Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
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Agathe Dzialocha über ihre zeitgenössische Bodywear Brand OPAAK
Hinter der zeitgenössischen Bodywear Brand Opaak steht der Kopf der Gründerin und Kreativdirektorin Agathe D. Dzialocha, die Opaak 2017 auf den Markt lancierte. Nachdem sie als Designer im Bereich der Luxusmode in den Metropolen Stockholm und Amsterdam gearbeitet hatte, beschloss sie sich näher mit den Themen Sinn und Nachhaltigkeit in der Textilbranche zu beschäftigen und das Gespräch mit ihrer ständigen Inspirationsquelle aufzunehmen: den Frauen. Heute stehen die Entwürfe von Opaak für selbstbewussten Ausdruck und bestärken eine stetig wachsende internationale Community.
Wir sprechen unter anderem über:
- den USP von Opaak
- Vertriebswege wie B2B / B2C /D2C
- durch welche Maßnahmen Opaak für Nachhaltigkeit steht
- Lieferantenstrukturen und Herausforderungen
- Preissegment
- Kollektionsauswahl und -größe
- Was die Gründerin Agathe für die Zukunft von Opaak beschäftigt
- und vieles Spannende mehr.
Es lohnt sich reinzuhören.
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Willkommen im Women in Fashion Germany ihre Macherinnen. Mit mir, Sibel Brozat, und mit spannenden Talkshowgästen. Heute zu Gast Agathe Dzialocha. Liebe Agathe, schön, dass du heute bei uns in der Show bist.
Agathe D. Dzialocha:Hallo Sibel, vielen Dank für die nette Ich freue mich, hier zu sein.
Sibel Brozat:Erzähl uns doch bitte, wer du bist und was du
Agathe D. Dzialocha:Ja, ich bin Agathe Dzialocha. Den Namen hast du auch schon ausgesprochen. Ich bin 36 Jahre alt, Mutter und die Gründerin hinter der Bodywear Marke Opaak, die seit 2017 auf dem Markt ist. Wir sitzen in Düsseldorf und ich habe vorher Modedesign studiert. Ich bin gelernte Modedesignerin, habe auch als Modedesignerin gearbeitet, in Amsterdam und in Stockholm war in dem Segment Ready to Ware und Couture tätig. Also eher Women Square Dopudarware. Also ich hatte also tatsächlich mit dem Thema Lingerie oder Conturing Design sagt man auch überhaupt nichts am Hut. Also das war für mich tatsächlich, das ist für mich eine komplett neue Produktgruppe.
Sibel Brozat:Ja, wie kommt es dann dazu, dass du dich dem
Agathe D. Dzialocha:Ja, die Frage wird mir sehr oft gestellt, irgendwo bekannt war in meiner Community. Und ich habe tatsächlich in meiner Festanstellung als Designerin das Thema Mode mehr und mehr von Saison zu Saison mehr hinterfragt. Oftmals war ihr Thema einfach immer etwas Neues, Innovatives auf den Markt zu bringen und Kleidung für Frauen zu erstellen, die sie dann auf dem roten Teppich tragen konnten. Oder eben für gewisse Events. Und ich war dann in Amsterdam tatsächlich bei einem Festival, das hieß What design can do. Und es ging um die Sinnfrage. Thema Nachhaltigkeit kam hoch, Langlebigkeit kam hoch. Das Was ist unsere Mission als Designer? Was müssen wir eigentlich? Wir müssen mehr in die Verantwortung gehen, wenn wir etwas kreieren und es nicht aus Ego Gedanken oder eben für Just for the creativity sozusagen machen. Und da ratterte es dann einfach bei mir auch im Kopf. Es fing an, für mich auch die die Frage hochzukommen, was möchte ich eigentlich beitragen mit meinen Gedanken meine Idee sehen. Und ich habe dann kurzerhand tatsächlich meinen festen Job an den Nagel gehängt und bin wieder zurück ins Rheinland gezogen, nach Köln, damals noch. Und habe dort ja angefangen opark zu entwickeln. Aus der Faszination heraus, Frauen das Thema Frauen einfach nochmal mehr zu beleuchten durch die Mode. Und tatsächlich ist die Produktgruppe Lingerie ja wirklich das nächste, was wir Frauen an uns tragen. Es ist ein sehr intimes, sehr bedeutungs aufgeladenes Produkt und da findet für mich einfach eine ganz große Faszination an. Ich genieße es selber auch Lingerie zu konsumieren, sie zu tragen, sie mir anzugucken und ich finde es einfach auch ein sehr ästhetisches Segment. Ich bin einfach auch ein Ästhet. Ja, und dann habe ich letztendlich auch irgendwie eine Marktlücke in dieser Branche gesehen, die ich eben in der Oberbekleidung nicht mehr gesehen habe. Thema Stigma, Aufbrechen. Eine sehr verstaubte Branche, sehr verstaubte Industrie irgendwie wieder mal so ein bisschen aufzurühren, aufzumischen. Und genau. 2011 fing dann auch so langsam diese diese ganze Bewegung, diese Feminismusbewegung an.. Women Empowerments. Das hat sich dann mehr und mehr auch widergespiegelt in der Fotografie, in den Medien, in den sozialen Medien. Und so fühlte ich mich einfach auch bereit, auf diese Wave zu springen mit dieser Produktgruppe. Und ja, die Idee war wirklich, der Bodywarebranche einfach mal ein bisschen mehr Coolfaktor beizumessen.
Sibel Brozat:Ja, du hast ja gesagt, du hast du deine Und du hast jetzt auch gesagt ein bisschen cool Factor. Du hast gesagt Feminismus, also so female empowerment. Vielleicht kannst du noch so ein bisschen erzählen, was denn die Kollektion von Opak so ausmacht.
Agathe D. Dzialocha:Und gerne Ja, ich komme wie gesagt, aus dem Und ich glaube, eine ein wichtiges Merkmal bei opak ist, dass man die Teile sehr gerne auch nach außen tragen kann. Also es ist wirklich keine typische Spitzen Dessous Kollektion, die transparentes nackt ist und ja, in der Regel eben unter der Kleidung getragen wird, sondern man merkt schon, dass ich gerne auch nach außen zeigen möchte. Man merkt, dass ich auch Abendkleidung gemacht habe, das heißt, man kann auch so ein opak Body super gut mit einer Hose kombinieren, mit einem Blazer. Kombinieren und es ist dann einfach ein Statement Outfit. Also man kann ein Croptop von Opak tragen, dazu eine offene Bluse oder einen tief ausgeschnittenen Pullover und es blitzt so ein bisschen raus. Das hat so ein bisschen was wie als wenn man ein cooles Yogatop auch mal für ein Dinner kombinieren würde. Das ist ein Aspekt über opak. Was opak auch ausmacht, ist dieser Minimalismus. Also Credo ist definitiv weniger, ist mehr. Man findet bei uns keine opulente Spitze, man findet bei uns kein Schleifchen in der vorderen Mitte oder irgendwelche Steinchen. Es ist also sehr reduziert gehalten. Ich bin da auch ein großer Fan von Grafikdesign, zum Beispiel von linearen Formen. Architektur, Bauhaus, das sind für mich alles Inspirationsquellen, und die spielen in dieser Kollektion immer wieder eine Rolle.
Sibel Brozat:Du hast gesagt, du hast 2017 gegründet.
Agathe D. Dzialocha:Richtig.
Sibel Brozat:Und hast du dir da direkt vorgenommen, das Oder wie sind deine Vertriebswege jetzt? Und sind sie so, wie du sie geplant hast? Oder ist es anders gekommen?
Agathe D. Dzialocha:Also es fing tatsächlich ursprünglich mit B2B Also wir haben unsere allererste Messe 2017 auf dem Salon International de la Lingerie in Paris gehalten und haben da auch wirklich, muss man echt sagen, für Furore gesorgt. Deswegen einfach auch das in dieser Branche ist einfach verstaubt und sie hat sich sehr gefreut, dass da auch mal ein sag ich mal etwas boulderes Produkt auf den Markt kommt. Und so sind wir eigentlich ganz schnell in diese B2B Kanäle reingeschlittert. Also wir haben einfach sehr schnell internationale Einkäufer bekommen, dass wirklich die ersten Einkäufer kamen direkt schon aus Sydney, Paris, Moskau, da, da fing es eigentlich schon automatisch an, dass wir den B2B Kanal bestückt haben. Dann war es einfach nur eine Frage der Zeit, die Website so aufzustellen, dass auch der E Commerce Kanal aufgebaut werden konnte. Der kam dann geschätzt würde ich sagen, acht Monate später, nach der nach der Gründung. Und so haben wir dann die den E Commerce Kanal aufgebaut und der lief parallel, wobei wir mit B2B und B2C gleichzeitig wirtschaften. Wir haben jetzt während Korona dann relativ fix gemerkt, dass E Commerce oder diese Direct to Consumer Herangehensweise einfach unfassbar viel Potenzial hat. Und da muss ich auch wirklich gestehen, haben wir, glaube ich, zu spät reagiert. Wir hätten tatsächlich vor Corona schon längst mit so etwas anfangen müssen. Also wirklich Direct to Consumer Marketing betreiben, den E Commerce, das E Commerce Segment, einfach noch größer zu skalieren. Da haben wir wirklich erst während der Corona so richtig damit angefangen, natürlich auch aus der Bedürftigkeit heraus. Ja, und so hat sich das tatsächlich so aufgebaut. Ich würde immer noch sagen, wir sind 70 % B2B, aber 30 % B2C mit Tendenz steigend.
Sibel Brozat:Und macht ihr auch so teilweise Events oder anschauen kann?
Agathe D. Dzialocha:Ja, das ist tatsächlich für Lingerie auch Also das ist einfach ein Produkt, das sehr viel Beratung braucht. Passform ist ein ganz großes Thema bei Unterwäsche. Sowohl für die Tops als auch für die Bottoms würde man nicht glauben. Und ja, ich glaube wirklich, dass gerade weil so ein intimes Produkt es ist für uns einfach der B2B Kanal wichtig, dass wir an die Boutiquen verkaufen, dass die Stores die Produkte vor Ort noch mal vertreten und die Frauen, die Teile anprobieren können, physisch anprobieren können. Wir haben dann für uns irgendwann auch gesagt, die die Mission hinter opak ist einfach auch am besten von uns selbst zu vertreten, also tatsächlich von mir als Kopf hinter der Marke auch am besten zu vertreten. Ich möchte meine Kunden treffen. Und deswegen haben wir dann auch angefangen, relativ fix mit Popups, auch vor Corona schon. Wie in Berlin hatten wir ein in Köln, in Düsseldorf, aber auch in Paris. Also wir hatten tatsächlich verschiedene Popups schon organisiert, in Hamburg auch und das waren immer wieder schöne Events, wo man die Frauen live treffen konnte, hören konnte, was sie für eine Erfahrung mit dem Produkt haben. Und dieser Austausch ist unfassbar wichtig. Also das würde ich tatsächlich auch als dritte Plattform für uns Vertriebsplattform nennen. Wir haben auch ein Studio in Düsseldorf und dort machen wir monatlich Private Evening. Das heißt, jeden dritten Donnerstag, circa im Monat, laden wir eine Gruppe von 10 bis 15 Frauen ein, öffnen eine Flasche Wein und dann wird einfach geredet über Frauenthemen. Aber ja, dabei wird Unterwäsche anprobiert, wir beraten und es ist immer wieder eine total schöne Erfahrung.
Sibel Brozat:Haben wir zum Thema Nachhaltigkeit. Das spielt ja für dich auch eine große Rolle und vielleicht kannst du ein bisschen dazu sagen, wie ihr Nachhaltigkeit lebt, was da für dich wichtig ist und wie, ob und wie eure Supplier euch da unterstützen.
Agathe D. Dzialocha:Ja, Nachhaltigkeit war tatsächlich bei der Also für mich war gerade eben nach diesem, nach dieser Frage What design can do? War für mich ganz klar das Produkt muss weitestgehend mit, mit Nachhaltigkeit, mit dem Gedanken Nachhaltigkeit entwickelt werden. Wobei ich mich auch wirklich schwer tue mit diesem Begriff, denn es findet Greenwashing in der Industrie statt und man muss aufpassen, dass man keine Versprechungen einhält, die man eben oder gibt, die man nicht einhalten kann. Es ist nämlich wirklich so, dass unser Produkt fair produziert wird und dass da lege ich großen Wert drauf, dass wir nur europäisches Supply benutzen. Gerade in der Launcher Branche hat man einfach bis zu 16 Komponenten in einem BH und man tendiert dazu wirklich weit international weltweit Ressourcen. Man könnte Made in China relativ schnell erledigen und all diese Punkte habe ich bewusst verneint. Habe mir damit natürlich auch den schwierigeren Weg gewählt. Aber ja, die Lieferanten sind tatsächlich alle entweder aus Deutschland oder unseren Nachbarländern, also Italien, Frankreich, Belgien. Alles zertifizierte Lieferanten. Wir arbeiten überwiegend mit recycelten Materialien, es sind synthetische Materialien. Das ist auch wichtig für so it leisure longer wie Bodyware, dass da eben dieser Stretch drin ist. Und dementsprechend müssen wir weitestgehend. Also das sind keine Baumwollhöschen, wir müssen weitestgehend mit synthetischen Materialien arbeiten, aber ich lege schon Wert darauf, dass dort eine innovative Geschichte dahinter steht, ob es jetzt Recycling ist oder eine regenerative Faser, eine nachhaltige Tenzell Faser oder so etwas. Da wird immer wieder Wert darauf gelegt und die Zertifikate werden gecheckt. Und ich bin auch ständig auf den verschiedenen Stoffmessen am Start und lasse mich inspirieren, was eben für Innovationen auf dem Markt stattfinden. Ho, ho, ho, ho, ho ho!
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Agathe D. Dzialocha:Ähm. Weiter glaube ich, dass Nachhaltigkeit einhergeht. Es ist also wichtig, dass diese Produkte langlebig sind, dass sie qualitativ hochwertig sind, dass man so ein BH einfach richtig abrocken kann. Sage ich immer, dass der in die Wäsche reingeschmissen werden kann und dass man das er danach einfach immer noch wie neu aussieht. Und das habe ich tatsächlich mit opak erreicht. Die Produkte haben ein wirklich hohes Qualitätslevel. Die werden mit mit langer CI Professionals entwickelt, die wirklich jahrelang schon ihre Expertise dort reinstecken. Wir produzieren im Norden von Rumänien, das ist ein frauengeführtes Unternehmen. Die Preisklasse ist im Luxussegment. Also wir arbeiten von der Produktion wirklich im Luxussegment. Das ist vergleichbar mit einem italienischen Manufaktur, aber die Skills sind unbezahlbar, finde ich. Also man muss einfach da auch in die Qualität investieren. Und die Produkte an sich sind sehr clean gehalten, sehr minimalistisch, sehr zeitlos. Wir haben man bekommt ja ständig immer mal Feedback von Einkäufern. Warum nicht 1000 andere neue Farben, Warum nicht Blümchenprints, warum nicht? Etc.. Und mir ist es einfach wichtig, dass das Staple Vatrop Items sind, also Sachen, die man immer wieder rein und rausholen kann und sagen kann Heute trage ich diesen Body mit der Jacke, heute mal mit der Hose. Und dass man diese Produkte einfach wirklich jahrelang nutzen kann. Und das ist für mich auch Nachhaltigkeit, eben nicht saisonal oder trendorientiert zu arbeiten, sondern ja in Slow Fashion Manier.
Sibel Brozat:Ja, da sind wir uns einig. Also diese diese Lieferanten Struktur aufgebaut hast. Also ich kenne das auch von anderen Gründern und auch von einigen aus eigener Erfahrung, dass es eben teilweise überhaupt nicht leicht ist zu sagen, ich verzichte auf China, weil es gibt gewisse Teile, die werden einfach nur in China produziert. Da kannst du jeden fragen in Europa und die haben dann auch bei den Stückzahlen keine Lust. Die Preise explodieren ja. Kannst du da so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, was da deine Erfahrung war?
Agathe D. Dzialocha:Ja, sehr gerne. Es ist wirklich ein. Ich finde es gut, dass du da auch Transparenz reinbringst, weil das ist wirklich etwas, was wo so ein Schatten drüber liegt. Ganz klar, Wenn ich sage, ich source gerade von mir aus Träger aus Italien, dann muss man eigentlich dazu wissen, dass der Lieferant des italienischen Lieferanten auch wahrscheinlich irgendwo Übersee arbeitet. Das ist einfach so da. Da passieren einfach unterschiedliche Chains immer im Rückhalt, die man so transparent nicht aufdecken kann. Das würde man tatsächlich auch nicht so einfach rausfinden. Was aber bei der ganzen Sache glaube ich wichtig ist, ist, dass wenn ich direkt an China herantreten würde, ich einfach eine ganz andere Mindestmenge abrufen müsste. Ich würde eine bessere Marge abrufen und auch bessere Preise abrufen, würde aber eine ganz andere Mindestmenge abrufen. Und da fängt für mich auch Nachhaltigkeit an. Denn über überdimensional Dinge auf Lager zu nehmen, sei es Produkte oder sei es Rohware, steht absolut nicht in im Verhältnis zu einen Margen Gewinn, also Müll zu produzieren, nur damit eben in im Endprodukt eine bessere Marge drinsteckt. Das das kann es nicht sein und wir haben nicht die Stückzahlen, dass wir einfach solche großen Mengen abrufen wollen und können und und da ja, da sammeln sich einfach verschiedene kleinere Ordern dann eben bei den bei den europäischen Lieferanten, die das dann eben bündeln können. Und ein Ansatz ist auch mit opak, dass man einfach die Farbwelt sehr reduziert hält. Also Thema zum Beispiel Schwarz geht immer super, viele andere Brands ordern auch schwarz. So kann man natürlich ordern, bündeln und bekommt dann kleinere Mengen um, um eben entsprechend zu wirtschaften.
Sibel Brozat:Verstehe, ja, und deswegen finde ich das weil ähm, das ist die Frage bis wohin? Also wo gibt es das Gesetz und bis wohin geht das? Und kriegt man da wirklich eine Transparenz rein? Halte ich für sehr, sehr schwierig. Ich bin gespannt, wie sie. Das Thema weiterentwickelt, weil, wie du sagst, es teilweise eben einfach mit Mindestmengen zu tun hat. Mit extra produzieren lassen, mit Müllbergen. Ich meine, am nachhaltigsten ist ja das Stück, das man schon im Kleiderschrank hat oder das man eben so häufig wie möglich trägt. Und da muss natürlich auch auf Konsumenten Seite noch ganz, ganz viel passieren, damit das auch so gelebt wird, weil so lange es noch eine Nachfrage gibt, eben nach Fast Fashion und schnell konsumierbaren Geschichten, so lang wird es auch ein Angebot geben, würde ich sagen.
Agathe D. Dzialocha:Absolut. Also ich denke, so etwas muss sogar Handelsabkommen etc. und dass da wirklich einfach der Proof sozusagen gegeben werden muss. Ich weiß nicht, ob man die Verantwortung an den Endkonsumenten geben muss, denn selbst wir als Produzenten haben zum Teil nicht diese Einblicke und ich fände es gut, wenn es verpflichtet verpflichtend wäre, diese Einblicke zu erhalten.
Sibel Brozat:Und was beschäftigt dich Agathe jetzt gerade
Agathe D. Dzialocha:F Ähm, das. Das sind viele Punkte. Das sind wirklich sehr viele Punkte. Ich würde sagen, wir sind jetzt als Team ganz gut aufgestellt in unseren Routinen, in unseren Prozessen. Wir kennen unsere Stärken, wir kennen unsere Challenges und ich bin jetzt gerade dabei, das Ganze einfach abzuseilen. Also es geht wirklich um ums Absälen. Die Marke ist jetzt im sechsten Geschäftsjahr und wir haben vieles erreicht. Der Bekanntheitsgrad wird immer mehr und ich denke, der nächste Stepp ist eben Marketing noch einmal anzutreiben im Sinne von noch mehr in Richtung Influencer Marketing einzutreten, noch mehr PR und mehr. Mehr ist gut gesagt, denn wir haben keine PR zuvor gemacht. Das alles ist organisch ja bekannt geworden. Also wir haben tatsächlich noch nie wirklich eine PR Agentur akquiriert. Wir haben noch nie wirklich Influencer Marketing betrieben und solche Punkte sind ja auch Accelerators und Botschafter nach außen. Also das ist eine große Baustelle, die ich jetzt gerade sehe, die Marke einfach an mehr Frauen ran zu bringen, weil die Zielgruppe ist da draußen. Wir sehen, wie sie opak feiert. Da entsteht so ein kleiner Kult drum, so eine kleine Community. Und ich möchte einfach noch mehr an diese Frauen herantreten.
Sibel Brozat:Kommen wir zu dir persönlich. Also im Aufbau deiner Marke. Was war für dich da oder ist für dich da? Die größte Herausforderung. Vielleicht eine, die du nicht hast kommen sehen. Und wie gehst du damit um?
Agathe D. Dzialocha:Auch bestimmt viele. Es ist immer wieder ein Prozess. Kann man nicht anders sagen. Es ist die größte Konfrontation mit sich selbst. Mit. Mit seiner Person. Ich. Ich finde, ein Learning über die ganze Zeit war zu verstehen, dass man Dinge abgeben muss, also dass man das man einfach nicht alles gut machen kann. Als Gründer muss man viel oder als als Geschäftsführer muss man viele, viele Skills haben. Trotzdem muss man auch lernen, irgendwann zu sagen, Ich nehme das Invest in die Hand, gebe es einem Profi gewinn darüber, mehr Zeit, mein Kram zu machen und bringe da, bringe dadurch einfach das Unternehmen auf ein Neues Level. Das sind so die Punkte, die von Jahr zu Jahr besser wurden, wo ich so ein bisschen aus mir rausgebrochen bin. Es fing einfach als One Woman Show an und man dachte sich Ich bin dieser Oktopus, der alles kann. Und sehr schnell musste man eben dann einfach auch abgeben. Dann aber auch dieses Out of the box Thinking finde ich super wichtig. Ich habe zuvor zwar für andere Unternehmen gearbeitet, aber auch jetzt nicht jahrelang. Und ich bin da eigentlich jetzt, wo ich gerade bin, ganz froh drum, denn ich erfinde mein Unternehmen neu. Ich. Ich entwickle meine eigenen Strategien, meiner eigenen Wege und ganz oft wird einem sehr viel reingeredet, ob es jetzt eben über den Einkäufer ist oder aber auch eine Unternehmensberatung oder von mir aus ein Fotograf oder Grafikdesigner. Es kommt, es kommt einfach sehr viel Input rein. Und das man sich aber immer wieder das Input anhört, auf jeden Fall sehr Kritik bereit ist, immer wieder bereit ist zu wachsen, aber auch immer wieder auf seine eigene Stimme zu hören und zu wissen wer bin ich hinter der Marke? Wofür soll die Marke stehen? Was sind so ihre, Was ist ihre Mission? Und sich dieser Mission einfach immer immer treu bleiben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn eine Marke verwischt. Oder wenn sie in Ihrer Aussage nicht konsequent ist. Und da das ist wirklich ein Learning, wo ich auch eigentlich ganz froh bin, dass ich über die Jahre sehr konsequent geblieben bin.
Sibel Brozat:Kommen wir zu deinen Erfolgen. Hast du da vielleicht ein Erfolg, den du mit uns teilen kannst, den du sehr gefeiert hast?
Agathe D. Dzialocha:Ja, ähm. Ein ein besonderer Erfolg. Also es. Es ist nach wie vor immer so eine Achterbahn. Also, es ist wirklich ein Unternehmen zu führen. In der Modebranche ist eine Achterbahn und die letzten Jahre waren auch echt intensiv mit Corona. Und dann hat der Ukraine Krieg und ich bin Mutter geworden. Also es gab. Es gab wirklich verdammt viele Challenges bei mir und trotzdem sind die Erfolge. Ja, wenn ein Kunde eine. Ein B2B Kunde, eine Boutique International, eine große Order platziert und dann einfach nach acht Wochen sagt, es verkauft sich so gut, ich muss nachbestellen oder es ist die Kunden. Lieben es, bitte mach weiter so! Wann kommt die neue Kollektion? Wir wollen weitermachen. Das sind. Das sind dann so Momente, wo man wirklich denkt okay, man macht alles richtig und das bügelt, dann sage ich mal, die Zweifelsmomente dann einfach auch gut aus, die wirklich auch oft hochkommen. Und wir tendieren ja dazu, eher auf die schlechten Momente zu kommen, zu gucken, als eben auf diese guten. Wunderschön sind auch, wenn zum Beispiel eine ein Brief kommt von einer online Kundin, die uns einfach so einen Liebesbrief schreibt und uns einfach erklärt, was dieses opak Produkt mit ihr gemacht hat in ihrem Alltag und in ihrem Leben. Und das sind dann auch so Momente. Dann mache ich einfach einen Screenshot und poste das bei Instagram, weil ich da einfach so dankbar und froh bin. Und das gibt mir so viel Energie, die nächste Kollektion wieder anzufangen. Also das Feedback der Frauen ist alles, das, alles, das ist das, was mir Flügel gibt, weiterzumachen.
Sibel Brozat:Kommen wir zur allerletzten Frage Liebe speziellen Tipp, den du unseren Hörerinnen und Hörern mit auf den Weg geben möchtest?
Agathe D. Dzialocha:Ähm, ja, ich glaube, gerade für die Frauen da führen, ist, glaube ich, ein großer Tipp, den ich jetzt tatsächlich auch über meine Erfahrung einfach noch mal oder über meinen meine letzten Jahre herausgefunden habe, dass man sich selbst bei der ganzen Sache einfach nicht vergessen sollen. Also sobald du kannst, zahl dir selbst ein ordentliches Gehalt aus, aus deiner eigenen Firma und bevor du in andere Dinge investierst, guck auch wirklich auf dich selbst, guck auf deinen, guck auf deine seelische Stabilität, guck darauf, dass du Spaß an der Arbeit hast, dass du nicht unter Ängsten oder unter dem Druck leidest, dass du davon leben kannst. Und wenn das nicht geht, dann finde eine Lösung, es irgendwie in diese Richtung hinzubiegen. Das sind einfach so Punkte, wo ich glaube, dass Frauen ganz gerne eher nach außen denken und erst mal gucken, dass sie es nach außen perfekt schaffen können, dass sie vielleicht auch ihren Mitarbeitern erst mal ein stolzes Gehalt sein können, bevor sie sich selbst ein gutes Gehalt auszahlen. Und ich meine damit jetzt einfach nur ein, dass man seine Existenz sichern kann. Darum geht es einfach. Und ja, das ist etwas, was. Frauen sind einfach sehr. Sie kümmern sich einfach sehr gerne auch um andere. Das ist, glaube ich, ganz wichtig als Unternehmer.
Sibel Brozat:Das hast du schön gesagt. Und das ist ein guter Punkt. Nicht vergessen, an sich selbst zu denken.
Agathe D. Dzialocha:Genau.
Sibel Brozat:Ich glaube, da haben wir alle noch alle vielleicht auch alle, die jetzt hier zuhören, finden bestimmt da immer noch ein bisschen Potential, ein bisschen mehr für sich zu machen.
Agathe D. Dzialocha:Und das macht ja auch Spaß zu.
Sibel Brozat:Wort.
Agathe D. Dzialocha:Ja, es macht Spaß. Sobald man das macht, geht Man merkt dann, dass die Energie auch noch mal ganz anders in die Regionen geht, die einfach auch wichtig sind für das Unternehmen. Von daher ja bei sich selbst auf jeden Fall anfangen und dann weitermachen.
Sibel Brozat:Vielen Dank, liebe Agathe, dass du dir die Es hat Spaß gemacht, heute mit dir zu sprechen.
Agathe D. Dzialocha:Mir auch. Vielen Dank, Sibel. Das hat wirklich Spaß gemacht.