Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen

Jasmin Manai-Huber, WeDress Collective: Führende Plattform für das Leihen und Verleihen hochwertiger Mode

April 21, 2023 Jasmin Huber, Sibel Brozat Season 3 Episode 29
Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Jasmin Manai-Huber, WeDress Collective: Führende Plattform für das Leihen und Verleihen hochwertiger Mode
Show Notes Transcript

Nach Beendigung ihrer Karriere im Finanzdienstleistungssektor, war Jasmin Manai-Huber, CEO & Gründerin WeDress Collective, als Beraterin und Wirtschaftsprüferin für Nachhaltigkeit, Circular Economy und Change Management bei KPMG tätig. Sie unterstützte multinationale Unternehmen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, von der Kommunikation bis hin zu operativen Aktivitäten. 
Angetrieben von ihren persönlichen Werten und der Liebe zu einem Modeuniversum, das Spaß macht und für alle gut ist, gründete sie WeDress Collective.

WeDress Collective ist eine führende Plattform für das Leihen & Verleihen von hochwertiger Mode, sozusagen Airbnb für Qualitätsmode. Neben Privatpersonen, verleihen auch ausgewählte Modeunternehmen ihre Kollektionen.
Ergänzend dazu arbeitet WeDress gerade einer SaaS-Lösung, die Modemarken und -Unternehmen dabei hilft, ihr eigenes Verleihgeschäft zu implementieren und zu skalieren.

Wir sprechen über Jasmin's Werdegang,  die Höhen und Tiefen bei der Gründung des Start Ups, über die Eroberung Europas und der Ganzen Welt, und vieles Spannende mehr. Es lohnt sich reinzuhören.

Hier geht's zu den Shownotes

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Vielen Dank für Deine Treue!

Herzlichst,

Sibel Brozat

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Sibel Brozat:

Willkommen im Women in Fashion Germany ihre Macherinnen. Von mir, Sibel Brozat, und mit spannenden Talkshowgästen.

Heute zu Gast:

Jasmin Manai-Huber. Liebe Jasmin, schön, dass du endlich bei uns in der Show bist. Wird Zeit.

Jasmin Manai-Huber:

Liebe Sibel, weil ich freue mich wahnsinnig, Schon sehr, sehr lange.

Sibel Brozat:

Das freut mich ja erst recht. Magst du uns erzählen, wer du bist und was du machst.

Jasmin Manai-Huber:

Na klar, Ich bin. Ich bin Jasmin. Das hast du ja schon netterweise angekündigt. Ich bin die Gründerin von We Trust Collective und das Unternehmen ist ein Start up, wie man es heute schon so schön nennt. Und wir sind eine Plattform fürs Leihen und Verleihen von hochwertiger Mode. Das habe ich aber nicht immer gemacht, sondern ich komme eigentlich aus dem Consulting und Auditing Hintergrund.

Sibel Brozat:

Ja, ich kenn dich ja schon von deinen ich sagen. Das ist noch gar nicht so lange her. Vielleicht magst du uns erzählen, wann du angefangen hast zu gründen, wie die Idee entstanden ist.

Jasmin Manai-Huber:

Sehr gerne. Nichts leichter als das. Also, angefangen habe ich tatsächlich im März 2020. Das war das Gründungsdatum. Und ich glaube, wir wissen alle, das war auch ein Datum oder ein Zeitpunkt, der uns global sehr ge challenge hat, so uns auch im Unternehmen. Das heißt die ersten sechs Monate würde ich sagen, waren super turbulent. Ich habe aber die Idee tatsächlich schon gehabt zu We dress, ich glaube 2017. Damals war ich aber eben noch im Consulting tätig und ich glaube, ich habe es noch nicht so gespürt und gefühlt. Ich musste jetzt gründen. Das war dann aber 2019 anders, weil ich halt einfach aus meinem Job heraus schon so viele Projekte betreut habe und dann irgendwie dachte okay, ich habe jetzt doch mal Bock, irgendwie nicht nur das Papier in die Hand zu drücken und zu sagen Liebe Leute, das ist es jetzt, was ihr machen könnt, sondern das ist auch selber umzusetzen. Und das Problem, was ich mit Videos löse, war eigentlich ein sehr persönliches Problem, nämlich tatsächlich Nachhaltigkeit und Modeappetit irgendwie zusammenzubringen. Ich habe schon immer eine große Passion für Mode, die drückte sich dann auch in Fast Fashion Käufen aus usw.. Ich bin dann irgendwann total geswitcht zu nachhaltigen Konsum. Dieser hat mich dann aber sehr, sehr, sehr limitiert in allem, was ich sozusagen tun konnte. Dann habe ich mir irgendwann gedacht, na ja, es sei doch irgendwie nett, wenn ich nicht nur Secondhand kaufen muss und kann, sondern einfach nur ein Kleidungsstück für ein Event trage und es dann wieder zurückgebe. Und das wäre eigentlich so die nachhaltigste Methode des Konsums. Und voila, hier sind wir.

Sibel Brozat:

Ja, man sagt auch Circular Economy dazu, Und ich bin auch ein Fan Girl übrigens der ersten Minute. Wir haben ja schon, von Anfang an waren wir ja irgendwie in Kontakt und ich habe auch deine Ups and Downs erlebt. Was ich super spannend finde, ist, dass ganz viele, die bei mir im Podcast kommen, um diesen Zeitraum gegründet haben. Jetzt sagst du, die Idee ist bei dir ja aber schon länger so in dir gewesen. War das jetzt Zufall, dass du zur Pandemiegegründet hast oder gab es da ein Auslöser?

Jasmin Manai-Huber:

Das war tatsächlich ein blöder Zufall, kann Ich habe 2019 mir dann eben gedacht irgendwann Ende des Jahres Gut, ich möchte das gerne umsetzen, ich möchte starten. Und ich wusste aber auch, dass ich nur starten möchte mit einem mit einem Finanzzuschuss, also von der Förderstelle. Habe den Förderantrag eingereicht, habe im Februar 2020 die Zusage bekommen und dann war natürlich klar okay, jetzt gründest du. Und das hat dann leider überlappt mit Pandemie wegen.

Sibel Brozat:

Ich weiß noch, wie du da gesprudelt hast und gehabt über das Thema Diversität, was du da mit reingenommen hast noch ins Konzept. Ja, vielleicht kannst du uns da mit auf die Reise nehmen, weil das ist sicherlich für unsere Hörerinnen und Hörer ganz, ganz spannend zu hören, was da für Apps Skills da auf deinem Weg neben der Pandemie oder ausgelöst von der Pandemie auf deinem Weg sich ergeben haben. Weil da hast du ja einiges zu erzählen.

Jasmin Manai-Huber:

Ja, ich weiß nicht, ob ne Stunde reicht. Nein. Also ich glaube das erste, die erste Herausforderung war tatsächlich an das Geld ranzukommen, weil ich jetzt auch nicht aus einem super vermögenden Hintergrund komme. Das heißt, du brauchst halt irgendwie ein Stück weit die ersten Gelder, um mal Meter machen zu können. So, dann kam die Pandemie und da wir als Marktplatz begonnen haben, wissen wir ja alle, um überhaupt mal Nachfrage zu erzeugen, brauchst du ein Angebot. Das heißt, du musst an die Kleidungsstücke von Menschen rankommen, die verleihen möchten. Tu das mal im Lockdown. Na ja, war wirklich nicht die einfachste Übung und hat uns dann tatsächlich auch relativ schnell zu dem ersten strategischen Shift bewegt, nämlich nicht nur auf Privatpersonen zuzugehen, sondern auch auf Modemarken. Die waren ja nämlich in dieser Zeit auf der Suche nach neuen Wegen sichtbar zu sein, Umsatz zu erwirtschaften und einfach stattzufinden. Das heißt, wir haben dann mit der ersten Modemarke und das war damals tatsächlich Julias geärgert, die es ist eine Taschendesignerin aus aus Wien, inzwischen auch super bekannt und das war unsere erste. Modemarke. Und mit dieser Modemarke kamen dann coole Leute und mit den coolen Leuten wieder neun neue Marken dazu. Und ich glaube, den Struggle, den wir hatten, der dann relativ schnell kam. Wir hatten dann zwar eine gewisse, würde ich sagen, Range an Kleidungsstücken und Accessoires, aber ein Thema, das immer wieder an uns herangetragen wurde, war natürlich das Thema Größen. Absolut relevant, absolut wichtig. Wir leben aber sehr stark davon, was man mit uns teilt. Also sprich wenn es keine hochwertigen Kleidungsstücke, beispielsweise plus als Bereich gibt, wie soll man sie denn dann verleihen können? Das ist so ein Ticken ein Problem. Und dann kam das Thema Diversität also ohnehin schon klar, irgendwie Bestandteil der Marke, aber wir haben das dann noch auf ein nächstes Level gehoben, weil wir dann verstanden haben, na ja, Diversität und Inklusion, das ist ja nett, wenn wir über Größen sprechen und natürlich unterschiedliche Ethnien usw.. Aber was ist eigentlich mit Menschen mit Behinderung oder Menschen, die auch nicht repräsentiert sind? Und dann kam ich sehr schnell drauf Okay, da passiert eigentlich gar nichts und die haben genauso einen Modeappetit oder ein Recht auf Modeappetit wie wir. So, und damit ging eine ziemlich interessante Reise los. Nämlich mal Modemarken zu finden. Personen, die sich in dem Bereich engagieren. Und ja, da hat dann natürlich auch nicht nur ein Struggle mit reingespielt, sondern tatsächlich auch eine Chance, weil unser erster Investor tatsächlich aus diesem Bereich kommt.

Sibel Brozat:

Da kannst du gerne noch mal ein bisschen Konzept, das das alle verstehen, einfach. Das ist nämlich ganz spannend. Falls es noch so ist, korrigiere mich, wenn es nicht so ist. Es ist ja dann auch zusätzlich noch dezentral. Also du hast ja in verschiedenen Städten das Angebot aufgebaut, das mal deutschlandweit. Du erobert jetzt Europa. Das, dass man Sachen bei dir direkt vor Ort irgendwie abgeben und auch ausleihen kann. Magst du dazu noch was sagen, bevor wir zum großen Ganzen zurückkommen?

Jasmin Manai-Huber:

Na klar. Also wir haben angefangen, Die Grundidee war, das Konzept Miete Modemiete so nachhaltig und Prozess risikoarm wie möglich aufzusetzen. Das heißt, wir haben gesagt okay, wir starten in Wien und sind dann nach Berlin und München. Wir haben gesagt, okay, die Leute in den jeweiligen Städten haben ja eigentlich genug Kleidung, um dann natürlich auch den Modebedarf der Personen in dieser Stadt zu befriedigen. Ja, folgendes Problem Es gibt Städte, die einfach weniger randaleaffin sind, die weniger gut teilen wollen. Und zudem, wenn du Startup bist, hast du einfach wahnsinnig wenig Kapital, um Marketing zu betreiben. Das heißt, was wir relativ schnell verstanden haben, ist, dass wir unseren lokalen Ansatz aktuell so nutzen, dass wir auf Umsatz verzichten. Also sprich, wir haben weniger Buchungen gehabt, weil Menschen sich für Sachen aus anderen Städten interessiert haben und nicht aus der eigenen Stadt oder vielleicht gar nicht das Angebot in der jeweiligen Stadt vorhanden war. Und das war ein ganz, ganz wichtiges Learning. Also wir hatten einfach User Testings gemacht, das war letztes Jahr im Juli und August und haben von den UserInnen lernen dürfen. Leute, das Konzept ist cool, aber ich würde halt gerne aus einer anderen Stadt mieten und nicht aus München, weil da finde ich nichts, was mir gefällt. Und das war ein richtig interessantes Learning. Und zwar deshalb, weil wir damit eigentlich den zweiten Shift gemacht haben. Strategisch. Wir sind weg von diesem lokalen Ansatz und haben aufgemacht. Das heißt, man kann jetzt tatsächlich europaweit unsere Plattform nutzen. Das heißt natürlich, wenn du in Paris bist und du findest ein Kleidungsstück, was in Paris ist, kannst du es natürlich immer noch abholen. Aber sonst erlauben wir eben auch Randles, die grenzüberschreitend stattfinden. Und das war ein riesen Boost im Zusammenhang mit Umsatz und Sichtbarkeit.

Sibel Brozat:

Ja, also das eröffnet natürlich ganz andere Du kannst uns ja gleich noch mal erzählen, wie du das dann logistisch machst, von A nach B hin und her usw. Da glaube ich, ist dann hast du da wieder eine ganz andere Herausforderung. Und ich finde auch ganz spannend zu sagen, dieser Shift von Privatpersonen auf eigentlich Mode Brands. Weil da löst du ja auch ganz viele Probleme auf einmal, weil genau diese Modemarken ja diese Unterstützung brauchen. Und das finde ich eigentlich auch ganz gut. Habe ich auch gesehen, weil ich das toll finde. Ich habe ja neulich auch für die Berlinale bei dir was ausgeliehen und da waren ja ganz viele Major Brands da. Schön war allerdings auch, das mal zu sehen und anzuprobieren. Und es geht jetzt glaube ich, ja dann europaweit nicht ganz so. Aber erzähl uns doch mehr. Vielleicht gibt es da auch was mit Technologie, was du planst.

Jasmin Manai-Huber:

Also tatsächlich ist es gerade so Wir haben Agentur in Charlottenburg. Da kann man einfach vorbeigehen zu den Öffnungszeiten und die Sachen tatsächlich. Oder zumindest eine kuratierte Selection live begutachten, anprobieren und sich so ein bisschen durchstöbern. Unser Konzept ist natürlich grundsätzlich ein digitales. Was wir aber immer dazu sagen, ist Liebe Leute, wenn ihr unsicher seid wegen Größe oder Passform, was auch immer, dann fragt gerne nach. Im Regelfall sind die Verleihen denn immer sehr offen auch Fragen zu beantworten. Muss man aber natürlich einfach wollen. Ja, das ist einfach eine. Ich würde sagen, du brauchst eine gewisse Charakteristik als Person, um einfach auch für so eine Plattform offen zu sein. Das muss man, glaube ich, ganz einfach auch so sagen. Also wenn du jetzt klassisch noch nie was Tiger, Kollektiv, Ebay usw. benutzt hast, dann wird das Konzept vielleicht eher ein schwieriges für dich sein, weil es einfach ganz neu ist. Hast du aber damit schon Berührungspunkte, dann wird es dir sehr bekannt vorkommen.

Sibel Brozat:

Ja, ich denke, das kommt auch nach und nach. Also es ist einfach ein Shift in den Gedanken, weil da hatte ich neulich auch eine Diskussion drüber moderiert, auch die zum Thema Second Hand zum Beispiel, was ja so ähnlich ist, wenn man jetzt ein, sage ich mal Hintergrund hat, wie du und ich mit knappen monetären Mitteln aufgewachsen ist usw., dann ist es ja zunächst mal, bis man sich weiter entwickelt, erstmal so Och nee, ich will mir mein eigenes Zeug kaufen und es ist ja peinlich, trage ich da jetzt abgetragene Sachen? Von anderen Menschen hat man ja ganz andere Barrieren im Kopf, soziale Barrieren im Kopf und und und denkt dann Oh nee, das ist ja fast das ja fast peinlich, wenn ich mir die Tasche leihen muss, die muss ich besitzen. Und ich glaube, dieser Mindset, den zu ändern, das ist wahrscheinlich oder den erst zu haben, das ist glaube ich, Grundvoraussetzung, um das Konzept zu verstehen, oder?

Jasmin Manai-Huber:

Absolut. Also ich glaube, es ist ganz wichtig Eigenschaften einer Person ist dann eigentlich die Offenheit für Mietmode gegeben oder geknüpft war. Also was wir zum Beispiel festgestellt haben, Städte, in denen ein sehr hohes Level an Diversität herrscht, jetzt einfach von von der Bevölkerung selber, aber auch vom Angebot an, an was auch immer. Für Leistungen haben wir einfach eine größere Akzeptanz als jetzt beispielsweise meine Heimatstadt, die München ist, wo das eher nicht so der Fall ist. Also je homogener eine eine Region ist, desto weniger hoch ist die Akzeptanz für das Geschäftsmodell. Auch ein interessantes Learning für uns.

Sibel Brozat:

Ja, wirklich interessant. Ich hätte jetzt gedacht, das hat auch ein bisschen was mit eben Hintergrund zu tun, also wo man herkommt, ob man Migrationshintergrund hat, wie man aufgewachsen ist, sozialisiert ist. Ich hätte sogar gesagt, das hat was mit Bildungsgrad zu tun, aber damit hat es dann wohl weniger zu tun, wenn es eher Diversität ist, Stadt oder oder dieses.

Jasmin Manai-Huber:

Große mehrere Dinge. Ja, also was wir auch festgestellt haben, wir vergleichen natürlich Länder miteinander und ein wichtiges Kriterium ist Wohlstand. Je höher der Wohlstand in einem Land ist und je wichtiger, dass die Komponente Mode ist und es ist natürlich ganz wichtig, desto offener sind Personen für Sharingmodelle. Ja, das ist eine eine eher globale Geschichte. Das heißt, wenn wir uns beispielsweise jetzt anschauen, wir haben Frankreich und wir vergleichen Frankreich mit China, Ja, China ist einfach ein Land, das noch in dieser Wohlstandsentwicklung ist. Die kommen einfach aus einem ganz anderen Hintergrund. Und für Chinesinnen ist es unglaublich wichtig, Dinge zu besitzen, weil die sind noch nicht bei dem Wohlstandslevel angekommen, wo dieser Kipppunkt kommt, der dann erlaubt, okay, ich muss nicht mehr alles besitzen, sondern das eigentlich viel smarter, wenn ich Sachen teile und trotzdem nutzen kann. Hä? So, wenn du dir dann beispielsweise Südkorea anschaust, wo der Wohlstandsgrad ein ganz anderer ist. Die sind total offen für Randale und Sharingmodelle.

Sibel Brozat:

Und es Südkorea auf deiner Liste?

Jasmin Manai-Huber:

Ja. Tatsächlich? Absolut. Weil wir auch total modeverrückt sind. Also die Koreaner. Ich glaube, die sehen ja immer mehr auch im Beautybereich. Also alles, was irgendwie. Japan, Korea schwappt ja mehr und mehr rüber. Und das bedeutet ja, dass es da einen gewissen Markt gibt. Und wieso nicht dahin gehen, wo der Markt ist?

Sibel Brozat:

Richtig. Kommen wir jetzt noch mal step by Also ich habe jetzt Interesse, ich möchte jetzt bei dir ausleihen, dann gehe ich Wohin? Auf deine Webseite, auf deine App, kannst unser durchführen, wie der Prozess normalerweise läuft.

Jasmin Manai-Huber:

Natürlich, das machen wir auf jeden Fall. Also man geht auf die Website www videos collective und kann sich dann eigentlich einfach durch den Katalog klicken. Also das verschiedene Filtermöglichkeiten, wie es in dem ganz normalen Onlineshop ist. Also wir haben wirklich versucht, es so möglichst online Shop wie möglich zu machen, um Menschen nicht noch mehr zu irritieren. Ja, dann findest du ein Kleidungsstück, das dir gefällt und dann kannst du es ab zwei Tagen mieten. So, und dann wirst du gefragt okay, möchtest du es abholen? Also, wenn du in derselben Stadt bist, hast du die Möglichkeit, es auch persönlich abzuholen oder du lässt es dir über DHL zustellen, gehst dann, wählst dann deine Mietdauer aus, also wann du es gerne leihen möchtest. Wir empfehlen immer bitte ungefähr fünf Tage vorher buchen, damit auch die kleine Person genug Zeit hat, alles, also den ganzen Prozess einzuleiten. Dann ja geht das ganze Ding in den Warenkorb. Du gehst zum Check out eigentlich auch wie bei jedem anderen Online Shop bezahlst und dann ist eine Buchung mal sozusagen gepleist oder getan. Und dann passiert folgendes die verleihen der Person. Also beispielsweise jetzt ich kriegt eine Email, wird benachrichtigt Hey, du hast eine neue Buchung. Und je nachdem, ob es dann eine persönliche Übergabe ist oder eben ein ein. Eine Person aus Paris zum Beispiel schicke ich das Kleidungsstück gereinigt. Das ist ganz wichtig. Also wir achten immer darauf, dass die Kleidungsstücke erstens in der Verfassung sind, wie sie auch beschrieben sind, und zweitens gereinigt auf die Reise nach Paris. So, dann kriegst kriegt diese Person das Kleidungsstück, freut sich, hoffentlich trägt es und einen Tag nach Buchung sende. Also jetzt sagen wir beispielsweise wurde bis Donnerstag gebucht, dann geht es am Freitag zurück auf die Reise und gereinigt. Also wir sagen auch ganz klar die Verleihen der Person ist zuständig für die Reinigung, weil ich oder die anderen halt einfach wissen, wie wir mit dem Kleidungsstück umgehen müssen. Text ist zurück, hoffentlich auch alles fein reinigst ist und dann geht es wieder in den nächsten Prozess und ich kriege dann natürlich Geld ausbezahlt. Also im Regelfall sind es 80, also 50 bis 80 %, je nachdem. Und wir als Plattform verdienen aber auch noch mit. Und wir haben so eine transaktionsbasierte Commission.

Sibel Brozat:

Na klar. Und wenn ich jetzt Sachen verleihen

Jasmin Manai-Huber:

Dann hast du zwei Möglichkeiten. Einerseits kannst du, wenn du ganz selbstständig bist und sagst Ach, ich habe Bock, weil ich mache vielleicht auch bisher kollektiv selber oder Quintett, mach Fotos und lade einfach die Fotos mit Beschreibungen hoch. Also es gibt einen Button, der sagt verleihen ja alles. Also bevor irgendwas passiert, muss man sich natürlich registrieren. Das habe ich jetzt nicht dazugesagt, das habe ich als gesetzt gesehen. Genau dann wirst du nach gewissen Kriterien gefragt, also Größe usw. und dann landet dieses Kleidungsstück tatsächlich bei uns in im Qualitätscheck. Also wir schauen uns jedes Kleidungsstück an, das hochgeladen hochgeladen wird, beispielsweise auch bei Luxusartikeln fragen wir dann meistens nochmal für Nachweise nach, um auch sicherzustellen, dass es authentisch ist. Und wenn das Produkt in Ordnung ist, dann wird es hochgeladen. So, und dann wartest du auf die erste Buchung im Regelfall. Was du aber auch machen kannst, ist, wenn du eine busy bist, sage ich jetzt mal und du findest das Konzept toll und du möchtest deine Sachen nicht verkaufen. Aber du hast verstanden. Okay, mein Kleiderschrank kann ich irgendwie zu mehr machen als nur zu Hängeware, die Staub fängt. Kannst du uns die Sachen auch zuschicken? Also dann schreibst du uns einfach eine Email an Hello Videos collective dotcom und schick uns die Sachen zu und dann übernehmen wir den gesamten Prozess für dich. Also das ist sozusagen unser Concierge Service und macht glaube ich sehr viele Leben leichter.

Sibel Brozat:

Wahrscheinlich kriegst du dafür dann ein Version. Da kocht man es ja selber und wir übernehmen dann die Aufgabe. Genau. Und wenn wir jetzt neugierig gemacht haben, ihr könnt ja gerne, jetzt machen wir hier in Spoiler, Ihr könnt uns ja gerne gemeinsam besuchen kommen und zwar haben wir was Tolles vor. Am 4. Mai in Berlin magst du erzählen. Hu, hu, hu hu! Möchtest auch du mit deinen vorhandenen Potenzialen, Fähigkeiten und Kenntnissen deine unverwechselbare Marke im Fashion und Lifestyle Segment aufbauen? Ich helfe dir gerne bei der Gründung deiner eigenen Marke, biete dir meine Erfahrungen, meine Plattform und den Zugang zu meinem exklusiven Netzwerk. Triff jetzt deine Entscheidung, unvereinbare dein kostenfreies Vorgespräch mit mir auf Women in Fashion D Slash Mentoring.

Jasmin Manai-Huber:

Oh ja, wir haben. Ich freue mich wahnsinnig darüber, weil wir, wie du schon gesagt hat. Wir kennen uns ja schon eine Weile und es war immer mein Traum, dass wir so was machen. Also es gibt ein Event am 4. Mai, am am Abend, wo Sibel und ich also von Videos Collective einladen. Es wird einen Umtrunk geben, eine kleine Party mit dem Titel We dress to Press und da kann man einfach vorbeikommen, kann uns kennenlernen, eine gute Zeit verbringen und natürlich auch, wenn dieses Person merkt, gleich Sachen mitbringen. Also wir werden auch Sachen vor Ort haben, das heißt, auch vor Ort kann man wieder Sachen anprobieren. Also unsere, würde ich sagen. Unsere Vorstellung für Event ist immer uns kennenlernen, vielleicht auch ein bisschen Ehrbarkeit schaffen und eine gute Zeit haben.

Sibel Brozat:

Genau, wir machen das alles so ein bisschen Nicht nur, sondern auch echt Like a Movistar oder Movie Star Auftritt. Und kurz nach unserem Event sind ja auch ein paar Red Carpet Events wieder. Wenn ihr euch angesprochen fühlt oder noch nicht wisst, was ihr da anzieht, dann könnt ihr da was ausleihen. Ihr könnt auch Sachen einfach nur ausprobieren. Wie gesagt, ihr könnt auch Sachen mitbringen und ihr könnt auch tanzen. Wir haben super DJane für euch organisiert, lasst euch überraschen, einen Promi DJ und wir können tanzen und trinken und einfach eine gute Zeit haben. Auch dafür ist es gut. Also wir freuen uns auf euch am 4. Mai und die Einladung geht demnächst raus. Also vielleicht ist sie auch schon draußen, wenn wir diese Podcastfolge veröffentlichen. Mal gucken und dann seid ihr hoffentlich auf der Gästeliste. Und wenn nicht, dann gib Bescheid. Ich möchte jetzt noch mal auf dich zurückkommen. Was beschäftigt dich ganz besonders zurzeit?

Jasmin Manai-Huber:

Wow. Ähm. Tatsächlich das Thema Fundraising. Also sprich Fundraising. Übersetzt Wir sind ein Startup und ein Startup geht durch unterschiedliche Wachstumsphasen und braucht immer mal wieder Kapital. Und dieses Kapital wird von InvestorInnen im Regelfall eingesammelt. Und in so einer Phase befinden wir uns gerade. Und gerade Kapital einzusammeln ist wow so schwierig. Ähm, ich würde sagen, wir sind ein sehr. Performanceorientiertes Unternehmen. Es ist wirklich. Es vergeht keine Woche, in der wir nicht zeigen, dass wir wachsen und uns nach vorne bewegen. Aber es ist gerade so, als wäre nichts genug. Und ich glaube, das ist kein schönes Gefühl für nicht auf einer persönlichen Ebene, aber auch nicht auf einer Business Ebene. Und das ist das, was mich gerade und meine, würde ich sagen, 98 % meiner mentalen Kapazität in Anspruch nimmt.

Sibel Brozat:

Ist es gerade? Liegt es am Timing? Hat sich da was geändert? Weil eine Zeit lang war ja der Markt so euphorisch, wenn es darum ging, Kapitalanleger zu finden.

Jasmin Manai-Huber:

Ja, also ich würde sagen, bis Anfang 22 war Also gerade sage ich mal, in 20, 20 und 20, 21 ist ja wahnsinnig viel Geld in den Markt gespült worden. Letztes Jahr gab es dann diverse Korrekturen von vielen, vielen Unternehmen und mit Korrekturen meine ich die Bewertung eines Unternehmens. Und das hat natürlich auch viele Implikationen. Aber ein großer Umbruch oder Einbruch war jetzt natürlich das ganze Thema, losgelöst durch den Krieg in der Ukraine und dann die ganze Wirtschafts Situation, die dadurch entstanden ist. Und jetzt darf man nicht vergessen, hinter Investorinnen stehen Menschen und was Menschen machen, wenn Krise kommt. Und vor allem wir sind jetzt in der dritten Krise, irgendwie. Das ist sehr viel für einen Menschen auf einer psychischen Ebene. Dann gehen wir in eine Schockstarre und wenn Angst kommt, dann verfallen wir in alte Muster. Das heißt, Innovation wird weniger priorisiert, sondern eher Altes wird. Also dieses Old Money Thema wird dann fokussiert. Und das ist natürlich für ein junges Unternehmen wie uns Heavy.

Sibel Brozat:

Das kann ich verstehen. Was kannst du tun oder was machst du, um deinen positiven Mindset zu behalten und nicht so limitierende Believers, also Limiting Believers oder negative Glaubenssätze zurückzufallen? Was kannst du uns da mit auf den Weg geben? Oder wie machst du es?

Jasmin Manai-Huber:

Ja, also ich glaube es. Ich habe eine recht gute innere Resilienz. Also ich habe über meine, über meine Jugend und auch über die letzten Jahre glaube ich sehr viel Resilienz und innere Ressourcen aufgebaut. Das ist gut. Also damit gehe ich schon mal alleine rein, weil ich muss auch ganz ehrlich sagen, sonst hätten wir wahrscheinlich die Corona Pandemie nicht so gut überlebt. Also das alleine war ja auch schon sehr anstrengend. Was mir aber auch hilft, ist tatsächlich einfach jeden Tag zu nehmen, wie er ist. Das klingt zu simpel, hilft aber tatsächlich. Also das heißt, wenn Good News reinkommt, feiere ich diese Good News, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich freue mich und ich versuche wirklich, die Emotion in diesen Moment zu 100 % zu fühlen. Und das ist ganz, ganz wichtig. Und das hat was mit Achtsamkeit zu tun. Ich weiß, keiner kann das mehr hören, aber es ist super wichtig. Na also, Sprich, wenn ich was Gutes erlebe, dann sauge ich das wirklich für den Moment auf. Und zwar zu 100 %. Das heißt aber natürlich Ups and Downs sind einfach genauso intensiv. Also ich würde sagen, ich fühle alles sehr intensiv und dementsprechend bin ich natürlich gerade auf so einem Roller Coaster unterwegs. Das ist aber eine Methode, die mir sehr hilft und eine Sache, die mir auch wahnsinnig hilft, ist einfach Tatsächlich, Ich bin einfach, seitdem ich 17 bin, in Therapie. Und das brauche ich gerade. Und zwar nicht nur für mich, sondern einfach auch deshalb, weil ich ein Team habe. Ich habe ein Team und es braucht eine Person, die nach vorne geht und trotzdem visionär bleibt. Und ich darf meine visionäre Komponente nicht verlieren, weil sonst verliert das Unternehmen eine ganz, ganz wichtige Person und Führungsrolle, würde ich jetzt sagen.

Sibel Brozat:

Hmmm. Und fällt dir da manchmal auf? Erwischt du dich dann manchmal, wenn dich dann so negative Glaubenssätze erwischen?

Jasmin Manai-Huber:

Ja klar. Also ich. Absolut. Also, wie gesagt, gerade wenn du sehr gestresst bist, dann verfälscht du natürlich in so was rein. Ich hatte auch tatsächlich vor zweieinhalb Wochen einen totalen Breakdown, weil ich mir echt dachte okay, ich bin einfach auch nicht die Person. Vielleicht bin ich einfach unqualifiziert für das, was ich hier tue, weil andere kriegen ja auch Geld. Also natürlich fängst du dann an, einfach im Außen zu gucken und alles sieht irgendwie grüner aus auf der anderen Seite. Also natürlich tue ich das. Es ist ein natürlicher Prozess. Ich bin ein Mensch. Ich glaube, was wichtig ist für mich ist, dass ich gelernt habe, da rauszukommen. Also ich habe einfach innere Prozesse und so step by step Pläne, die ich eigentlich schon routinemäßig durchgehe und einfach wieder aufstehe. Und wie gesagt, die Tools, die ich mir drum herum baue, sind tatsächlich einfach selber in Therapie zu gehen und mir Hilfe zu suchen und an mir selber zu arbeiten. Und ich glaube, eine ganz wichtige. Ein ganz wichtiger Bewältigungsmechanismus für mich ist tatsächlich auch, dass ich außerhalb des Unternehmens eigentlich wenig mit der Start up Welt zu tun habe. Also mein privates Ich ist, also ich bin trotzdem dieselbe Person mit denselben Eigenschaften. Aber es geht nie um Start up, es geht nie. Es geht wenig um Fashion, sondern es ist einfach ein ganz anderes, ganz anderes Ökosystem. Dafür bin ich sehr dankbar, weil mir das sehr viel Kraft gibt, weil da bin ich Jasmin Und ich werde nicht bewertet daran, ob ich jetzt die Investment Runde erfolgreich absolviere oder nicht.

Sibel Brozat:

Vielen Dank, dass du diese persönlichen Das finde ich ganz, ganz wichtig, auch für die Hörerinnen und Hörer, dass man einfach merkt Ja, wir haben alle die gleichen Probleme, das sage ich ja sowieso immer und es tut gut, die zu teilen und zu hören, Ach, anderen geht es auch so und ich glaube, das Wichtigste ist eben zu erkennen, wenn man in diese negativen Glaubenssätze verfällt und sich da ein Sicherheitsnetz aufzubauen, das hast du ja. Und ein Thema. Ein ganz wichtiges Thema finde ich auch zu sagen okay, ich bin, ich werde geliebt für die Person, die ich bin und nicht für die Leistung, die ich erbringt. Und das ist dann auch ganz großartig, wenn du sagst Okay. Das sind zweierlei. Das habe ich auch für mich erkannt. Das eine ist eben Business und das andere bin ich. Und mein Erfolg ist unabhängig davon, wie liebenswert ich eigentlich bin oder wie wie, wie ich persönlich drauf bin. Das ist ja noch mal eine ganz andere Geschichte. Und da lohnt es sich wirklich, noch mal darüber nachzudenken und und sich auch vielleicht manchmal zu erwischen. Es passiert mir, dass man eben doch denkt, man wird eigentlich für seine Leistung geliebt, was Quatsch ist. Eigentlich geht es ja um die Person.

Jasmin Manai-Huber:

Absolut. Aber ich glaube, es ist auch Es gibt eigentlich zwei Selbstwerte. Das eine ist das private Selbstwert, sag ich jetzt. Oder der private Selbstwert und das andere ist der der beruflich konnotierte Selbstwert. Und natürlich ist es so Wenn du privat keinen Selbstwert hast, dann suchst du dir natürlich im Beruflichen viel, viel mehr diesen, diesen Selbstwert. Und umso schwerer wiegt oder wiegt dann all das, was dort passiert. Also sprich, wenn du erfolgreich bist, bist du irgendwie auf Wolke sieben und wenn du nicht erfolgreich bist, dann liegst du am Boden, weil du ja keine ist, kein Puffer. Und ich glaube, das ist ganz wichtig zu verstehen, dass wir zwei rollen und wir haben mehr Rollen. Aber gerade jetzt, im Privaten und im Beruflichen, Du kannst trotzdem diese Ich, ich, ich sage immer oder meine Kollegen sagen immer zu mir Ich bin so ein Quieken, dass. Persönchen, das aber einfach auch ein Sorry jetzt für den Ausdruck, aber einen alten weißen Mann tatsächlich beeindrucken kann mit dem, wie sie ist. Und ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man beides vereinen kann und sich aber trotzdem eben klar zu machen. Es ist ganz wichtig, an diesem persönlichen Kern zu arbeiten, weil wenn man den nicht hat, dann wiegt einfach alles viel, viel schwerer.

Sibel Brozat:

Da kommt auch das Thema Authenzität wieder Es ist einfach so wichtig. Und wenn du sie jetzt sagst, ich bin eben die quickende Person und dann bist du das aber aus vollem Herzen, dann kannst du damit natürlich auch die alten weißen Männer überzeugen, da bin ich ganz sicher. Wenn wir jetzt noch mal zu den Herausforderungen kommen, was war denn da so eine Herausforderung von all den, die du jetzt gehabt hast in deiner Doris Karriere, wo du sagst Oh, die habe ich gar nicht kommen sehen und die war für mich wirklich unerwartet. Und wie bist du damit umgegangen?

Jasmin Manai-Huber:

Oh, das ist eine gute Frage. Muss ich tatsächlich kurz überlegen. Weil ich. Ich. Ich. Also ich muss tatsächlich sagen, all das, was kam, war relativ unerwartet. Ähm, ich glaube, man kann sich nicht wirklich vorbereiten auf. Den oder das, was kommt, wenn man gründet. Insbesondere in drei Jahren, die makroökonomisch so volatil und dynamisch waren wie die letzten drei. Aber. Was mir sehr geholfen hat. Und deswegen glaube ich, empfinde ich es auch nicht als so unerwartet. Ich habe halt einen Hintergrund in Consulting und Auditing. Ich habe bei den Big Four gearbeitet und ich weiß jetzt nicht, wem aus der höheren Schafft das was sagt. Aber das sind im Prinzip Beratungsunternehmen, die auf einem sehr performanten Level arbeiten. Und du hast halt im Prinzip jeden Tag eine neue Herausforderung auf dem Tisch liegen und musst dich im Prinzip jeden Tag als Experte im Bereich XY, Y, Z einarbeiten und dann auch positionieren. Und ich würde sagen, diese vier Jahre haben wir so viel Resilienz tatsächlich auch im Umgang mit Herausforderungen beigebracht, dass ich vieles gar nicht mehr so empfinde. Also mich haut wenig um, sagen wir es so. Was mich aber tatsächlich unerwartet getroffen hat, ist einfach diese. Wenn Ignoranz unserer Gesellschaft tatsächlich dem Thema Mode gegenüber und welche Art von Verhaltensänderungen wir brauchen, um ein besseres Morgen zu haben. Also ich habe wirklich geglaubt oder hatte die Naivität okay, ich gehe da raus und irgendwas wird dann schon passieren. Nein, es passiert gar nichts. Und wenn du nicht kein Marketingkapital hast, dann findest du nicht statt und dann wirst du auch schon gar nicht das Verhalten von Menschen ändern. Und das war eine wichtige Erkenntnis für mich.

Sibel Brozat:

Das stelle ich mir gerade in Deutschland das haben wir ja auch schon hier oft diskutiert irgendwie so banalisiert wird, gar kein Thema ist, kein Kulturgut ist unabhängig von irgendwelchen, wie soll ich sagen Wohlstandsthemen, weil ja hier eher das gesprochene Wort zählt als die Kleidung. Kleidung wird immer irgendwie so als oberflächlich abgetan. Finde ich so spannend, weil ich haben wir ja auch schon x mal gesagt in diesem Podcast. Aber es ist halt nun mal so, wenn du dich erst mal gegen schlechte Kleidung ansprechen muss, das ist ja auch eine Form der Kommunikation und dass da so wenig Wert gelegt wird. Also es überrascht mich auch, zumal ja hier keiner nackt rumläuft. Alle tragen ja Klamotten. Ja, und das sind ja nun mal Textilien und.

Jasmin Manai-Huber:

Wir haben alle eine Beziehung dazu.

Sibel Brozat:

Wir haben alle, alle. Deswegen ist es so überraschend. Es war auch für mich überraschend. Ich bin ja auch Quereinsteigerin wie wie Nishikoder wie schwierig es ist, auch über dieses Thema zu sprechen oder da eine Veränderung zu bringen, weil da wirst du ja gleich abgetan, dann noch als Frau, als wäre es so ein Hobby. Horse Oder man vergisst, glaube ich, dass der reichste Mensch dieser Erde durch Mode reich geworden ist. Also ja, oder dass Mode der zweitgrößte, der zweitgrößte Umweltverschmutzer ist. Also das kommt ja alles nicht von ungefähr. Also wie relevant ist das Thema eigentlich und wie totgeschwiegen wird es eigentlich super interessant und dadurch denke ich, kommt dann auch deine Erfahrung, dass du sagst die Leute, wo ist denn der Impact? Du hast gedacht, jeder springt auf das Thema an und es löst ein Problem, aber keiner beschäftigt sich irgendwie gefühlt damit, oder?

Jasmin Manai-Huber:

Ja, absolut. Also das Thema Nachhaltigkeit ist also es ist ja in aller Munde und wir werden hier grüngewaschen. Rechts und links. Ich glaube, das wissen wir auch inzwischen. Aber am Ende des Tages ist es ganz selten so, dass Menschen ihre Kaufentscheidungen jetzt monetär damit zum Ausdruck bringen. Und am Ende des Tages Wir leben halt in einem kapitalistischen System. Und wenn ich nicht monetär Nachhaltigkeit gewinnen lasse, dann hat es keinen Wert. Dann ist es einfach nur etwas, das halt stattfindet, über das man redet, weil wir müssen da über irgendwas reden, aber nichts, das wirklich die Welt bewegt. Und ich glaube, das ist, das ist so ein Mechanismus. Ich war auch letztens beinahe bei einem Female Sea Level Dinner und habe das Unternehmen vorgestellt und dann waren wirklich alle total begeistert. Ich habe gesagt Ja, bei euch müssen doch gerade die die Investoren in die Bude einrennen, weil Nachhaltigkeit und Circular City sag ich ja, ja, das schreiben sie, aber das machen sie nicht. Ja, weil am Ende des Tages entscheidet halt wirklich nur wo ist die Cash Cow und dahin wird gegangen. Und ob es jetzt langfristigen Impact und gesellschaftlichen Mehrwert bringt, ist wirklich sehr sehr irrelevant.

Sibel Brozat:

Da kommt jetzt wieder die Relevanz des Verhalten nicht ändern, wird sich auch das Thema Greenwashing nicht ändern und da wird sich auch nichts tun. Also je weniger wir nachfragen, wenn wir unsere Verhaltensweisen ändern, wenn wir anfangen zu leihen, wenn wir anfangen, Sachen, die wir schon im Kleiderschrank haben, zu flicken, zu reparieren, anders zu stylen, umzunähen, überhaupt gar nicht erst so viel zu kaufen, irgendwie besser zu kuratieren. Ich glaube dann, dann sind wir so weit. Also so wie wir bei Michael Jackson Men in the Mirror. Also wir müssen selber anfangen was zu ändern und das glaube ich, kommt auch der Impact. Und wenn deine Investoren noch nicht so weit sind, dass sie selber auch diese dieses Konsumverhalten haben, dann wird es ja auch schwierig. Also. Und absolut, davon sind es ja keine keine Samariter, sondern die wollen eben Geld verdienen, so wie du sagst.

Jasmin Manai-Huber:

Genau, und das ist völlig nachvollziehbar. Ich möchte nur einen positiven Satz doch dazu sagen. In Deutschland hast du absolut recht, sind wir eher. Ich würde sagen, es ist jetzt auch so, dass Deutschland nicht the most fashionable country and the world ist. Also das kann man über Österreich genauso sagen. Und was wir aber festgestellt haben, ist, dass es in anderen Ländern natürlich anders ist. Also jetzt gehen wir wieder nach Spanien oder Frankreich oder Italien. Da hat einfach Moderne eine viel stärkere soziale Relevanz, also gesellschaftliche Relevanz. Ich glaube, es gibt keinen Tag, an dem sich diese Menschen nicht irgendwie Gedanken darüber machen, wie sie das Haus verlassen. Ja, und das Interessante ist, dass wir festgestellt haben in. Diesen Nationen müssen wir drei, vier Schritte, die wir in Deutschland machen, nämlich erst mal klären, warum, wieso, weshalb und was ist ein Anlass und wofür tragen? Nicht machen. Und das ist auch der Grund, warum Deutschland jetzt nicht mehr. Es wird immer unser Heimatmarkt sein, gemeinsam mit Österreich. Aber wir haben jetzt schon. Wir sind seit Ende Februar Live EU weit festgestellt, dass Frankreich und Spanien unsere Heimatmärkte überholt haben. Das ist. Das musst du machen.

Sibel Brozat:

Das wundert mich überhaupt gar nicht. Ja, und es ist ja eine große Bestätigung. Also auch nach Südkorea, würde ich sagen.

Jasmin Manai-Huber:

Ja, absolut.

Sibel Brozat:

Okay, kommen wir zu dem größten Erfolg. I wo du sagst Ich weiß, du hast auch ganz viele auf deinem Weg gehabt, aber da gibt es doch bestimmt einen, der dir in Erinnerung geblieben ist, wo du gedacht hast Jetzt habe ich es geschafft, Chuck. Magst du den mit uns teilen?

Jasmin Manai-Huber:

Oh ja. Also, ein Erfolg. Der, der mich bis heute sehr prägt und der mir auch. Zeigt du es mir. Du kannst alles schaffen. Ist tatsächlich. Ich habe vor meiner Karriere bei BMW, bei KPMG, also vor meiner Beratungskarriere tatsächlich im Versicherungswesen begonnen. Und. Ich habe drei Jahre bei dem Unternehmen gearbeitet und war auch recht happy, habe nebenbei studiert. Für mich war immer wichtig, ich wollte mit 14, es war mein absoluter Traum zu studieren, ging dann aufgrund meiner persönlichen Bedingungen nicht, habe aber daran festgehalten, habe dann meinen Bachelor und meinen Master gemacht. Und das interessante war, ich habe nach meinem Bachelor zum Unternehmen, bei dem ich gearbeitet habe, also zu meinem Arbeitgeber gesagt Liebe Leute, also entweder bewege ich mich jetzt in Richtung Nachhaltigkeit oder ich muss das Unternehmen verlassen. Und ich habe sehr gut verdient. Ich hatte eine wirklich sehr gute Position und ich hätte auch in dem Bereich bleiben können und einfach Unternehmen wechseln können. Habe ich aber nicht gemacht. Ich habe 2017 zu meinem Ja des Lernens gemacht und ich bin tatsächlich von einem Vollzeitjob voll gut bezahlt in eine Praktikantinnen Position zurückgegangen, weil ich Nachhaltigkeit zu meinem beruflichen Mittelpunkt machen wollte. Und das ist für viele um mich herum absolut verrückt gewesen und nicht nachvollziehbar. Und ich weiß aber heute absolut, warum ich das gemacht habe und ich habe es mit 100 % Überzeugung gemacht. Und das Geile war, ich habe dann drei Praktika gemacht und eins davon dann bei KPMG und siehe da wurde dann binnen drei Monaten übernommen und ich war dann am Ende des Tages Consultant dort. Und da habe ich mir gedacht Risiken, mutig sein, das ist so wichtig, wenn man was tut, woran man glaubt und dann wirklich sich auch sprichwörtlich den Allerwertesten aufreißt. Also das bedeutet, man kann es schaffen und man muss die Bedingungen zu seinen Gunsten nutzen. Und das hatte bei mir die Folge, dass ich wirklich komplett finanziell runterschrauben musste. Und ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Privileg hatte, das machen zu dürfen.

Sibel Brozat:

Wie schön. Jetzt kommen wir eigentlich zu der unseren Hörerinnen und Hörern als Tipp mit auf den Weg geben möchtest. Hast du. Es war ja gerade auch schon wieder ein Tipp Du hast ganz viele Tipps schon gegeben, aber hast du vielleicht noch einen zum Abschluss, wo du sagst den möchte ich euch nicht vorenthalten.

Jasmin Manai-Huber:

Ja. Seht. Für mich einer der wichtigsten Eigenschaften, die ich habe Smutje. Es wird mir auch ganz oft gespiegelt und mein Mut kommt nicht von ungefähr. Mein Mut kommt daher, weil mein Leben mir die Schule des Mutes zur Verfügung gestellt hat. Ich nenne es jetzt mal so und ich glaube, was für mich ganz wichtig war, war diesen Mut, Muskel zu trainieren. Und ich möchte gerne den Tipp geben Den haben wir alle und bei jeder Person von uns unser kleiner oder größer. Aber wir können den trainieren und wir haben das Leben, dass uns wirklich ganz viele Möglichkeiten bietet, das zu tun. Es können persönliche Challenges sein. Es kann mit der Freundin sein, wo man sagt Komm, wir wollen jetzt mal mutig sein und dann stellt man sich halt Herausforderungen. Aber das ist was, was mich im Leben sehr geprägt und weitergebracht hat.

Sibel Brozat:

Vielen Dank, liebe Jasmin, dass du uns so Ich freue mich schon und freut ihr euch auch schon auf den 4. Mai, wo wir es mal richtig krachen lassen? Auf das Kollektiv?

Jasmin Manai-Huber:

Ich freue mich sehr. Vielen, vielen Dank für das schöne Interview.

Sibel Brozat:

Ich danke auch.