr so sein wird, wenn man einfach seinen seiner Leidenschaft hinterher ist. Und das ist auch gut und wichtig so, weil es gibt ja nix Schlimmeres, als wenn du jeden Morgen aufwachst und dann irgendwie unglücklich zur Arbeit gehst und jeden Tag dich das so belastet und überhaupt keinen Spaß macht. Ich glaube, da ist der Erfolg ja auch nicht gerade vorgezeichnet, oder wie soll ich sagen, weil wenn es keinen Spaß macht, ist auch gefährlich oder schwierig erfolgreich zu sein. Insofern finde ich das eine coole Sache. Und so eine juristische, so ein juristisches Fundament ist doch sicherlich hilfreich, auch in allem, was du jetzt in deiner Selbstständigkeit machst oder nicht?

Vanessa Carrubba:

Allgemein in der Selbstständigkeit, einfach Und ich bin da ganz einverstanden mit dir. Ich denke auch, dass sich das heutzutage etwas aufgelockert hat. Das ist auch gut so, weil letztendlich entwickeln wir uns ja auch ständig weiter. Die Umstände im Leben ändern sich andauernd. Die letzten zwei, drei Jahre haben uns ja gezeigt, wie schnell sich Situation und Umstände um uns herum verändern können. Und deswegen ist es, sehe ich das als ganz großer Vorteil, dass man da mit einer gewissen Lockerheit draufschaut schaut, weil letztendlich sprechen ja Taten und und die Leidenschaft führt einen dann doch dorthin, wo man sein Weg sich befindet.

Sibel Brozat:

Definitiv. Und jetzt sagst du, du hast 19 Plumps, da kommt die Pandemie. Wie war das für dich?

Vanessa Carrubba:

Ja, ganz gute Frage. Ich sag gern, das war Fluch und Segen zugleich. Zum einen, weil die ersten Jahre nach Gründung sind ja, ein bisschen sage ich jetzt mal die schwierigsten Jahre, die Findungsphase. Und Corona hat mir ermöglicht durch dieses Entschleunigen und hat mir ein bisschen mehr Zeit verschafft. Natürlich habe ich auch mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt wie meine anderen Kollegen. Ich kam schwierig an Stoff, die Unternehmen waren zu, aber nichtsdestotrotz hat es mir die Möglichkeit gegeben, mich flexibel an den Gegebenheiten anzupassen, Entscheidungen zu treffen, die ich vielleicht ein Jahr oder auch ein paar Monate zuvor hätte anders getroffen. Deswegen sage ich Es war eigentlich zum Teil ein Glück, dass ich nicht kurz davor gegründet habe, weil wie gesagt, vielleicht hatte ich mich für was ganz anderes zum ganz anderen Weg entschieden. Ich hätte danach noch mehr Schwierigkeiten gehabt.

Sibel Brozat:

Verstehe. Und wenn du sagst Stoff und Stoff Und so weiter. Deine Kollektion zeichnet sich ja aus durch ganz besondere Prints. Die Prints, die machst du ja selber, glaube ich. Wie ist da der Prozess? Max erzählen.

Vanessa Carrubba:

Genau. Die letzten zwei Kollektionen haben Für die erste Kollektion, die Oktober 2020 erschienen ist, habe ich die Stoffe in Italien bezogen. Da war es ja mit dem Lockdown deutlich früher als bei uns in Deutschland. Das heißt ja, das war ein ganz, ganz großes Fragezeichen. Niemand wusste, wie sich das Ganze entwickelt. Aber ich kann doch noch zu meinen Stoffen. Genau. Mittlerweile entwerfen wir nicht alle, aber großteils unsere Prints selber.

Sibel Brozat:

Und so hast du dann trotzdem in Italien geht das? Machst du deine Drucke so auf dem Computer und dann schickst du sie hin und dann wird es gedruckt, oder wie? Wie geht das? Wie darf ich mir das vorstellen?

Vanessa Carrubba:

Ich habe Ideen. Ich habe. Dann fange ich an, ich habe ein Tablet. Da fange ich an zu skizzieren. Und dann habe ich immer mit einer Grafikerin zusammen gearbeitet, die dann quasi diese Vision, diese Skizzen dann in einer in, also kann ich sagen digitale Art und Weise korrigiert hat, verbessert hat und mir quasi um den Feinschliff des Ganzen verschaffen hat. Also es startet immer mit einer Grundidee von mir, mit einer Skizze, so auch das Logo zum Beispiel. Und es wird dann quasi dann im Nachhinein zusammen mit einer Grafikerin verfeinert.

Sibel Brozat:

Und die Stoffe suchst du dann nochmal extra Wahrscheinlich ist es auch nicht so leicht, jeden Print auf jeden Stoff aufzubringen.

Vanessa Carrubba:

Nee, genau, Ich mache auch ganz große Auch Farben. Von Stoff zu Stoff ändert sich ja die Art und Weise, wie die Farbe zur Geltung kommt, der Glanz des Stoffes. Das heißt, man muss schauen. Deswegen ist ganz, ganz wichtig, auch auszutesten, zu sehen, wie man den bestmöglichen erwünschten Effekt raus kreiert. Welche Stoff ermöglicht mir das? Und das ist dann immer ein Kompromiss von Print Farben, Tragbarkeit, Fall des Kleidungsstücks. Soll es leicht fallen, soll es etwas steifer sein. Das sind immer so ganz viele Aspekte, die zusammenkommen müssen, die sich zusammen entwickeln müssen. Und das ist halt hier der kreative Prozess, der ganz spannende und schöne Prozess dahinter.

Sibel Brozat:

Wie lang braucht so ein Prozess bei dir bis zum zu hundertProzentigen Entscheidung und zum Druck des Stoffes?

Vanessa Carrubba:

Schwierig, weil da ganz viele Faktoren Ich fange meistens damit an mit der Stoff Auswahl, also mit der Skizze als allererstes natürlich. Danach kommt Schnittmuster, Herstellung und auch da, je nachdem, ob das beim ersten Mal gut funktioniert, ob der Fall des Kleidungsstücke so ist, wie ich es mir vorstelle oder ob wir Veränderungen vornehmen können, kann sich auch dieser Prozess ziemlich in die Länge ziehen. Danach kommt quasi der Print oder parallel zu dem kommt der Print. Und auch da zum Beispiel hatte ich letztes Jahr das Problem, dass der Druck auf den Stoff viel zu groß geblendet wurde. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es doch gut war, weil im Endeffekt ist es ändert sich ja auch. Wie groß soll das, was du zeichnest, wie groß soll es auf dem Stoff sein? Der Effekt ändert sich ja total. Ja und je nachdem handelt es sich manchmal um Millimeter oder Zentimeter, die man da verändern möchte. Wenn man Glück hat, läuft es das Ganze ziemlich schnell, aber es muss quasi ineinander sich finden, sich fügen, es muss sich fügen. Und das kann mehrere Monate auf jeden Fall in Anspruch nehmen.

Sibel Brozat:

Ja, und deine Kleider, deine Kleidungsstücke, Eleganz und Weiblichkeit und Exklusivität. Und auf der anderen Seite achtest du ja auch auf eine gewisse Nachhaltigkeit. Und wenn ich deine Modelle anschaue, dann sind es ja fast, sage ich mal Kleidung. Also es sind Oberteile, ganz schön elegant. Und dann sind da Rock Röcke, die sind, was ich gerade sehe, auch recht lang, aber irgendwie feminin geschnitten. Und am Ende ist es ja ein Overall Print, weil du hast ein Oberteil mit dem gleichen Print und ein Unterteil oder Rock mit dem gleichen Print. Das ist eine ganz schöne Vision. Vielleicht magst du da erzählen, was dich da inspiriert hat.

Vanessa Carrubba:

Ja genau. Also die Idee dahinter, quasi zu ist, dass man quasi die Möglichkeit hat, es zusammenzutragen und dass man diesen Übergang gar nicht mal sieht und man quasi 342 hat. Und dann nehme ich dann ein Kleid noch zusätzlich. Oder man hat die Möglichkeit, diese Kleidungsstücke, wenn man sie separat trägt, hoch und runter zu fahren nach Belieben. Ich sage immer, die Kleidungsstücke sind zwar sehr elegant, aber je nachdem, wie man sie kombiniert, kann man sie auch etwas ja lässig schick gestalten. Man kann so so einen schönen Rock unter so einem schönen Rock und tollen Sneaker tragen und T Shirt obendrauf und eine lässige Tasche und schon wird es zum Lässig chic Look für den Tag. Genau. Und je nachdem, wenn man an die Bluse darüber kombiniert, wird man dann quasi eine Art Kleid, ein Kostüm, was man dann vielleicht für etwas besondere Anlässe, für ein Abendessen vielleicht oder so tragen kann.

Sibel Brozat:

Ja, genau. Oder das Oberteil mit einer Jeans Ich kann mir das ganz gut vorstellen. Ich finde den Gedanken ganz gut zu sagen Du hast drei in einem finde ich ganz klasse und wenn ich mich richtig erinnere aus den Vorgesprächen, dann hast du gesagt, dass das ihr alles oder du sogar alles selber nähst. Ist das noch so? Oder wie kann man sich deinen Produktionsprozess vorstellen?

Vanessa Carrubba:

Genau das ist noch so, dass ich alles in Es sind der Moment, in dem ich mir Unterstützung suche, dann bei der Schneiderin hier vor Ort. Und das ist ja auch eine meiner, meine größten Träume, eine eigene Produktionsstätte zu haben. Ich würd ungern meine Sachen von außen Produktion verlagern, sondern würde meine eigene Produktionsstätte kreieren, so dass man erstens einen Blick auf das Ganze haben kann, zweitens, dass man einfach flexibel auf den wechselnden Umständen reagieren kann. Genau das ist ja viel Arbeit, die dahinter steckt, aber das macht es dann auch so besonders das Ganze.

Sibel Brozat:

Ja, das stimmt. Komm mir so ein bisschen zu deinen Vertriebswegen. Wie hat sich jetzt dein Label seit der Gründung so in Sachen Vertrieb entwickelt? Was war so deine ursprüngliche Vision? Ist das eher so B2B oder B2C? Ist es die Tussi? Ist es Handel? Was? Wie bist du an die Sache ran gegangen? Und ist es dann auch so gekommen oder wie hat sich das entwickelt?

Vanessa Carrubba:

Genau. Es ist eine ständige Entwicklung, was Und das ist eine ganz, ganz große offene Frage, bei dem jeder, sag ich jetzt mal, die sich unterscheidet, weil jedes Produkt ist anders, jeder Designer ist anders, ihre Vision ist anders. Und bei mir hat sie natürlich so begonnen. Ich hatte ja gar keine andere Wahl mit dem Online Shop, weil es war ja eben in der Corona Zeit, da war ja alles andere zu. Aber meine Vision sieht natürlich vor, dass diese Kleider auch vor Ort zu sehen sind, anzufassen sind. Es sind ja meistens ganz bestimmte Stoff Arten und es bedarf es. Es bedarf, dass der Kunde sie anfassen kann, fühlen kann, anprobieren kann. Deswegen haben wir online gestartet. Im Nachhinein haben wir unsere Kleider auch in verschiedenen Pop Up Stores präsentiert. Wir waren präsent in verschiedenen Boutiquen in der Münchner Innenstadt, in der Stuttgarter Innenstadt, also bei Multi Brand Stores. Und jetzt bin ich gerade dabei mit der Idee. Aber das ist natürlich alles noch in Kinder Füße. Ich würde gerne eine eigene Boutique eröffnen, die quasi als Zentralpunkt des Labels fungieren soll, also unbewusst hinkommen können, mit mir das Gespräch suchen können. Der Halt als Kern.

Sibel Brozat:

Das finde ich eine ganz attraktive Idee. Wobei die auch finanziell natürlich sehr weitreichend ist. Sage ich jetzt mal so Ist ja ein großes Commitment, wenn man dann so monatlich so eine große Ladenkette hat. Und trotzdem, du weißt ja, können wir auch gleich noch mal drüber sprechen über Secret Garden, dass ich ein Fan bin von dieser Möglichkeit, Unnahbarkeit zu dem Designer zu schaffen, zum Berührungspunkte, zum Design und zum Gesicht hinter der Marke, das finde ich ganz wichtig. Hast du da für dich überlegt, ob das in Stuttgart sein wird oder in einer anderen Stadt? Oder wie? Wie, welchen Wert oder welche Gedanken hast du bei der Auswahl deines Standorts?

Vanessa Carrubba:

Ich habe tatsächlich verschiedene Standorte Kundengespräch durch Kontakte in den verschiedenen Städten einfach herauszufinden, welche am besten zu mir und zu meinem Produkt passt. Es ist eine ganz, ganz wichtige Erfahrung, Das, was du jetzt gerade angesprochen hast Unnahbarkeit zum Designer ist wichtig, nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Designer selbst. Die Pop up Stores, die ich gehabt habe, haben gezeigt, wie wichtig es ist, mit den Kunden in Kontakt zu treten, die Bedürfnisse zu kennen, was sie fasziniert, was sie an die Marke bindet. Und ja, das ist einfach das, was ich dann ganz entwickeln möchte. Quasi durch das, durch die Boutique, das, was man quasi online nur begrenzt schaffen kann. Man kann zwar kommunikativ sehr viel einbinden im Online Onlineshop, allerdings ist es nie dasselbe wie wie vor Ort.

Sibel Brozat:

Einfach verstehe. Ja, ich glaube auch an die an die Kombination verschiedener Vertriebskanäle, die dann zum Erfolg bringt. Ich glaube, es ist viel schwieriger, sich da nur auf einen Kanal zu konzentrieren, sondern zu versuchen, einfach auf unterschiedlichen Kanälen da ein Vertriebsweg aufzubauen. Und bei dir kommt ja allerdings noch dazu, dass deine Mode für eine ganz spezielle Frau ist. Und ich kann mir auch vorstellen, dass diese Frau vielleicht in der einen und nicht in der anderen Stadt lebt, was so ob man dann dahin gehen sollte, wo die Frau lebt, die so grundsätzlich deine Zielgruppe ist oder ob man sagt hm, ja, die finden dann schon ihren Weg zu mir. Vielleicht hat da auch. Du hast es gerade angesprochen, hat da deine Teilnahme an den unterschiedlichen Pop ups und auch beim Secret Garden dir vielleicht ein bisschen Aufschluss gegeben?

Vanessa Carrubba:

Absolut. Also, das ist unter anderem. Also Secret Garden war jetzt vor kurzem. Das war eine ganz, ganz tolle Erfahrung. Da kann ich mich an einen anderen Punkt anschließen. Das, was Kontakte und Netzwerk anbelangt, da hatte ich die Möglichkeit, ganz viele Gleichgesinnte kennen zu lernen, mit denen in Kontakt zu treten, was eine ganz, ganz tolle Sache ist, weil wir haben alle mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen und dieser Austausch ist einfach enorm wichtig. Und das förderst du ja durch das Event, was du organisiert hast, durch die Podcasts, die du aufnimmst. Und ja, das ist der andere, ganz große Aspekt, der dann und dann Letztendlich verbindet sich alles. Öffentlichkeitsarbeit, PR, Arbeit, Vertriebswege. Online ist es ja alles miteinander quasi vernetzt. Deswegen hast du es richtig gesagt. Es wäre meines Erachtens falsch, sich nur für einen Weg zu entscheiden, sondern man muss parallel die verschiedenen Facetten der Marke und dem Markt des Marken Aufbaus bedienen, um dann damit sich ein Kreis quasi erschließt. Ich bin an der Schweizer Grenze, ich bin in Sankt Blasien, das ist eine ganz kleine Stadt.

Sibel Brozat:

Ah, ich dachte du bist bei Stuttgart. Also ich habe dich unter Stuttgart abgespeichert, aber aus Berlin ist alles, was dahinten ist Stuttgart.

Vanessa Carrubba:

Stuttgart. Nee, nee, nee. Stuttgart ist nur eineinhalb Stunden entfernt, also ist jetzt nicht der wahnsinnig weiter weg. Aber es ist jetzt nicht Stuttgart direkt. Genau.

Sibel Brozat:

Genau. Bleibst du dort in deiner Nähe oder Überlegst du es ist für dich jetzt erst mal eine Grundsatz Überlegung, wo du landen könntest?

Vanessa Carrubba:

Nein, ich denke, es steht grad ziemlich fest, Genau. Erst mal, das ist ja nur der Anfang.

Sibel Brozat:

Ja, es ist ein guter Anfang, dass tolle einen schönen Ansatz. Du bist auch stehst auch für faire Produktion und du distanziert sich von Fast Fashion, nähst alles selber. Apropos alles selber eine Frage habe ich noch Machst du das Metro Order oder hast du? Wenn man bei dir bestellt, bekommt man die Ware eigentlich so direkt?

Vanessa Carrubba:

Bevor die Kollektion online kommt, kreiere ein Teil pro Größe, sodass ich das bereit habe. Und dann produziere ich quasi nach und nach. Sobald eine Größe weg ist, produziere ich dann die nächste. Also ich schau, dass ich das Lager immer klein halte und wirklich bei Bedarf dann auch Stoff einkaufe. Mit diesem Gedanken des nachhaltig meine ich nicht ganz als Wort, ich würde es eher bewusst nennen. Ja, das ist ein Wort, was viel zu viel missbraucht wird. Mittlerweile. Wenn ich höre, was ich alles nachhaltig nennen lässt, kriege ich manchmal Gänsehaut. Deswegen würde ich mein Label als ein bewusstes Label transparentes Label nennen und nicht genau das ist der Grund dahinter. Also weil du bist am Anfang auch ganz schön formuliert hast, Kein Mensch braucht weitere Kleidungsstücke, es ist ein Luxusgut. Und wenn man jetzt 100 % nachhaltig sein wollen würde, dann müsste man so auch nicht erneut gründen und neue Güter auf den Markt bringen. Und deswegen nenne ich das eher eine bewusste Art und Weise zu arbeiten. Ich liebe das, was ich mache und ich möchte das in eine ganz transparente Art und Weise auch machen, in der fairen Art und Weise. Genau das ist mir einfach ganz, ganz wichtig.

Sibel Brozat:

Sehr schön. Ich möchte nochmal mit dir nach Da hatten wir ja dieses Mal auch ein digitales Oberthema Neue Technologien, Erstellung von Avatar, digitale Fashion. Und da haben wir unsere Designer auch eingeladen, auch ein digitales Kleidungsstück zur Verfügung zu stellen. Das hat zweierlei Gründe. Zum einen, dass man sich selber mal mit dem Thema auseinandersetzt und überlegt, ob das für dich in Frage kommt und zum anderen auch die Möglichkeit zu schaffen, es überhaupt zu tun, weil der Zugang zu solchen Themen ist ja manchmal am Anfang gar nicht so leicht, da weiß man auch nicht, wo man anfangen soll. Wir hatten dann eben Nexus da, die haben eine digitale Ankleidezimmer gehabt, da konnte man seinen Avatar erstellen. Parallel hatten wir noch einen anderen Dienstleister, der hat quasi unsere Designer an die Hand genommen und hat dann einzelne Kleidungsstücke digitalisiert und dann konnte man den Avatar damit also wirklich originalgetreu. Also so Körper Passform getreu konnte man dann seinen eigenen Avatar mit diesem Kleidungsstück einkleiden, das dann natürlich auch parallel im Showroom hingen. Live. Und so weiter. Und da hast du dich bewusst dagegen entschieden und vielleicht magst du mit uns noch mal teilen, was da der Grund war.

Vanessa Carrubba:

Oh, so schön.

Sibel Brozat:

Möchtest auch du mit deinen vorhandenen deine unverwechselbare Marke im Fashion und Lifestyle Segment aufbauen? Ich helfe dir gerne bei der Gründung deiner eigenen Marke, biete dir meine Erfahrungen, meine Plattform und den Zugang zu meinem exklusiven Netzwerk. Triff jetzt deine Entscheidung unvereinbare Dein kostenfreies Vorgespräch mit mir auf Women in Fashion D Slash Mentoring. Oh ja.

Vanessa Carrubba:

Einer der Hauptgründe war tatsächlich, weil meine Zielgruppe nicht, würde ich sagen im Alter ab 40 aufwärts. Und es ist eine Zielgruppe, die sich mit dem Online Kauf und mit Social Media und das Ganze sehr wenig beschäftigt. Und deswegen habe ich es für mich, als ich. Ich denke, ich hätte nicht die Leute erreicht, die ich erreichen möchte, damit ich hätte jetzt. Ich weiß nicht, ob sie dieses Medium in Anspruch genommen hätten.

Sibel Brozat:

Ich dachte, das lag bei dir eher an der den Prints, Weil ich dachte, so, die Print sind vielleicht auch eine Herausforderung für digitale Ankleiden. Ich weiß jetzt nicht, die Designer werden wahrscheinlich sagen, sie haben sich da auch weiterentwickelt. Also die, die das Digital Design meine ich, Das hatten wir auch mal thematisiert. Bist du deinen Austausch gegangen? Haben die irgendwas gesagt, dass sie diese Prints mittlerweile hinbekommen oder hast du es gar nicht direkt thematisiert?

Vanessa Carrubba:

Das war ja dort das Problem. Nicht, dass sie es nicht hinbekommen haben, sondern dass ich zum Zeitpunkt noch nicht die Prints fertig hatte.

Sibel Brozat:

Ja, genau so war das. Weil ich glaube genau, du warst noch nicht fertig mit den Prints. Genau.

Vanessa Carrubba:

Ich war noch nicht fertig mit dem Prints. Ob sie das dann umgesetzt hätten? Das weiß ich nicht. Aber ich. Ich denke, dass sie damit keine Probleme haben sollten.

Sibel Brozat:

Ja, eigentlich nicht. Wobei, bei dir sind die Prints natürlich sehr aufwendig. Das ist dann sicherlich auch eine Herausforderung, sage ich mal, also ich stelle es mir zuvor, weil das ist ja alles programmier Arbeit und die ist ja dann bei dir nochmal deutlich aufwändiger. Hätte mich jetzt interessiert, da kommen wir bestimmt noch dazu.

Vanessa Carrubba:

Mal nachfragen. Da bin.

Sibel Brozat:

Ich ja gar nicht.

Vanessa Carrubba:

Gekommen.

Sibel Brozat:

Genau. Und ich bin der großen Hoffnung und Ich setze mich auch dafür ein. Deswegen war ja auch Secret Garden auch mit den Panel Talk so angedacht, dass wir einfach eine Möglichkeit geschaffen haben, sich dem Thema zu nähern, auch als Consumer. Also dass man sagt okay, was ist mit dem Meta eigentlich, wie funktioniert das? Und wir wollten da einfach so einen, so so einen Zugang schaffen und ein bisschen Scheu nehmen von dem Thema. Und deswegen haben wir auch drüber gesprochen, deswegen hatten wir die Ankleidezimmer auch da. Und auch bei unserem Secret Garden Event waren ja natürlich auch Menschen da, die deutlich 40 und plus sind. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich in meinem Umfeld auch Menschen, die deutlich unter 40 sind und 30 und noch so ein bisschen Scheu haben mit dem Thema und noch nicht so ganz vertraut sind. Das Thema ist ehrlich gesagt auch noch so ein bisschen in den Kinderschuhen und ich freue mich, wenn es bald so ist. Und ich glaube, es wird auch so kommen in den nächsten zehn Jahren, dass es dann überhaupt gar kein Thema mehr ist und dass das dann alle durchaus schon Erfahrungen haben in der Metall und es als Bereicherung sehen, weil es gilt ja immer nicht nur als entweder oder, sondern es gilt ja so als zusätzliche Erfahrung die Möglichkeit, da ein Fitting zu machen, aus der Ferne die Möglichkeit einen Showroom zu gestalten, der vielleicht eine Abbildung ist von deinem physischen Shop, den du bald haben wirst. Und ich glaube, das ist so eine ganz persönliche Meinung, dass wir an dem Thema jetzt über im Lauf der Jahre nicht vorbeikommen. Also an diese neuen Technologien. Was meinst du dazu?

Vanessa Carrubba:

Ich denke auch, dass es sich weiterentwickeln Und da bin ich auch ganz deiner Meinung, dass es eine Ergänzung sein soll, weil physischen Store hast du ja nicht in jeder Stadt und es wäre schade, wenn die Arbeit, die man leistet, nicht von überall gesehen werden kann, sondern ich sehe das auch als eine Ergänzung und ich denke es ist aber Zeitbedarf, bis es auch hier im Alltag der Menschen hineinkommt.

Sibel Brozat:

Eher so eine große Herausforderung in der heute digitale Kleidung macht, dass diese digitale Kleidung nur auf der Plattform nutzbar ist, für die sie gemacht wurde. Also wir haben ja noch nicht die eine Meta Börse und den einen Avatar, der auf diese einen Mitarbeiter. Es ist, sondern im Moment ist es ja so, dass jede Plattform ihren eigenen Avatar hat und der wird auch teilweise anders erstellt. Und so weiter. Und dann hat der da vielleicht digitale Kleidung. Aber wenn der Avatar kann jetzt so wie er ist und mit dieser Kleidung gar nicht in ein anderes Meta es rübergehen, in einen anderen Raum übergehen und kann die Kleidung dann auch nicht mitnehmen. Also deswegen ist es vielleicht jetzt auch noch ein bisschen früh, oder? Bzw die Zeit zu experimentieren, so was mal auszuprobieren mit überschaubaren Kosten, wie es dann sein könnte. Aber skalierbar ist es definitiv noch nicht und ich bin aber ziemlich sicher, dass der eine oder andere schon dann dran arbeitet, weil nur so wird es ja dann.

Vanessa Carrubba:

Auch.

Sibel Brozat:

Zu dem Use Case und macht's ja dann auch Es wird ja später nicht nur so sein, dass du in der Mitte und digitale, dass du dich da ewig aufhältst, sondern da willst du dich ja nicht nackt aufhalten, da willst du ja dann auch was anhaben, da willst du dich ja auch präsentieren. Ich bin ganz gespannt. Und seit einer Woche haben die Avatare sogar Beine, die da irgendwie unterwegs sind, weil bisher waren das so komische Oberkörper. Also man denkt immer, das Thema ist schon so weit fortgeschritten ist es auch, aber da ist noch deutlich Luft nach oben und insofern kann ich allen empfehlen, sich da die da eine Chance sehen. Und ich glaube, bei uns in der Kreativbranche gibt es da riesen Chancen, sich damit zu beschäftigen und einfach mal zu gucken. Vielleicht auch ein bisschen brainstormen. Was ist da zukünftig vielleicht drin, was für.

Vanessa Carrubba:

Mich.

Sibel Brozat:

Interessant sein könnte? Vanessa jetzt kommst du ja aus Italien und dort ist, sag ich mal Mode auch schon ein Kulturgut. In Deutschland ist es nicht ganz so verbreitet, da ist Mode noch so, eher wird fast manchmal abgetan als was Oberflächliches. Dabei ist es ja so ein wunderbares Kommunikationsmittel. Und deine Kleider, die sind ja gerade besonders elegant und schreien ja in Deutschland vielleicht nach einem Anlass. Und? Ist das eine Frage, die dir gestellt wird? Und wie siehst du den kulturellen Unterschied? Vielleicht kannst du uns so ein bisschen aufzeigen, wie das in Italien ist und wie das in Deutschland ist.

Vanessa Carrubba:

Gerne. Da kann ich mich leider, sage ich So das was du gesagt hast, nämlich diese oberflächliche und negative Haltung, die man zum Thema Mode hat, dass wir natürlich in Italien ganz anders gelebt im Alltag, da gehört es einfach dazu. Es gehört, wenn man frühstücken geht, wenn man Abendessen geht, wenn man sich mit Freunden trifft, ist es einfach eine Selbstverständlichkeit, dass man sich davor vorbereitet. Und in Deutschland bekomme ich halt ganz oft die Frage gestellt Tolle Kleider, die finde ich wunderschön. Aber zu was für einen Anlass kann ich diese Kleider denn tragen? Und das finde ich einfach ganz schade, weil es sollte meiner Meinung nach ein Anlass genug sein, sich selber zu gefallen. Ich sag auch immer ganz gern meine metaphorisch, dass meine Kleider wie ein Einband für ein Buch sind. Und das Buch ist die Persönlichkeit der Frauen. Und ich möchte einfach das, was die Frauen mit meinen Kleidern deren Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Und dafür braucht man keinen spezifischen Anlass, dafür ist jeder Tag der richtige Anlass dazu. Genau, und das versuche ich so gut es geht auch so zu kommunizieren. Ich sage auch immer gern, dass die wenigsten von uns mal auf dem roten Teppich landen und laufen werden. Deswegen, dass wir halt ein bisschen mehr im Alltag hinein für uns es machen sollten, um uns wohlzufühlen und um uns selbstbewusst zu fühlen und schön zu fühlen.

Sibel Brozat:

Und du hast ja vorhin auch schon gesagt, man High End, sondern man kann sie ja auch drei und eins tragen. Man kann den Rock getrennt tragen, man kann die unteres Oberteil getrennt tragen, kann den Look runterholen, kann ihn irgendwie tauglicher machen und insofern. Passt es doch.

Vanessa Carrubba:

Genau. Jeder soll auch die eigene Wer jetzt diese elegante Bluse mit einer Jeans und mit ein paar Boots kombinieren möchte, der soll es machen. Es sind ja da diese Kleider. Ich möchte einen Anstoß geben, aber die sollen ja reininterpretiert werden von den Frauen, die sie tragen. Wir sind ja nicht alle gleich. Wir empfinden auch unterschiedliche Emotionen, wenn wir ein Kleidungsstück anschauen. Deswegen soll es auch kompletter Freiheit geschehen. Ich versuche das immer an die Hand zu geben, dass man diese Kleidungsstücke auch sehr vielfältig tragen kann, dass man vielleicht so ein bisschen Horizont mäßig eröffnen sollte, um mal ja sich das anders vorzustellen. Es ist aber nicht so leicht.

Sibel Brozat:

Tatsächlich kommen wir zu den Liebe Vanessa, was war denn für dich so jetzt nach deinem frischen Start in 2019 bisher die größte Herausforderung und vielleicht auch eine, die du nicht hast kommen sehen? Und wie gehst du damit um?

Vanessa Carrubba:

Die größte Herausforderung, die mich bis Kompromiss zwischen den kreativen Aspekt meiner Arbeit und den unternehmerischen Teil. Es ist tatsächlich überwiegt der zweite deutlich. Das ist eine Sache, die ich habe nicht so kommen sehen, wie sie tatsächlich ist. Ja, und man muss sich einfach ganz bewusst da die Zeit ausschneiden, um den kreativen Prozess durchführen zu können. Das ist manchmal nicht ganz einfach, weil Inspiration kommen nicht immer auf Knopfdruck. Das heißt, man muss für sich Rituale schaffen oder Momente schaffen, wo man weiß, dass man ja, dass man das ein bisschen als Prozess automatisiert. Also das ist für mich im Alltag die größte Herausforderung. Tatsächlich?

Sibel Brozat:

Geht es dir nicht auch so? Also mir geht es so, dass wenn ich zu viel unternehmerisch arbeite und dann so im Hamsterrad bin oder voll operativ tätig bin, dass dann die kreativ Kreativität natürlich streckenweise auch ausbleibt. Man muss sich ja irgendwie eine Balance schaffen, dass man auch so ein Freiraum hat für eine kreative Gestaltung oder für eine kreative Phase. Einfach und die musst du ja auf, musst du ja regelmäßig haben, dass der Termindruck Du brauchst eine Kollektion und so?

Vanessa Carrubba:

Definitiv. Dabei hilft mir auf jeden Fall der Das inspiriert mich immer wahnsinnig, die Geschichten von anderen zu hören, deren Arbeitsweisen zu kennen, auch wirklich quer durch. Das muss es. Sei es Kunst, sei es Literatur. Alles das, was mich begeistert, hilft mir dazu, mich zu inspirieren. Und deswegen schaue ich, dass ich in regelmäßigen Abständen in dieser Welt eintauche, damit ich auch bestmöglich das, was meinen Kopf, das, was meine Kreativität ist, auch in meine Kollektion umzusetzen.

Sibel Brozat:

Kommen wir zu den größten Erfolgen oder dem Was hat dich bisher so richtig berührt? Auf dem Tisch tanzen lassen? Dich happy gemacht?

Vanessa Carrubba:

Es gibt viele Momente, vielleicht einer der Das erste Mal, in dem meine Kleider in dieser Boutique in der Münchner Innenstadt hingen, in dem sie im Schaufenster präsentiert wurden, zusammen mit anderen ganz berühmten Labels wie Valentino mit Sony. Das war natürlich für mich eine ganz, ganz, ganz große Ehre, ein ganz, ganz großer Erfolg. Zu sehen, an dem Punkt gekommen zu sein. Ein zweiter großer Erfolg für mich war es Pass auf, das erste Mal, in dem eine Kundin von mir das zweite Mal gekauft hat, weil das ist so ein bisschen wie beim Kuss. Nicht der erste ist der Schönste, sondern der zweite, weil der zweite ist die Bestätigung vom ersten. Und das war für mich ein ganz, ganz großer Glücksmoment, weil es hat bestätigt, dass die Arbeit, die ich mache, kontinuierlich ist, dass sich die Kundin damit bei der nächsten Kollektion noch mal identifizieren konnte. Genau. Und das habe ich eigentlich als ganz glücklichen Moment eingespeichert bei mir. Um weiter ganz großer Erfolg war zu sehen, dass ich Frauen mit meiner Kleider und in dem Fall ja mit mir identifizieren konnten. Weil du hast es ja am Anfang ganz schön formuliert Kein Mensch braucht weitere Kleidungsstücke. Und deswegen ist es für mich war es ein ganz, ganz großer Erfolg zu sehen, dass diese das, dass meine Kleidung gut ankommt, dass das, was ich damit rüberbringen möchte, auch angenommen wird und dass ich auch in dieser, in dieser Welt meinen Platz habe. Genau das ist.

Sibel Brozat:

Ja deine Passion. Kommt natürlich auch rüber Und deine Story hat es auch geradlinig und erzählt. Eine ganz schöne Geschichte. Und insofern ja, transportiert du das auch mit deiner Mode und das kommt bei deinen Kundinnen an und die finden das gut und das ist doch großartig. Kommen wir zum allerletzten Punkt, liebe Vanessa, und zwar Du hast schon ein paar Tipps rausgehauen, vielleicht hast du noch einen Tipp oder mehrere Tipps, die du hier unseren Hörerinnen und Hörern mit auf den Weg geben kannst.

Vanessa Carrubba:

Genau. Also eine der wichtigsten Tipps ist, auseinanderzusetzen, wer man ist, für was für Werte man einsteht und sich quasi auf das, was man weitergeben möchte, zu fokussieren und wie man dies auch nach außen kommuniziert. Weil ich habe auch auf eigenen Leib quasi erlebt, dass das was, was ich gefühlt habe, das, was ich gemacht habe, nicht so verstanden wurde. Einfach weil ich das kommunikativ anfänglich nicht so umgesetzt habe, dass es eine ganz, ganz große Herausforderung also wenn ich was entwerfe, wenn ich im Print entwerfe, wenn ich ein Kleidungsstück entwerfe, habe ich eine ganz klare Vision vor Augen. Und für mich ist halt eine Herausforderung, diese Vision auch kommunikativ auf den ganz verschiedenen Art und Weisen, sei es durch Bildern, sei es durch Gespräche, durch Interviews, durch Präsentation, das auch rüberzubringen, den Kunden quasi abzuholen und in meine Vision eintauchen zu lassen. Deswegen würde ich sagen, dass mein Tipp ist, sich damit auseinanderzusetzen. Mein zweiter ganz großer Tipp ist der Austausch, wie ich vorhin genannt habe, mit Gleichgesinnte. Das hilft einen sich vor Augen zu halten, dass man nicht die Eins, dass man nicht der Einzige ist, der mit diesen Herausforderungen zu kämpfen hat. Und in der Anfangsphase, Ich weiß jetzt nicht, wie es anders ging, aber in der Anfangsphase ist das wichtig, Menschen zu haben, die an einen glauben und wenn es nicht so ist, vor. Ich wollte einfach sagen, dass es am Anfang, also mir ging es zumindest so, dass das ich als ich die konkret die Idee geäußert hat oder konkret mit dem Projekt angefangen habe, ich viele Leute haben hatte, die nicht dran geglaubt haben, weil es einfach weil es einfach ein ganz, ganz schwieriger Weg ist. Du hast jetzt eben auch selber gesagt, es gibt so viele Labels, es ist ein steiniger Weg. Alles, was in diesem Ambiente, sei es in künstlerischen Ambiente, Sänger, Schauspieler, Designer, das sind ja so Berufe, sind ja so Traumberuf, die ganz schwierig sind. Und dass man trotzdem sich nicht unterkriegen lassen soll, dass man an einen Traum weiter glauben soll. Das wollte ich jetzt irgendwie formulieren. Dass man nicht alleine ist, noch vielleicht ganz wichtig, sich auch mit den unterschiedlichen Vertriebskanäle auseinanderzusetzen. Diese sind ja sehr vielfältig. Nicht jeder Vertriebskanal passt zu jedem Produkt und die unterschiedlichsten Kanäle können zum Erfolg bringen. Man kann sich anfänglich wahrscheinlich nicht auf alle konzentrieren, um sie auch bestmöglich auszuführen und deswegen einfach ja sich selber zu kennen. Die. Ace zu kennen, das, was man dadurch vermitteln möchte, zu herauszukristallisieren und dementsprechend dann das passende Vertriebsweg auszusuchen.

Sibel Brozat:

Vielen Dank, liebe Vanessa, dass du bei uns Vielen Dank für dein Vertrauen und schön, dass du dir die Zeit genommen hast. Toll! Vielen Dank für das, für deine Insights und für deinen Blick hinter deine Kulissen. War schön.

Vanessa Carrubba:

Danke dir, liebe Libellen. Bis demnächst.