Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen

Aufbau einer authentischen Marke: Tipps von Schmuckdesignerin Saskia Diez

July 28, 2023 Saskia Diez, Sibel Brozat Season 3 Episode 39
Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Aufbau einer authentischen Marke: Tipps von Schmuckdesignerin Saskia Diez
Show Notes Transcript

Saskia Diez ist eine renommierte deutsche Schmuckdesignerin, die für ihre minimalistischen und zeitlosen Kreationen bekannt ist. Ihre Designs zeichnen sich durch klare Linien, reduzierte Formen und eine subtile Eleganz aus die in der Verbindung traditioneller Handwerkskunst mit modernem Design entstehen und ihr einen festen Platz in der internationalen Schmuckszene beschert haben.

Wir tauchen ein in Saskias 15-jährige Reise, von ihren bescheidenen Anfängen bis hin zur Gründung ihres eigenen Labels. Wir diskutieren über ihr einzigartiges Geschäftsmodell, ihre Designphilosophie und wie sie eine Nische in einer Branche gefunden hat, die oft als exklusiv und unzugänglich wahrgenommen wird.

Im zweiten Teil der Show sprechen wir über die Herausforderungen beim Aufbau einer Marke in einer sich ständig wandelnden Welt und wie Saskia es geschafft hat, trotz Hindernissen wie Covid-19 und Brexit erfolgreich zu bleiben. Außerdem teilt Saskia einige wertvolle Ratschläge für angehende Unternehmerinnen, darunter die Bedeutung des Vertrauens in das Bauchgefühl und die Notwendigkeit, bei der Markenbildung authentisch zu bleiben. Egal, ob du eine aufstrebende Designerin, Unternehmerin oder einfach nur eine Schmuckliebhaberin bist, diese Episode bietet eine Fülle von Einblicken und Inspirationen. Lass dich inspirieren und tauche ein in die faszinierende Welt des Schmuckdesigns und des Markenaufbaus.

Es lohnt sich reinzuhören.

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Sibel Brozat

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Sibel Brozat:

Willkommen im Women in Fashion Germany ihre Macherinnen. Von mir Sibel Brozat, und mit spannenden Talkshow Gästen.

Heute zu Gast:

Saskia Diez Liebe Saskia, schön, dass du heute bei uns in der Show bist.

Saskia Diez:

Danke, dass ich dabei sein darf.

Sibel Brozat:

Magst du dich bitte vorstellen, wer du bist

Saskia Diez:

Ich bin Saskia Diez, die Gründerin des Doch finde ich, kann man sagen. Unternehmerin / Designerin von dem Label Saskia Diez, wo ich hauptsächlich Schmuck, aber auch andere Accessoires entwerfe und verkaufe.

Sibel Brozat:

Wie lange machst du das schon?

Saskia Diez:

Saskia wird ungefähr 15 Jahre.

Sibel Brozat:

Wow. Die meisten, die zu uns kommen, sind so vor Corona gestartet. Wie war das bei dir? Was war so der Kickstart und was hast du vorher gemacht? Was hat dich dazu gebracht, dein eigenes Schmucklabel zu gründen?

Saskia Diez:

Also ich wusste eigentlich immer, dass ich Es hat eine Weile gedauert, bis ich herausgefunden habe, was das war. Und ausschlaggebend war dann eigentlich, dass ich ein Projekt gemacht habe, das zufälligerweise Abschlussprojekt war, was gut ankam, durch erste Kundenanfragen hatte und wo ich dann das Gefühl hatte, ich habe da was gefunden, wo ich eine eigene Sprache spreche und was aussagen kann, was irgendwie relevant ist auf irgendeine Art. Genau.

Sibel Brozat:

Magst Du noch mal ein bisschen tiefer deine Designs, die sind sehr, sehr wunderschön, sehr besonders, auch deine Models und deine Bildersprache ist sehr besonders. Kannst du uns so ein bisschen was zu deinem USP erzählen?

Saskia Diez:

Ja, es ging mir eigentlich darum, Schmuck zu Zu der Zeit, als ich meinen Brand gestartet habe, gab es gab es eigentlich nicht so auf dem Markt, was ich haben wollte oder was ich tragen wollte. Es gab zu der Zeit sehr hochpreisigen Unikate Schmuck. Es gab dann so dieses Ganze etwas, was ich so Galerie Schmuck nenne, was so objekthaften Charakter hat. Es gab Modeschmuck, es gab dann noch sehr unterkühlten Designerschmuck, der aber sehr maskulin, sehr kalt war und sowas wie an der Mode orientierten Echtschmuck, der trotzdem so bezahlbar ist und so mich stilistisch angesprochen hätte. So was gab es irgendwie nicht. Genau. Und da wollte ich hin oder da wollte ich, da wollte ich das. Da hatte ich das Gefühl, da, da, da gibt es was zu tun. Und ich hab ja eigentlich über die Jahre immer immer stärker oder bewusster quasi gemerkt, dass das so dieses manchmal auch umdefinieren oder so ein bisschen ausloten, was, was sind so die, die die Grenzen vom Schmuckbegriff, wie kann man die vielleicht erweitern? Durch unterschiedliche, also entweder durch unterschiedliche Gestaltung oder durch unterschiedliche Frageweisen oder auf unterschiedliche Art und so ein bisschen einfach auch mit ja, aber teilweise mit Fragestellungen an das Thema rangehen. Genau das hat mich interessiert.

Sibel Brozat:

Kannst du da so ein Beispiel nennen? Von einer Fragestellung zum Beispiel?

Saskia Diez:

Na, zum Beispiel. So Wie unsichtbar kann Schmuck sein? Was macht Schmuck mit uns? Wie beeinflusst er uns? Wann? Wann? Wann darf es in die Bowle sein? Wann muss es mehr sein? Wie kann man seine Stimmungen damit ausdrücken oder vielleicht auch beeinflussen? Und ganz stark eben was? Wie ist die Interaktion des Körpers oder der Haut mit Schmuck? Ja.

Sibel Brozat:

Das ist ganz interessant. Ich liebe ja so ganz viel filigrane Sachen auch und auch verrückte Sachen. Ich habe irgendwie gesehen, du hast auch zum Beispiel eine Kreditkarte hängen an einer Kette. Ähm, Genau. Und? Ich bin auch so ein ganz, ganz großer Schmuckfan und ich liebe eigentlich wie gesagt am meisten diese filigranen Sachen. In letzter Zeit hatte ich sogar teilweise das Gefühl und das habe ich zum Ersten Mal. Vielleicht kannst du was dazu sagen, dass ich sogar cool fand, gar keinen Schmuck zu tragen. Das hatte ich noch nie, noch nie in meinem ganzen Leben. Ist das ein Trend oder was ist los mit mir? Kannst du da was dazu sagen?

Saskia Diez:

Also ich glaube, dass das so Bedürfnisse manchmal das Bedürfnis hat nach mehr, manchmal nach weniger, manchmal sehr reduziert, manchmal verspielt, manchmal ernst. Und das? Ähm. Äh. So. Nun ja, So. Eine Bewusstheit sich selbst gegenüber sich einfach auch in Schmuck ausdrückt. Schmuck ist sehr nah an uns dran. Sehr intim ist ein sehr, sehr direkter Ausdruck eigentlich von uns selbst. Und ich glaube, dass das in dem Moment, in dem man da bewusster ist. Aber eben auch auf der Ebene bewusstere Entscheidungen stattfinden. So ähm und man dann eben nicht mehr so dieses ah okay, ich habe so Standards, die trage ich immer oder ich habe so eine Batterie an und das ist an mir dran egal, egal was. Ja, ich glaube, es ist eine natürliche Entwicklung eigentlich, wenn man so bei sich ist, dass man manchmal Lust hat auf mehr, manchmal auch weniger. Ja, genau.

Sibel Brozat:

Ich finde auf jeden Fall, dass man jedes wahnsinnig mit Schmuck, wie soll ich sagen, beeinflussen kann, verändern kann. Also ein ganz einfaches Outfit kann mit einem super Accessoires, also mit Schmuck irgendwie finde ich tausendmal schöner aussehen, eleganter aussehen, Boulder aussehen, edler aussehen oder auch sportlicher aussehen. Ähm. Genau. Was macht denn so deine? Wie ist denn so deine? Wie soll ich sagen? Deinen Schmuck sieht man ja jetzt nicht im Podcast. Kannst du so ein Bild beschreiben von einer Frau, die deinen Schmuck trägt, wo du sagst das finde ich so super in Kombination mit dem Outfit oder wie stellst du dir die ideale Saskia, die Frau vor?

Saskia Diez:

Na ich würde sagen, also da ist es so, dass habe. Also es ist gar nicht jetzt so auf die Frauen beschränkt, die ideale Person vielleicht oder der ideale Mensch hat. Es hat, glaube ich, was mit Modernität zu tun. Ja, und auch mit einer Achtsamkeit sich selbst gegenüber. Mit Stolz, mit Haltung, mit einer Sensibilität, mit einer Stärke, die auch sinnlich und sanft sein kann. Also vom, ich würde sagen, vom Optischen her sehr, sehr unterschiedlich. Daran würde ich das gar nicht festmachen. Es hat glaube ich eher was mit einer Haltung zu tun. Vielleicht um noch eins anzufügen, was mir, was mir immer wichtig war und besonders, weil es das eben in dieser Zeit, als ich angefangen habe, gar nicht gab, dass man sich die Teile immer selbst auch leisten kann. Vielleicht nicht, also vielleicht nicht jedes Teil sofort. Aber dass es so ein breites Angebot gibt an Dingen, die man sich leisten kann, einfach weil man möchte und nicht, weil das jetzt immer die. Ganz krasse Gelegenheit sein muss, auf die man lange spart oder die man sich vielleicht selbst gar nicht leisten kann. Das war mir wichtig.

Sibel Brozat:

In welcher Preisklasse sind ist dein Schmuck

Saskia Diez:

Ich würde sagen, das Gros spielt sich ab Man bekommt aber auch Teile für 15 20 und man bekommt auch Teile für drei 300.000 und Sondergeschichten. Denn natürlich auch gerne mal weiter rauf. Aber es gibt ein breites Angebot in einem relativ gemäßigten Rahmen.

Sibel Brozat:

Und ist das dann. Was für Materialien Ist das größtenteils echt Schmuck?

Saskia Diez:

Ja, ist größtenteils echt Schmuck. Also es ist sehr viel Silber. Dann auch Gold. Da haben wir auch. Also ist mir wichtig, dass wir gutes Gold verwenden. Jetzt kann ich so acht Karat oder so was, sondern Gold ist Gold. Ab und zu auch vergoldete Silber oder vergoldete Messing. Aber es ist mir wichtig, dass die Materialien an sich so eine Eigenheit haben. Was die Edelmetalle angeht, sind wir zu 98 % aus recycelten Ressourcen. Steine verwenden wir auch nicht so sehr. Wir sind jetzt nicht so sehr im hochpreisigen. Super Edelsteinen, Schwarze das. Das bin ich nicht so sehr viel. Das, was man früher so als halb Edelsteine bezeichnet hat, aber durchaus auch geschliffene Kieselsteine zum Beispiel oder Leder oder Holzperlen. Die Idee von Wert ist ja auch. Ist ja durchaus auch ein bisschen willkürlich und wie man jetzt Dinge monetär bewertet unabhängig. Jetzt also die Arbeitsleistung, die in den Stücken drin steckt, ist natürlich noch mal eine andere Sache. Aber wenn es um Materialien geht, dann sind es ja teilweise auch Werte, die hat man sich halt mal so, da hat man sich halt mal drauf geeinigt und dann gibt es auch eine Wertentwicklung usw aber unter ästhetischen Gesichtspunkten steht das eine dem anderen ja nicht unbedingt nach.

Sibel Brozat:

Ja, das wenn du das gerade sagst. Ich meine es gibt zum Beispiel als Beispiel Chanel Schmuck, der ist weit weg von irgendwas echtem. Ja und kostet so, ist so teuer, dass man manchmal fast aus den also ich kipp manchmal fast hinten runter, weil ich denke, das ist doch jetzt hier irgendwie Modeschmuck und kostet tausende von Euro. Und am Ende ist es ja so wie du sagst Das was es dir wert ist, das gibst du dafür aus. Trotzdem ist es ja auch ganz schön, wenn man neben Design eben auch schöne Materialien hat und wenn man auch so ein bisschen weiß, wo das herkommt. Ich glaube, bei dir ist die Lieferkette ja in Deutschland, wenn ich das richtig gelesen habe, magst du da so ein bisschen drüber erzählen, wie sich das entwickelt hat, Weil das ist ja auch nicht so leicht am Anfang, da gute Produzenten zu finden, vielleicht in Kleinstauflagen anzufangen und dann auch, sage ich mal, die Qualität geliefert zu bekommen, die, die man sich eigentlich vorstellt.

Saskia Diez:

Ja, also die, ähm, ich bin von meiner. Von meiner Ausbildung her bin ich gelernte Goldschmiedin. Ich habe danach noch Industriedesign studiert, das heißt, ich hatte schon ja eine gute, ein gutes Verständnis für das Handwerk und so ein gutes Wissen darum, was es mir natürlich einfacher macht, was das ganze Thema Produktion angeht, das Qualitätsverständnis oder auch das Verständnis, wie was gefertigt wird, welche Produzenten, welche Werkstätten für welche Dinge geeignet sind, welche Fertigungsverfahren etc.. Ich würde sagen Schmuck, also mein Schmuck da ist selbst steckt sehr viel Handarbeit drin. Das heißt da jetzt so in die, die die Frage nach Auflage, Auflagehöhe es wird wenig kritische die kritische. Größe. Es ist eher die Frage nach Ja. Produzenten zu finden ist immer wieder eine Frage, weil Handwerk an sich einfach nicht das Metier ist, was den größten Nachwuchs so heranzieht. Viel an Handwerk und handwerklichen Ressourcen geht eigentlich nach und nach verloren in Deutschland. Deutschland ist da immer noch relativ stark und der Süden Deutschlands insbesondere ist da immer noch relativ stark, weil hier geschichtlich gesehen immer viel Handwerk war. Bayern, Baden, Württemberg. Aber es wird im Grunde zu wenig fürs Handwerk getan. Es ist für die Jugend nicht das attraktivste. Sagen wir es mal so so dass das Thema Produktion Produktionsstätten finden, Werkstätten finden oder auch das Thema Qualität und Qualität halten immer ein Thema ist on going Thema. Das heißt, wir haben also wir? Ja, wir sind ständig dabei, Dinge zu optimieren, Dinge zu verbessern, teilweise auch zu rationalisieren. Ich arbeite mit so ganz kleinen Werkstätten in München, also wirklich so in Laufnähe oder Fahrradnähe, dann mit größeren Betrieben in Pforzheim und in noch ein paar anderen Städten in Deutschland. Also so ganz eigentlich ganz klassisches. Schmuckgewerbe. Ja.

Sibel Brozat:

Ja, es interessant, dass es also in all den keine Konstante ist, sondern dass dich eben die Lieferanten Struktur ja auch so oder so immer mal wieder ein bisschen ändert. Aus unterschiedlichen Gründen. Ich kenne das auch. Der eine geht in Rente, Rente, gerade wenn wenn es so Kleinstbetriebe sind, der andere macht irgendwelche Aufgaben nicht mehr oder hat keine Kapazitäten mehr oder kümmert sich um größere Aufträge. Wie auch immer. Aber diese. Das ist gut zu wissen, dass dieses Thema Lieferantenstruktur oder Lieferanteneinfach immer konstant ein Thema ist und dass man sich dem auch immer widmen sollte und auch vielleicht mal nach Plan B und .C suchen sollte oder mal Ausschau halten sollte, bevor man in die Notlage kommt. Einfach, dass man da schon so ein Netzwerk hat. Ja.

Saskia Diez:

Ja, und das spielt auch in diese Das ist gar nicht gut, wenn es quasi nur konkret um den Schmuck geht, sondern auch was das Thema Verpackung angeht. Oder Steinschleifer. Ein Mann quasi Mann, der, der ja einen Steinschleifer, mit dem ich von Anfang an zusammengearbeitet hab, der ist vor zwei Jahren verstorben, da kam niemand nach. Mein Verpackungshersteller ist ein Hersteller in Ostdeutschland, der mittlerweile völlig alleine ist und auch keinen Nachwuchs bekommt und wo es einfach wo man immer wieder quasi merkt, dass man mit diesem Thema, wenn man in Deutschland produzieren möchte, wenn man lokal produzieren möchte, wenn man Sachen nicht so groß outsourcen möchte, dann stößt man manchmal auf ganz schön auf ganz schöne Herausforderungen, auch was das Thema Materialien angeht zum Beispiel. Also es gibt dann einfach viele, die sagen na ja, gut, das rentiert sich vielleicht in Deutschland nicht, es ist zu hartes Brot, hört man auf und dann, dann stehen wir dann manchmal da, natürlich und müssen irgendwie schauen, wo wir dann, wo wir dann wieder fündig werden.

Sibel Brozat:

Na ja, nicht so einfach. Kommen wir zum Thema Vertriebswege, die sich ja vielleicht auch in den 15 Jahren anders entwickelt, als du es dir vorgestellt hast. Magst du da deine Insights mit uns teilen?

Saskia Diez:

Ja, ich habe. Als ich angefangen habe, bin ich davon ausgegangen, der Ja war mein. Ging ich davon aus, ich präsentiere meine Sachen während der Fashion Week in Paris. Ich treffe da Einkäufer. Dann beliefere ich Läden. Die verkaufen das dann. Ich bekomme mein Geld. So hat. So war meine Idee von dem Business quasi. Ich hatte auch die die erste Saison. Das war ein ziemlich guter Start, da sah das auch alles danach aus. Und gleich im Anschluss hat die Lehman Brothers Krise zugeschlagen und hat dafür gesorgt, dass dieses Bild total ins Wanken gekommen ist, weil ich sofort gemerkt habe, dass die dieses Konzept, wo ich quasi Wiederverkäufer beliefere und von deren Zahlungsmoral abhänge, ganz schnell nicht mehr funktioniert, weil weil man eben nicht bezahlt wurde, weil, weil jeder sich selbst dann der Nächste ist. Und das hatte dazu geführt, dass ich ganz schnell ähm, das war noch 2008. Einen eigenen Onlineshop eingerichtet habe und einen eigenen Laden in München aufgemacht hat. Ich hatte am Anfang relativ gleich zu Beginn so ein bisschen schon gute Presse bekommen. Und hatte dadurch dann. Ich hab das doch mit ganz einfachen Mitteln zwar gemacht, ich hab diesen ersten Online Shop, da hab ich ne Software gekauft. Sie hat. Ich weiß nicht genau. Vielleicht. 100 oder 300 € gekostet. Und da hab ich mir selber so einen Schopf zusammengestöpselt, dass man vielleicht sagen aber er hat funktioniert. Und zu der Zeit gab es eigentlich kaum so unabhängige Onlineshops. Was mir natürlich in die Hände gespielt hat und mir auch die Möglichkeit gegeben hat, die Aufmerksamkeit, die ich eben durch die Presse bekommen habe, auch zu bedienen. Genau das war vielleicht so der erste große, die erste große Änderung oder die erste große Gabelung, die sich so aufgetan hat. Und das kam mir natürlich auch jetzt so mit dem Thema Know it zugute, dass einfach mein Onlineshop schon sehr etabliert war. Natürlich zu dem Zeitpunkt. Und wir einfach schon sehr eingestellt waren oder sehr, sehr, sehr geübt waren darin, eben Kunden auf einem direkten Weg zu bedienen, auch wenn die Läden geschlossen sein mussten. Ja, was? Immer wieder. Was man immer wieder sieht, also das war einmal natürlich kurbelt dann diverse Finanzstimmungen vielleicht, dass manchmal bestimmte Märkte einfach sich auftun und manchmal bestimmte Märkte auch wieder wegbrechen. Brexit zum Beispiel hat auch eine große Rolle gespielt. Hat eigentlich für uns das Geschäft in Großbritannien ziemlich lahmgelegt. Selbst äh, ja, wenn wir Samples zum Verkauf für Magazine usw. Also so was zu verschicken ist eigentlich fast gar nicht mehr möglich. Das bleibt alles sofort am Zoll hängen und ist. Also man kriegt das. Man denkt es immer nicht so, finde ich. Von außen draufgesehen. Aber so ein kleines Business zu haben bringt einen relativ schnell mit. Eigentlich mit so einer Gesamt. Politischen wird zur gesamtpolitischen Dingen in Verbindung. Oder auch. Ja, Inflation hat natürlich jetzt auch eine Rolle gespielt. Oder Material, Knappheiten oder auch das Thema, das Thema Klimawandel. So werden wir dann einfach sehen, Bestimmte Materialien bekommen wir dann nicht mehr.

Sibel Brozat:

Was beschäftigt dich jetzt im Moment gerade Zusammenhänge, die auch dein Business betreffen, ob politisch, ob sonst irgendwie. Was ist gerade so dein Thema.

Saskia Diez:

Gerade mein Thema? Ähm, äh, ein Thema. Es gibt gerade einen Generationenwechsel in zwei von meinen quasi größeren Produktionsbetrieben, was immer natürlich viel Umstellungen mit sich bringt. Und ja, wo man dann, wo dann Werkzeuge auf einmal nicht mehr da sind oder oder vielleicht verschwunden sind. Oder vielleicht die, die ja bestimmte Qualitätsstandards irgendwie erst mal wieder. Also man muss dann wieder besser briefen. So, und dann merkt man zum Beispiel, dass man sich vielleicht mit denen der vorangegangenen Generationen irgendwie über Jahre eingespielt hatte, viele Dinge gar nicht mehr kommunizieren musste. Und dann? Und dann ist es auf einmal so, als würde man eben mit einer neuen Werkstatt arbeiten. Genau. Nein. Wer?

Sibel Brozat:

Es ist ja tatsächlich auch, ähm, es geht ja Markenaufbau und ähm, bei dir ist mir da die. Du bist mir ganz besonders noch mal aufgefallen, als ich gesehen habe, diesen ich habe ja gelesen in der FAZ über die 50 wichtigsten Deutschen in der Mode und da wurdest du auch erwähnt. Und vielleicht kannst du uns so ein bisschen Einblick geben in das Thema Markenaufbau, weil das spielt ja da rein. Also eine Sichtbarkeit zu bekommen, in so einem Artikel erwähnt zu werden. Was hast du so in den Jahren zum Aufbau deiner Marke dir vorgestellt und umgesetzt?

Saskia Diez:

Also ich glaube, dass ich das Ich diese die ich am Anfang eben hatte, Dinge zu machen für Menschen wie mich, dass ich das, dass ich das glaube ich relativ konsequent immer weiter verfolgt habe, nicht so immer versucht habe, mich zu fokussieren, bei mir zu bleiben. Nicht so sehr nach links und rechts zu schauen, sondern eher zu spüren, was. Also was spüre ich, Wo geht es hin oder was sind die Strömungen, was ist mir wichtig gerade und was interessiert mich? Was interessiert mich? Ist immer eine sehr zentrale Frage. So, ich möchte mich selbst nicht langweilen. Ich will auch mein Publikum oder ja, meine quasi Community oder wie man das auch immer nennen möchte, nicht langweilen. In unterschiedliche Bereiche gehen, Grenzen so ein bisschen ausloten und das auch sehr. Äh. Umfassend. Also mir ist wichtig, dass das das dass sich das in allem, in allen Äußerungen quasi, die ich so von mir gebe, sich widerspiegelt, also sei es jetzt die Bildsprache, die Modelauswahl, das Wording, welche Kooperationen gehe ich ein? Natürlich auch ganz konkret im Einzelnen die Gestaltung der Teile oder welche? Welche? Welches Thema verfolge ich in einer Serie oder in einer Kollektion? Aber eben auch in den ganzen Details. Also mir ist wichtig, dass das eben alles auf meine Ausdrucksweise zurückzuführen ist und nicht nur ein Teil davon. Und ich glaube, das ist das, was das mein Brand oder die die, die den Ausdruck meiner Brand irgendwie stark macht. Was ihr auch so Wiedererkennbarkeit. Verleiht.

Sibel Brozat:

Ja, da sind wir wieder beim Thema Authenzität hast, in welche Bereiche das überall reinspielt, weil. Ich meine, man weiß ja allgemein. Also bei mir im Podcast ist das ein häufiges Thema. Erfolgt durch Authenzität nur die Umsetzung. Die macht es einem noch manchmal ja ganz schwierig. Und dass es da wirklich auf die kleinsten Kleinigkeiten auch ankommt. Und bei dir? Wenn man bei dir mal auf die Webseite geht, dann sieht man eben neben außergewöhnlichem Schmuck auch ganz außergewöhnliche Models und Fotos. Und die Bildsprache und die Textsprache ist einfach sehr, sehr rund und gelungen und schön, finde ich. Kommen wir. Kommen wir zu den letzten drei Fragen. Die erste ist. Was war jetzt so im Laufe deiner Karriere für dich die allergrößte Herausforderung und wie bist du damit umgegangen?

Saskia Diez:

Also ich glaube, ich glaube, ein Thema ist sowieso dabei zu bleiben, wach zu bleiben nicht, nicht. Also das darf natürlich nie in eine Anstrengung abgleiten. Aber weil sie einfach immer dranzubleiben, weiter zu gehen, nicht so sehr darauf zu setzen, was. Was ist gut gelaufen, Was hat sich gut verkauft, was kann man quasi da noch mal wiederholen? Sondern immer mit der Frage Wo, wo kann man noch hingehen, Was kann man, wo kann man weitergehen, Wie kann man, wie kann man das für sich interessant halten und sich weiterentwickeln? Dann die mittelgroße Herausforderung quasi so, wenn man so weiß Ich möchte mich zu einem Thema mit einem Thema beschäftigen oder mit Matcha was Neues kreieren und dann so diese. Ich glaube, bei Schriftstellern nennt man das die Angst vor dem weißen Papier. Ich glaube, die Idee, die Angst davor, quasi was zu machen, was nicht gut ist oder was nicht gut ankommt, die kennt wahrscheinlich jeder, der da selbst Dinge macht. Und dann kann ich mich erinnern, Eine. Eine eine Sache, die die, ja die glaube ich so für mich und mein ganzes Team sehr anspruchsvoll war, war das Thema am. Digitalisierung? Ähm, ja, wenn man wenn man. Wenn man halt von einer ganz kleinen Größe eben so ein bisschen anwächst und dann dafür sorgen muss, dass die Strukturen einfach so geschaffen werden, dass mehrere Leute da zusammenarbeiten können und nicht alle. Nicht alles wissen oder alles, alles, alle Vorgänge quasi von einer zentralen Person nur abhängen. Das ist auf jeden Fall eine große Umstellung gewesen. Die, die die vielen Reibung verursacht hat.

Sibel Brozat:

So kommen wir zu den größten Erfolgen oder Das muss jetzt nicht unbedingt monetär sein, darf es aber auch. Was war so für dich so ein besonderer Erfolgsmoment bisher in deiner Karriere?

Saskia Diez:

Also weil du, weil du das vorhin angesprochen mit dieser. Karte dieser Mastercard Debitkarte die die an der Kette hängt. Das war durchaus ein Projekt, was? Ja wo ich wo ich sehr stolz drauf bin, weil es einfach auch noch mal so einen ganz anderen Bereich mit einem geschlossen hat. Der jetzt so auf den ersten Blick mit mit mir, mit Schmock, mit diesem Brand und so eigentlich gar nichts zu tun hat. Und dann ist es so, dass ja ich habe zum Beispiel Gestern bin ich ich bin gestern von. Gestern Nacht vor einem Shooting nach Hause gekommen und saß im Taxi. Und dann fuhr nebendran so ein Linienbus und es gab eine Ampel und dann war sie mein Taxi und der Linienbus. Beide mussten halten. Und dann schaue ich nach rechts. Und dann sitzt da eine junge Frau am Fenster, schaut gar nicht zu mir, sondern in die andere Richtung. Und ich sehe, sie trägt eine Kette von mir. Und das sind eigentlich so Momente, die die, die mich wahnsinnig stolz und froh machen, so andere Menschen zu sehen mit meiner Arbeit.

Sibel Brozat:

Ja, das finde ich auch immer ganz, ganz Geht mir dann in dem Fall auch so, da freue ich mich immer ganz, ganz besonders. Kommen wir zur letzten Frage Liebe Saskia, was kannst du den Hörerinnen und den Hörern mit auf den Weg geben, die jetzt auch gerade eine Marke aufbauen und in der Gründung sind oder mitten drin sind? Hast du da Tipps, die du teilen magst oder ein Tipp.

Saskia Diez:

Ein Tipp Sich nicht verunsichern lassen. Immer wenn ich quasi auf jemanden gewartet, der mir auf enge Art vermittelt hat, dass ich vielleicht von einer Sache keine Ahnung habe und das die andere Person besser weiß, was für mich da jetzt richtig und wichtig ist und wie man da vorgehen soll und mein Bauchgefühl da eigentlich nicht gut war, hat sich gezeigt, ich hätte besser nicht auf die andere Person gehört. Also mein Tipp wäre bei sich bleiben. Bei sich bleiben, auf das eigene Bauchgefühl hören. Weil man glaube ich sehr gut unterscheiden kann, hat man jetzt Angst vor einer Sache, weil man. Weil man sich so ein bisschen aus seiner Komfortzone herausbewegen müsste. Oder hat man ein ungutes Gefühl, weil man eigentlich weiß, es ist nicht der richtige Schritt?

Sibel Brozat:

Das ist ein Supertyp. Vielen Dank, liebe Saskia, dass du dir die Zeit genommen hast und uns so einen Einblick gegeben hast. Behind the Skins. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und vielen Dank, dass du bei uns dabei warst.

Saskia Diez:

Sehr gerne Könnt ihr auch einen schönen Tag.