Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen

Eintauchen in die Welt der Mode mit Prof. Antje Drinkuth, Akademie Mode & Design AMD

September 15, 2023 Antje Drinkuth, Sibel Brozat Season 4 Episode 1
Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Eintauchen in die Welt der Mode mit Prof. Antje Drinkuth, Akademie Mode & Design AMD
Show Notes Transcript

Wir haben das große Glück, mit Antje Drinkuth, einer renommierten Mode-Professorin an der AMD Akademie, tiefer in die Welt der Mode und Design zu tauchen. Antje nimmt uns mit auf eine beeindruckende Reise, die vom Norden Deutschlands bis nach Berlin und München führt, von der Entstehung ihres eigenen Labels bis hin zur Beratung im Bereich Trends. Sie teilt ihre persönlichen Erfahrungen und gewährt uns einen Einblick in die Herausforderungen und Freuden, die das Unterrichten an einer Modehochschule mit sich bringt.

Wir werfen auch einen Blick auf die aktuellen Modetrends und Herausforderungen. Antje hilft uns zu verstehen, wie Hochschulen ihre Studierenden darauf vorbereiten, ihre eigene Marke zu etablieren, und teilt ihre Ratschläge, wie man eine erfolgreiche Marke aufbauen kann. Sie betont die Bedeutung des Zuhörens auf sein Unbehagen und wie man es pflegen kann, um etwas Wunderbares zu erschaffen. 

Dieses Gespräch mit Antje Drinkuth ist eine unverzichtbare Ressource für angehende Mode Designer oder diejenigen, die mehr über die Modebranche erfahren möchten. 

Es lohnt sich reinzuhören.

Hier geht's zu den Shownotes

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Sibel Brozat

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Sibel Brozat:

Willkommen im Women in Fashion Germany ihre Macherinnen. Mit mir, Sibel Brozat, und mit spannenden Talkshowgästen. Heute zu Gast Antje Drinkhuth. Liebe Antje, schön, dass du heute bei uns in der Show bist.

Antje Drinkuth:

Danke, dass ich hier sein darf.

Sibel Brozat:

Magst uns erzählen, wer du bist und was du

Antje Drinkuth:

Gerne. Also, ich bin Professorin für Design in Berlin. Das ist der Fachbereich Design der Hochschule Fresenius.

Sibel Brozat:

Wie wird man denn Professorin an einer

Antje Drinkuth:

Also man braucht auf jeden Fall mindestens in der Lehre an verschiedenen Hochschulen. Man sollte vielleicht eine Ausstellung gehabt haben oder Veröffentlichungen. Das sind so die ja, die Voraussetzungen. Und dann bewirbt man sich, es gibt Ausschreibungen und dann gibt es einen Berufungsverfahren, wo man sich präsentiert. Genau das ist so ein längeres Prozedere. Und wenn man Glück hat, wird man berufen.

Sibel Brozat:

Ja, wie schön. Magst du uns erzählen, was du dass du zur Professorin berufen wurdest?

Antje Drinkuth:

Genau. Ich bin in Norddeutschland geboren und Mauerfall nach Berlin gezogen und habe dann an der UdK da studiert, Modedesign. Und nach dem Diplom bin ich nach München zu Kostas Murkudis, der damals in München und Paris gearbeitet hat. Und dann habe ich auch mein eigenes Label CSP gegründet in Berlin, und hab danach als Stylistin frei und als Beraterin im Bereich Trends gearbeitet, um danach sieben Jahre lang das Moderessort der Zeitschrift Style and the Family Tunes zu leiten. Das war eines der ersten unabhängigen Magazine für Musik, Kultur und Mode in Deutschland. Und dann habe ich in der Babypause angefangen zu unterrichten, zunächst an der UdK Berlin und an der FH Bielefeld. Und schließlich dann bin ich an die AMD gekommen und habe dort die Studiengänge Modedesign und Fashion Design maßgeblich mit aufgebaut und wurde ein Jahr später dann eben berufen. Also habe ich die Professur bekommen. Genau, und das macht mir sehr großen Spaß eigentlich. Meine Erfahrungen, die ich gesammelt habe, in diesen unterschiedlichen Bereichen in der Branche an die junge Generation weiterzugeben. Und letztes Jahr habe ich noch mal eine kleine Kollektion gemacht, die aber nicht vertrieben worden ist. Ich wollte das eigentlich nur noch mal für mich ausloten, meine Position in der Mode und für mein Portfolio. Und das waren Fundstücke, die für mich aufgeladen waren. Emotional. Die habe ich neu aufgelegt aus der Fabrik. Und genau das war eigentlich so alterslos, non saisonal und auch zum größten Teil geschlechts oder größenübergreifend. Und das hat eigentlich ganz gut funktioniert.

Sibel Brozat:

Genau das sind es, einige Buzzwords genannt, Modedesign Studium zurzeit eine Rolle spielen. Du weißt ja, ich bin Quereinsteigerin. Vielleicht kannst du uns erzählen, was da so die, worauf du jetzt bei dem Studium Wert legst und wie die Schwerpunkte sich gestalten bei einem Modedesign Studium.

Antje Drinkuth:

Genau. Also man hat ja immer ähm einen Fokus der Konzeption und auch auf der Darstellung. Wobei die Darstellung mehr die mediale Darstellung ist als jetzt zeichnerisch. Und das Konzept ist mir sehr, sehr wichtig. Ähm, ich denke halt, dass die Mode ist eines der Disziplinen, die wahnsinnig unmittelbar unsere Zeit widerspiegelt, auch am schnellsten mitunter widerspiegelt und auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklungen reflektiert. Und ja, die Modedesignerin sollte eigentlich einen eigenen Ausdruck entwickeln, eine eigene Sprache entwickeln und diese Impulse aufgreifen. Und genau. Und ich denke mir, dass da auch eine große Aussagekraft hinter steckt. Und das versuche ich eigentlich zu vermitteln. Ich brenne noch immer sehr für die Mode, auch nach 30 Jahren. Und im Moment haben wir ja einen wahnsinnig großen Umbruch in unserer Welt, auch in der Mode. Und da geht es eben nicht mehr nur so um Stil und Form, sondern auch um Bewusstsein und Verantwortung. Und ich glaube, dass da gerade auch in der Lehre eine große Veränderung stattfindet. Und das spüre ich auch an der jungen Generation. Früher, wenn ich Auswahltage gemacht habe mit Interessenten innen, haben sie gesagt Ah, ich habe früher mit meinen Babypuppen gespielt und die. Meine Großmutter war Schneiderin. Solche Sätze fielen da. Und heute sagen die Ich möchte die Welt verändern. Ich möchte. Ich möchte nachhaltig arbeiten. Ich möchte Kollektionen für meine Community machen. Und ich möchte damit etwas ausdrücken und politisch sein. Das ist sehr spannend.

Sibel Brozat:

Und ich stelle mir das ganz schwierig vor, da Ich denke so an meine ganz normale Schulzeit zurück und denkt da an die Lehrer und Lehrerinnen, die vielleicht mir damals das Gleiche beigebracht haben wie der Generation danach, der Generation danach der Generationen. Wie? Wie ist es für dich? Wie? Wie kriegst du raus, wann es an der Zeit ist, dass du an deinem Lehrplan etwas änderst und das anpasst? Ich meine, wie du gerade sagtest, ist ja die Fashionbranche im Moment ganz schön im Umbruch. Und klar geht es um Nachhaltigkeit. Klar geht es um Politik. Klar geht es um Technologien und Gendern und genderübergreifende Kleidung usw. Ähm wie, wie macht sich das bemerkbar? Denn wenn es in der Zeitung steht, dann ist es ja schon irgendwie zu spät. Du solltest ja wahrscheinlich früher dran sein. Wie? Wie kommt es dazu? Wie nimmst du diese Trends auf? Wann? Vor allem?

Antje Drinkuth:

Ich gucke natürlich ganz viel selber rum. Ich muss immer auch gucken, dass ich selber einen Input behalte. Wir haben natürlich auch Zugang zu bestimmten Plattformen für die Branche, wo ich mich gut informieren kann, wo mir schon sehr viel auf dem Tablett geliefert wird, was sehr wichtig ist. Aber es ist auch immer ein Teil Intuition und ich würde schon sagen, dass ich jemand bin, die gut Trends erkennen kann, immer noch, trotz des Alters. Es hat damit nichts zu tun, wie alt man ist, ob man jung ist oder am Puls der Zeit zu sein, ist glaube ich eine Anlage, die gut ist zu haben. Wenn man in der Modebranche arbeitet und ich denke, das ist jetzt, wenn du meinst, das änderst du gerade in der Lehre. Dann würde ich sagen, ich arbeite mit den Studierenden eigentlich nur noch mit Upcycling oder mit Death Stock Fabriken, also Materialien, die es irgendwo gibt, die rumliegen. Aber wir kaufen, versuchen wirklich. Kaum noch neues Material zu kaufen. Und da unterstütze ich sie eben auch dabei. Bis hin zu Wir haben jetzt gerade einen Kontakt zu einer Garnfirma in Portugal, die PET Flaschen upcyceln und uns das wirklich in großem Maße zur Verfügung stellen. Dass selbst das Garn nachhaltig ist. Und ja, es geht doch um Ressourcen. Es geht auch dann um die Ausrichtung der Projekte, um die Inhalte, die Stelle, also um die Themen, die Sachthemen, die Stelle, die die haben sich eben sehr verändert. Hm.

Sibel Brozat:

Da wäre meine nächste Frage. Ist das jetzt ein internationaler Trend? Ist das ein deutscher Trend? Sprecht ihr euch da auch ab oder sieht man da, vergleicht man sich da und sagt Oh, die machen jetzt aber noch mehr oder noch weniger oder die sind noch nicht so weit. Ich glaube ja schon, dass es von Modeschule zu Modeschule ja auch irgendwie einen gewissen Ruf gibt und einen gewissen Schwerpunkt. Kannst du da noch so ein bisschen Einblick geben?

Antje Drinkuth:

Also ich denke, es gibt Unterschiede zwischen Das ist auch gut so, trotzdem gibt es ja internationale Wettbewerbe. Ich schaue mir die Ergebnisse an und da kann man sich ein bisschen auch orientieren. Was machen gerade die anderen, Wo geht da die Reise hin? Trotzdem sollte man eben bei sich bleiben. Und genau. Und? Ja, ich denke, dass es auf der einen Seite so ein Ich magister dieses Wort Zeitgeist immer noch sehr gerne. Der ist da und den nimmt man auf und die nehmen alle auf. Also da, da gibt es große Gemeinsamkeiten, Aber sicherlich gibt es auch Unterschiede. Die einen arbeiten vielleicht mehr mit dem Handwerklichen, die anderen gehen mehr in die digitale Richtung. So würde ich sagen, gibt es so eine Fokussierung.

Sibel Brozat:

Und was mich immer so brennend interessiert, komme ja aus der Bank. Und als ich so neu als Quereinsteigerin in der Modebranche anfing, ist mir aufgefallen, dass viele Kreative gar keinen so einen Zugang haben zu wirtschaftlichen Themen. Und ich hatte sogar. Ich habe sogar die These, dass ich sage, mit steigendem Kreativitätsgrad ist diese oder dieser betriebswirtschaftliche Aspekt wird da fast immer geringer. Also ich rede jetzt nicht von Ausnahmen, sondern so schwarz weiß gesprochen. Und da wollte ich dich mal fragen wie. Wie viel Wert legt ihr eigentlich darauf, dass man einfach auch so eine Marke aufbaut? Ja, das ist eine Und das andere ist wie verkaufe ich, an wen verkaufe ich, Wie verdiene ich eigentlich Geld damit? Ist das auch Bestandteil der Ausbildung und wenn ja, wie? Und hat sich da der Schwerpunkt verlagert oder ist das immer gleich? Vielleicht kannst du uns da ein bisschen was dazu sagen.

Antje Drinkuth:

Ich gebe dir total recht. Siebel In meiner Ausbildung zum Beispiel war das überhaupt kein Thema. Das musste man sich dann selber aneignen. Und heute ist es aber Bestandteil des Curriculums. Wir haben das Curriculum auch gerade überarbeitet und haben Schwerpunkte eingerichtet, weil es eben immer komplexer wird. Die ganze, das ganze Wissen, die ganze Welt, wie sie sich dreht in der Modebranche. Und deswegen haben wir das aufgeteilt in Labs und ein Lab ist zum Beispiel Brand Strategy. Also man kann ja einen Fokus darauf legen, wie gründe ich meine eigene Marke. Ein anderer Schwerpunkt ist Inszenierung oder Nachhaltigkeit oder digitales Design. Aber Marketing ist fester Bestandteil des Curriculums. Wie baue ich eine Marke auf? Was spielt in der Kommunikation für eine Rolle? Wie kalkuliere ich den Preis? Das ist heute Bestandteil und das finde ich auch wichtig, weil es eben doch nicht nur die reine Kunst ist, sondern ja auch funktionieren soll auf dem Markt.

Sibel Brozat:

Apropos reine Kunst Stellt sich da auch so Marke gründen möchte und wer vielleicht Designer von einem großen Haus werden möchte. Oder ist das, Siehst du das schon so oder wissen die Leute das selber schon?

Antje Drinkuth:

Diese Ausbildung, die kommen ja oft direkt Geht ja nur dreieinhalb Jahre und die ist letztes Semester ist die Bachelorarbeit die Bachelor Collection. Das heißt, das ist sehr, sehr kurze Zeitraum für das komplexe Wissen und das ist unterschiedlich. Einige wissen das schon direkt machen. Viele machen einen Master, hängen einen Master dran, manche machen erst mal ein Praktikum und dann Master. Das ist super unterschiedlich. Es gibt aber auch Leute, die während des Studiums schon ihre Brand gegründet haben und daran arbeiten. Und das mit integrieren in das Studium. Das gibt es auch.

Sibel Brozat:

Ich würde gerne nochmals auf dich Jetzt, in dieser Zeit, in dieser langen Zeit, in der du schon professionell in den Modebereich arbeitest und vielleicht jetzt auch in deinem letzten Beruf als Professorin. Was ist da für dich? Ähm, eine der größten oder vielleicht die größte Herausforderung? Und wie gehst du damit um?

Antje Drinkuth:

Ich denke generell das Thema Konsum, von Kleidung. Es wird jede Minute einlassbaren Kleidung verbrannt auf der Welt. Das muss man sich mal so vorstellen. Bildlich. Und trotzdem in dieser Branche zu arbeiten und Menschen für diese Branche auszubilden, finde ich die größte Herausforderung gerade. Trotzdem ist Mode etwas, was es immer geben wird. Und gerade das, ich nenne es jetzt mal das Schöne, was die Mode auch innehat, suchen wir auch gerade in solchen harten Zeiten, wie wir sie gerade haben. Da bin ich auch davon überzeugt. Das heißt, wir müssen jetzt Wege finden, wie wir vielleicht von diesem. Ja, früher ging es immer um das Vermehren. Ja, aber auf Gunsten zugunsten einiger weniger und zulasten der Umwelt und auch zulasten von vielen anderen Menschen. Und ich denke, es muss zu so einer Strategie der Erhaltung kommen. Und ich glaube auch, dass so Communities, regionale Produktion, Transparenz also solche Systeme werden vielleicht immer wichtiger als das Produkt. Wobei ich persönlich auch an gute Produkte glaube, weil Qualität ist auch nachhaltig. Aber ja, ich denke mir, das ist gerade diese, diese Herausforderung und auch wieder diese Hinwendung zur Menschlichkeit, dieses Emotionale von der Mode, sich darauf zu konzentrieren. Und ja, ich denke, das wird einen Einfluss haben. Gleichzeitig haben wir diese digitale Entwicklung, die unsere Welt prägen wird wie nie zuvor. Ja, immer als Stichwort. Aber es ist ja auch nicht nur negativ. Wir können das ja auch einsetzen, um zu sagen, wir steuern die Produktionswege und die Dienstleistungen. Ich glaube, das wird das alles in Einklang zu bringen und sich darüber auch zu informieren und das an die Studierenden weiterzugeben. Ich glaube, das ist für mich gerade die größte Herausforderung.

Sibel Brozat:

Ist auch nicht so leicht. Und apropos KI ähm, wie integriert ihr KI in eure, in euer Studium? Also verboten ist das ja hoffentlich nicht.

Antje Drinkuth:

Nein, es ist nicht verboten. Wir sind da gerade wirklich am Anfang und informieren uns gerade darüber, diskutieren gerade darüber, kriegen Fortbildungen darüber. Ist diese Entwicklung es so rasant, dass ich jetzt ich Ich setze es jetzt noch nicht gezielt ein, aber wir beobachten das im Moment und versuchen, sensibel dafür zu sein, aber auch nichts auszuschließen.

Sibel Brozat:

Ja, weil man kann ja diese KI auch ZTP usw einsetzen. Aber auch da habe ich jetzt gemerkt im Umgang damit die KI ist auch nur so gut wie man sie füttert mit Fragen füttert. Wenn du nicht die richtigen Fragen stellst, kommen auch nicht die richtigen Antworten raus. Und ich bin ja, ich bin ja ein Riesenfan von Technologie und ich würde mir so wünschen Ich liebe Mode, ich liebe schöne Dinge und ich würde mir wünschen, dass wir eines Tages zurückgucken und sagen Mann, waren die damals verrückt? Die haben einfach produziert und auf gut Glück und gehofft, dass es jemand kauft. Und dass es einmal eine Technologie gibt, die just in time ohne drei, vier Wochen warten. Einfach diese schöne Mode oder Produkt. Das gilt ja auch für Autos, die werden ja auch auf Halde produziert. Muss man sich mal vorstellen, dass man eben in kürzester Zeit diese Produkte bestellen kann, wenn sie geordert werden. Weil keiner will auch drei Wochen warten, wenn er was möchte, möchte das relativ schnell haben. Insofern kriegt ihr da auch schon irgendwelche Trends mit in die Richtung.

Antje Drinkuth:

Nein, es geht eher in die Richtung, dass ich ausprobiere am Avatar. Aber ja, ich persönlich bin. Ich bin auch sehr aufgeschlossen neuen Technologien. Ich bin. Dazu bin ich auch viel zu neugierig. Gleichzeitig, wenn es so um Mode geht Ich muss Stoffe auch anfassen, ich muss das fühlen und mir. Was mir manchmal zu kurz kommt. Da möchte ich mich auch gerade so ein bisschen noch im nächsten Semester darauf fokussieren. Mit den Studierenden des dritten Semesters ist Wie fühle ich, wie fühle ich mich in bestimmten Kleidungsstücken? Es ist nicht nur die Optik. Wie sehe ich aus? Das kann ich am Avatar, das kann ich checken virtuell. Aber dieses Was macht es mit mir? Wie fühlt sich das an? Ein Schnitt, ein Stoff, eine Farbe? Das ist ja auch ein Teil der Mode, und das sollte nicht vernachlässigt werden. Bei aller Digitalität Auch das Handwerk ist was Wunderschönes, was weitergegeben wird von Generation zu Generation. Und es macht auch glücklich, mit den Händen zu arbeiten. Das ist, das merke ich auch bei uns im Atelier. Das ist ja, das ist irgendwie, da ist eine bestimmte Stimmung, ein bestimmter Spirit und der ist superwichtig.

Sibel Brozat:

Ich glaube auch nicht, dass das eine das Ich glaube, das ist die Kombination und dass man die Technologien dafür einsetzt, um eben da effizienter zu werden. Aber es ist ja auch schwierig zu sagen ich. Also ich finde auch, dass man ja die Dinge erst mal produzieren können muss und dann auch sein Handwerk versteht. Wenn man sein Handwerk nicht versteht, wird es ja auch schwierig, das mit Technologien umzusetzen. Dann hat man da auch kein Gespür dafür. Und wie du sagst, auch für den Kunden. Man kann es nicht nur rein virtuell ausmachen. Stoffe Wie fühle ich mich drin? Ich glaube, da gibt es. Aber ich kann mir so in meiner Fantasie und mit meiner Neugier kann ich mir da Möglichkeiten vorstellen, die das alles erfüllen. Und ich bin ganz gespannt, ob da mal jemand draufkommt und so was Tolles irgendwie auf den Markt bringt. Würde mich sehr freuen. Kommen wir zu deinen Erfolgen. Was war so für dich in deiner Karriere ein Erfolg, wo du richtig stolz drauf bist?

Antje Drinkuth:

Ich denke für mich, wenn ich meine besten gewuppt? Ich habe meinen Sohn größtenteils oder er hat seinen Lebensschwerpunkt bei mir größtenteils gehabt und dann parallel diese diesen Beruf auszuüben, diese Karriere, diesen Karriereweg auch zu gehen, das, denke ich, ist war eine große Herausforderung. Und da bin ich stolz drauf. Und jetzt konkret an Projekten. Ich habe mit einer ehemaligen Kollegen ein Forschungsprojekt gemacht, das wurde unterstützt vom Auswärtigen Amt. Da ging es um Mode und Migration, also den Einfluss von Migration auf die Mode. Und das war ein Buchprojekt und ja, und auch eine Modenschau in Foyer des Auswärtigen Amtes. Dort fand der Book Launch statt, genau dieses Buch. Da haben uns so viele Leute, so tolle Leute, die für uns geschrieben haben, recherchiert haben und Fotografinnen unterstützt. Das war in kürzester Zeit haben wir das gerockt und das war wirklich ein tolles Projekt.

Sibel Brozat:

Klingt wunderbar. Kommen wir zum nächsten und Hörerinnen und Hörern einen Tipp mit auf den Weg geben, die gerade dabei sind, selber eine Marke aufzubauen oder eine Modemarke zu gründen? Genau. Kannst. Hast du da einen Tipp für uns?

Antje Drinkuth:

Ähm, ich würde gar nicht so pragmatischen Satz, den ich im Studium gehört habe, wahnsinnig eingebrannt. Das ist, dass man Unbehagen pflegen soll. Und das ist so ein Kernsatz, den ich auch gerne weitergebe an Studierende oder alle, die kreativ arbeiten, weil ich glaube, dass dieses. Ja dem nachzugehen, dass da was nicht stimmt. Und das ist so ein Bauchgefühl, das ist so ein. Manchmal fängt es so leise an und wenn du dann anfängst darüber nachzudenken, dest du feststellen Oh ja, stimmt, ich muss was ändern, dann muss man noch was überarbeiten. Ich muss das für mich reflektieren und überdenken und verändern. Wenn man das nicht macht und denkt Ach Quatsch. Augen zu und durch, rollt man später oft. Und das ist so ein ja, so ein Kernsatz, an den ich mich gerne halte, gerade bei kreativen Prozessen.

Sibel Brozat:

Das ist ein toller Kernsatz. Ich finde, der gilt nicht nur für Kreativität und für Produkte. Ich finde, der gilt fürs ganze Leben. Und wenn man diese Verbindung zu sich selber hat und zu seinem Bauchgefühl und auf sein Unbehagen hört, dann kann man doch Wunderbares erschaffen. Bin ich ganz sicher. Also vielen Dank, liebe Antje, für deine Insights. Es hat mich sehr gefreut, dass du dir die Zeit genommen hast und lasst uns gerne wissen, was ihr davon haltet, ob ihr Kommentare habt oder noch weitere Fragen. Dann gebe ich sie gerne weiter an die Antje. Also vielen Dank. Und ich habe zu danken.

Antje Drinkuth:

Mir auch. Vielen Dank.