Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen
Authentizität und Emotionen im Modegeschäft: Ein Gespräch mit Brigitte Sely
Bereit für ein fesselndes Gespräch mit Brigitte Sely? Als ehemalige Marketing- und PR-Expertin bei renommierten Marken wie dem Otto-Versand bringt sie eine beeindruckende Karriere und ihre Leidenschaft für Mode und Design mit. Aber lass' dich ich nicht täuschen - im Ruhestand ist sie noch lange nicht, sondern bleibt mit ihrer unverwechselbaren Vision und der Fähigkeit, Menschen durch Mode zu verbinden, aktiv. Erfahre, wie Authentizität und Emotionen beim Aufbau von Marken den Unterschied machen und lass' dich sich inspirieren von Brigittes revolutionären Ideen.
Tauche mit uns ein in Brigittes persönliche Reise und erfahre, wie sie berufliche Herausforderungen angegangen und ihr persönliches Wachstum gefördert hat. Sie erinnert uns daran, dass wir in jeder Beziehung nur für uns selbst verantwortlich sind, und erzählt, wie sie die Digitalisierung und Technologie ohne Angst umarmt hat. Und als ob das noch nicht genug wäre, teilt Brigitte ihre wertvollen Tipps für den Aufbau einer Marke und betont, wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben.
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Sibel Brozat
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Willkommen im Women in Fashion Germany Podcast, den Business- Podcast für Marken und ihre Macherinnen. Von mir, Sibel Brozat, und mit spannenden Talkshow-Gästen. Heute zu Gast: Brigitte Sely. Endlich liebe Brigitte, schön, dass du bei uns in der Show bist.
Brigitte Sely:Hallo Sibel. danke, dass ich kommen darf. Ich finde, du warst das immer ganz toll, ja vielen Dank.
Sibel Brozat:Magst du uns erzählen, wer du bist und was du machst?
Brigitte Sely:Also, mein Name ist Brigitte Sely. Ich bin mit Leidenschaft bin ich in der Mode jahrzehntelang tätig gewesen. Ich habe früher nach meinem Werbestudium war ich in Italien, habe Marken wie Amani Versace betreut habe für Gucci, bin dann Anfang 90 wieder nach Deutschland gekommen und bin dann zum Ottoversand gekommen und habe 22 Jahre lang beim Ottoversand Marketing und PR gemacht, und ja, bin dann in Rente gegangen. Das ist jetzt schon acht Jahre hier, und da ich sehr gerne arbeite und sehr gerne Menschen verbinde, habe ich gesagt was mache ich weiter? Also, ich bin weiter in der Mode geblieben. Die Mode hat sich immer mehr herauskristallisiert, auch in Art. Ich finde, Art und Mode passt auch gut zusammen. Also insofern bin ich jetzt dabei, mit jemandem, einem Designer aus Berlin, wo ich den Namen noch nicht verraten kann, eben auch Mode und Design zusammen verschmelzen zu lassen.
Sibel Brozat:Das klingt wahnsinnig spannend, und ich finde auch dein Drive. Also wie soll ich sagen, ich habe höchsten Respekt vor deiner Passion. Ich passionate people, und ich glaube, ohne Passion geht es auch nicht, erfolgreich zu sein. Du bist mir damals schon direkt aufgefallen, vor ganz vielen Jahren auch schon bei der Fashion Week. Da sind wir uns, glaube ich, das erste Mal begegnet, und daraus ist so eine Art Freundschaft entstanden, und ich wundere mich wie immer, wenn ich über dich spreche mit jemandem, dann sagen die alle immer ach, aus Hamburg. ach, die Brigitte, die kenn ich. Also, du bist eine wahnsinnige Netzwerkerin, man kennt dich einfach.
Brigitte Sely:Weißt du, was Sibel? Ich wundere mich immer ganz doll selbst. Ich habe gerade heute Morgen war ich zur Akkupunktur. komm raus, es steigt eine Frau auf dem Fahrstuhl, eine ehemalige Kollegin von mir aus der Otto-Kupp, die ich 15 Jahre nicht gesehen habe, weil die auch vorher schon nicht mehr da war. Sie hat zur Rührung geweint. Ich habe gesagt hast du noch Zeit, können wir einen Kaffee trinken? Und ich finde das so toll. Und dann sagt ihr so es wird immer in dem Otto-Konzern noch von dir gesprochen.
Brigitte Sely:Du bist für viele eine Legende, und das macht mich immer ganz beschämend, weil ich das so einfach gar nicht sehe und nicht erlebe. Aber es ist immer wieder erstaunlich, und ich das wirst du auch kennen, auch wenn man so auf Instagram ist manchmal sprechen einen dann Leute auf der Straße an, obwohl ich gar nicht so viele Follower habe. Darauf kommt es vielleicht auch manchmal gar nicht an, aber dieses sage ich mal, authentische, natürliche, was ich ja auch bei dir erlebe. Ich glaube, das braucht die Welt heutzutage. Weißt du, wir brauchen nicht nur einfach die Schnacker, und wir brauchen Macher, und wir brauchen das authentische, und auch in dieser Internet, in dieser Netzwelt, wo alles nur noch irgendwo ohne Emotionen. wir brauchen Emotionen.
Sibel Brozat:Ja, ohne Emotionen geht es bei mir auch nicht. Da sind wir uns auf jeden Fall einig, und die Authentizität spielt eine große Rolle. Die ist eigentlich fast jeder Episode unseres Podcasts ein Thema, wenn wir über Markenaufbau sprechen. Und bevor wir gleich auf deine neue Marke kommen, wollte ich noch mal nachfragen was hat dich denn da bei der Autogrupso zur Legende gemacht? Was hast du denn anders gemacht als die anderen? Warum hast du da so einen bleibenden Eindruck hinterlassen?
Brigitte Sely:Also, erst mal habe ich für jeden immer ein Ohr gehabt, egal in welcher Position er war. Ich habe Träulichkeit ausgeführt, ich war ein Motivator, ich bin immer gegen angegangen. Es ist ja auch das weiß man auch der Otto Konzern, auch wenn da viele Frauen arbeiten, war und ist noch immer eine sehr harte Männerwelt Und sehr strategisch. Und ich bin zwar auch strategisch, aber ich sehe nicht aus wie ein Strategie, ich sehe eher aus wie das hat man gesagt wie so ein bunter Paradiesvogel. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber es passt halt nicht in diese, sag ich mal Konzernweltweiten.
Sibel Brozat:Deswegen musst du auch auf die Straße angesprochen. Dich erkennt man einfach.
Brigitte Sely:Ja, das sind die Haare, die Brille. Und heute hat man jemanden. ich bin ja sehr selten so wie heute in rosa angezogen, meistens so schwarz-weiß. Heute hat jemand gesagt oh, das müssen Sie öfter mal machen, das stimmt Ihnen gut, und sag ich, aber das bin ich eigentlich nicht.
Sibel Brozat:Kann ich auch nur wiedergeben. Ich finde, auch das steht dir gut. Also gerade hintergrund ist schwarz-weiß, mit der schwarzen Brille und dem blonden Haar und dem Pink. Ich finde, das sieht gut aus. Also schade, dass ihr das jetzt nicht seht, aber vielleicht kriegt ihr was auf Instagram mit. Ich habe nämlich gerade so einen kleinen Mitschnitt gemacht. Kommen wir auf dein neues Projekt. Ich bin super gespannt, was du davor hast. Magst du uns mit auf die Reise nehmen.
Brigitte Sely:Also, ich kann schon ein bisschen was erzählen. Ich liebe ja Afrika, und ich liebe die Menschen dort, ich mag die Stoffe, die Mode auch sehr gerne, das Außergewöhnliche Nun passt das ja nicht so hier in unsere europäische oder deutsche Welt rein. Und ich habe ja auch einen Kunstaustausch mit Afrika, wo ich jetzt auch gerade den deutschen Konsol aus Nigeria, aus Lagos, hier zu Besuch hatte letzte Woche, der jetzt gerade auch noch in Berlin ist, ein paar Tage. Und ich habe schon meinem letzten Geburtstag afrikanische Stoffe geschenkt, und da habe ich mit zwei Freundinnen Eine ist halb Afrikanerin und halb Deutsche, die andere ist 100 Prozentig Afrikanerin zusammengesessen, eine davon ist auch Schneiderin oder Designerin. Und dann haben wir gesagt, das steht auch toll Jeder von uns mal darüber nachgehend, was kann man machen mit afrikanischen Stoffen kombiniert mit deutschen Stoffen, was auch hier eilterstauglich ist? Und jetzt hat sich jeder von uns ein Teil ausgedacht. Das ist jetzt in der Produktion, und sobald es in der Produktion wird, werden wir das halt auch auf den sozialen Netzwerken vorstellen, und ich denke, wir brauchen noch so sechs Wochen dafür.
Sibel Brozat:Ganz spannende Phase. Wenn du sagst, so Produktion, das war doch bestimmt nicht so leicht, eine Produktion zu finden. Magst du uns erzählen, wie ihr davor gegangen seid und wie sich das gefunden hat?
Brigitte Sely:Im Moment machen wir das hier in Hamburg, weil die eine ein Studio hat, und wir machen das nur ganz klein. Und dann du weißt, vom Ottoförsand habe ich noch sehr gute Kontakte, und dann müssen wir gucken, ob wir das in Dänemark oder aber in Spanien oder Portugal machen lassen. Aber erst mal haben wir Prototypen in verschiedenen Größen. Wir werden auch so Unistall haben, wo man ja was ja im Moment ist, unisex und so weiter Also, und dann werden wir gucken, was gefragt ist, und dann gehen wir erst in die Produktion. Also, wir machen jetzt kein Risiko-Beschäft daraus.
Sibel Brozat:Und sagen wer wird eure Zielgruppe sein?
Brigitte Sely:authentische, selbstbewusste Frauen, auch Männer und die nicht mainstream sind, Die jetzt auch nicht unbedingt sagen, sie brauchen von Chanel, von Gucci oder von Bottega Veno, so was wir sagen ich habe mein Eichenstall gefunden.
Sibel Brozat:Verstehe, ihr habt euch bestimmt schon Gedanken gemacht über die Vertriebswege, wie ihr euch das vorstellt. im Optimalfall, was ist da eure Planung dazu?
Brigitte Sely:Also Vertriebswege. ich bin daher auch nach wie vor noch gut vernetzt. Wenn es gut läuft, werden wir unseren eichenden kleinen Vertrieb aufmachen, und je größer es werden sollte, würde ich dann wohl an Konzernen, kontakte mich ranhängen.
Sibel Brozat:Weißt, du denkst schon noch so in Einzelhandel, oder denkst du auch an digitalen?
Brigitte Sely:Also online Verkauf, einzelhandel, dass man so ein paar Konzeptstores findet, wo man die Sachen vertreiben kann, und dann eben auch eine eigene Internetseite, einen eichenden kleinen Vertrieb, weißt du, das ist ich glaube, das geht da auch nachher nicht. Ich habe jetzt gerade das, was ich auch anhab, das ist jetzt ein Schwetscher. Das macht ein Freund von mir, der hat jetzt schon eine Marke gegründet, die heißt, steht schon drauf, say sorry oder unperfekt, und hinten ist eben so ein Stern, und der hat einen Zacken abgebrochen. Und das ist ja, wir sind ja alle nicht perfekt. Sie will, weißt du, wir haben ja alle unsere Ecken und Kanten, und ich glaube auch das mit diesen Sachen, die auch wir jetzt produzieren, zu sagen, ja, wir versuchen das nur, aber wir müssen erst mal gucken, weißt du, natürlich haben wir einen Plan, und sagen nicht einfach Mensch, schieß mal los.
Brigitte Sely:Aber wir sind da auch noch ganz offen, wir wissen ja gar nicht, was da noch kommt oder wie das überhaupt gefragt ist. Wir, jeder von uns liebt diese afrikanischen Stoffe und so weiter. Aber das ist natürlich auch. ist es was anderes, wenn man jetzt der Mann wegen Manke daraus hat, als wenn man vielleicht eine kleine Paspel an einer Bluse oder so hat?
Sibel Brozat:Das ist ja auch ein ganz klares Nischengeschäft, erst mal, wenn man eben nicht Mainstream anspricht, sondern ganz gewisse Menschen, und da spielt es eben so eine Rolle wo erreichen wir die? und wahrscheinlich ist das auch noch ein Weg oder Weg, ist das Ziel vielleicht daraus zu finden, wo halten die sich eigentlich auf, und wie kommt man an die Randweite? Das Thema haben wir ja alle, wenn wir eine Marke aufbauen, also Sichtbarkeit, wo können wir uns, ja, wo machen wir uns sichtbar für die richtigen Leute? Und das ist ein Weg, der ist mit einer der steinigsten in dieser Phase.
Brigitte Sely:Der ist steinig. Das ist ja auch alles so schnelllebig hier, das ist ja alles schnelllebig. Aber wie gesagt, ich finde das wirklich interessant, auch mit dieser Kunst das zusammen verschmelzen zu lassen, finde ich. Also finde ich also, dass man da auch weiter drüber nachdenken soll. Und was ich auch eben gut finde, so Community, so wie du das ja auch hast, dass man die immer weiter ausbaut und dass man dann guckt Mensch, hier sind ja alle gemeinsam sehr stark.
Sibel Brozat:Apropos Community das ist ja, das muss man ja auch nochmal verstehen. Also, ich kenne ja nicht nur jeder einfach so, sondern oder sprich dich fremd auf der Straße an, sondern du hast ja auch ein wahnsinnig gutes Netzwerk, und ich denke, das ist ja die Basis dafür, dass man mit so einem nischen Produkt überhaupt mal eine Chance hat, eben den Einstieg zu schaffen und in deinem Netzwerk das bekannt zu machen. Hast du da schon Ideen in deinem Netzwerk, wo du sagst also, sobald es da ist, dann mache ich mit dem das oder mit der jenes oder hier diese Veranstaltung, oder gibt es da noch wirklich? hast du da noch gar keine Gedanken dazu?
Brigitte Sely:Das ist so witzig, dass du das sagst. Ich denke ja immer an sowas nicht, auch nicht an mein Netzwerk. Ehrlich gesagt, da denk ich mir mal andere dran und sag oh, kannst du mal und und und? Und ich bin da immer eigentlich ihr zurückhaltend, dass ich mein Netzwerk eigentlich gar nicht für mich so nutze. Ja, das zeigt Ja, und das ist so ganz, das ist so witzig. Jetzt gibt es jetzt eine neue Firma, oder schon seit Längerem, die heißt Blocker-Kind.
Brigitte Sely:Da kannst du verschiedene Sparten, ob du das Business, da ist Gesang, da ist Sport, influencer und so drauf. Und die haben mit einem jungen Künstler, mit dem Michael Aghali, das ist dieser zehnjährige, der ganz doll gehalten wird, hier in Hamburg eine Ausstellung gemacht. Und dann hat man mich gefragt, ob ich vielleicht auch noch so zwei, drei Sponsoren hätte, und dann habe ich die angefragt. Aber im Moment weiß ja, mit Geldsponsoren ist es immer ein bisschen schwieriger, und dann habe ich nicht so gleich Erfolg gehabt und bin auch nicht so zurückgeruhen worden, und dann sagt der Inhaber von dem Blocker-Kind Bitte, denn lasst das, du hast das gar nicht nötig, den Leuten hinterher zu laufen, du musst dich nicht kleiner machen, als du bist.
Brigitte Sely:Und dann musste ich so schmunzeln, weil ich bin halt einfach nicht so, ich würde auch Sachen nicht so ausnutzen. Obwohl und da sind wir wieder. Es ist ja immer ein Geben und ein Nehmen, und das lerne ich auch gerade erst jetzt Siebel. Ich kann zu jedem anderen immer fragen hast du mal, kannst du mal, machst du mal, mache ich mit Leichtigkeit. Für mich selbst habe ich da ganz viele.
Sibel Brozat:Hürden. Das wollte ich nämlich gerade ansprechen, weil du hast ja auch weiß nicht, ob du es noch machst aber ganz lange Zeit natürlich auch Künstler vertreten und vermittelt und so weiter, und für die, mit denen hast du ganz große Sachen auch gemacht. Und es ist wirklich auch nochmal eine andere Hausnummer zu sagen, ich frag für jemand anderes. Dann gelingt es irgendwie leichter, weil man da diese Überzeugung darüber bringen kann, die man ja hat. Nun ist man ja bei seinem über sein eigenes Produkt auch sehr überzeugt, aber ich kann das auch von meinem eigenen Produkt sagen. Ich weiß gar nicht, das ist wie so eine falsche Scham Zum einen, zum anderen. Ich glaube, ich weiß nicht, wie es dir geht. Mir ging es so, ob das auch eine Rolle spielt, weil ich hatte dann so eine emotionale Verbindung zur Absage. Ich konnte das dann. Das ging mir näher, als ich wollte. Also, wenn mir jemand für irgendjemand anders sagt, da habe ich jetzt keinen Budget dafür, mir das eigentlich mehr egal als über meinem eigenen Produkt, ist nicht schwierig, oder Wie findest du das?
Brigitte Sely:Doch da stimme ich dir zu, Es ist auch wirklich schwierig. Es ist schwierig. aber auch da weißt du, habe ich sehr viel nachgedacht, überhaupt so in diesem Jahr, auch die Frage, was möchte man eigentlich? Und ich habe also auch so, ich bin ja nun, ich sage immer fröhliche 74, fröhliche 74.
Sibel Brozat:Und ich habe hier auch das angegeben und mache hier Podcast. Ja.
Brigitte Sely:Und hat da eigentlich auch über Audan ein, hat da keine Schwierigkeiten mit auch nicht zu sagen ich bin, ich bin, ich bin so alt, ich habe auch ganz viele junge Freunde, das freut mich halt auch So. Und jetzt kommt das. Aber Ich frage mich wirklich schon immer was, was, warum habe ich Sachen gemacht und wie ich gelebt habe? Und die ernüchterte Feststellung war ich habe sehr viel gemacht, weil ich so erzogen bin, sozusagen zu funktionieren, das zu machen, das zu machen, das zu machen, und wenn man funktioniert, ist man gut, wenn man funktioniert, bekommt man Lohn. Das kann doch nicht sein. Es ist doch total idiotisch. Und dann habe ich hier Brigitte was sind deine Bedürfnisse? Und dann kam so ein, ja so ein leichtes Erwachen, dass ich meine eigenen Bedürfnisse gar nicht gelebt habe.
Sibel Brozat:Das ist, glaube ich, auch eine Generationensache, weil man hat das früher nicht so beigebracht oder vorgelebt bekommen.
Brigitte Sely:auch Man hat es auch nicht vorgelebt bekommen oder Hast du Ja, und das ist, weißt du, siebille, und das ist es halt. Und das jetzt zu erkennen und zu sagen, ich mache es jetzt und egal. Also meine Tochter ist total eschoffiert Und sag zu mir bist du denn total, bist du denn total verrückt geworden? Mein Sohn auf der anderen Seite findet das ganz toll und sagt ich bin so stolz auf meine Mama. Aber so, auch da, und es ist immer so alles so unterschiedlich, und egal, wie in welcher Beziehung wir dann sind oder nicht singen, wir sind ja nur von selbst verantwortlich, egal, was wir machen, was wir tun. Es ist immer schön, eine Beziehung zu haben, eine Liebe zu haben, aber auch in einer Beziehung sind wir nur für uns selbst verantwortlich.
Sibel Brozat:Ja, das hast du schön gesagt, und ich bin wirklich erstaunt und wirklich wie soll ich sagen habe höchsten Respekt auch davor, dass du einfach jetzt hier als Podcast-Gestin da bist, dass du keine Berührungsangst hast mit Digitalisierung und Technologie, dass du dieses Google-Formular einfach ausgefüllt hast, dass du auf allen Kanälen unterwegs bist, digital und jetzt auch im Podcast, und dass das für dich so eine Selbstverständlichkeit ist. Ich glaube, dass der mit zunehmenden Alter auch nicht keine Selbstverständlichkeit, weil wir sind ja keine digitalen, wie soll ich sagen? die sind ja nicht damit groß geworden, und deswegen bewundere ich dich einfach so sehr dafür, dass du auch all diese neuen Dinge einfach ausprobierst und dich nicht aufhalten lässt. Man kann ja auch resignieren im Alter und sagen, jetzt sitze ich da meine Rente ab oder irgendwie so. Nein, die Brigitte gibt Gas und erfindet sich wieder neu, hat wieder ein neues Projekt und ist immer vorne mit dabei. Das finde ich ganz großartig.
Brigitte Sely:Das ist das nächste, und das ist jetzt keine Bewertung. Ich versuche ja immer nicht zu bewerten, obwohl ich glaube, ohne Bewertung auch nicht durchs Leben komme. Aber ich kenne ja eben auch viele Menschen im meinem Alter, und die sind so was von eingefahren und so was von unflexibel geworden, und ich frage mich immer war nicht immer so unflexibel, oder sind die nur so geworden durchs Alter, durch die Rente? Ich selbst habe ja auch so sämtliche, ich habe ja so einige Ersatzteile Schulter, hüfte, knie, und mit Treppen laufen Fällt das mir schon schwer, aber mein Kopf führungssiniert halt noch wirklich gut, und es bringt mir auch Spaß, und ich schäme mich auch nicht zu sagen, weil jemanden ja, gib mir mal deinen Arm, damit ich besser die Treppen laufen kann, oder so. Das gehört zu mir, das ist die Akzeptanz, dass mal irgendwo Ersatzteile da sind.
Sibel Brozat:Mit dem Auto hält ihr auch nicht ewig Mit dem zugehenden Alter werden die Renovierungsmaßnahmen oder Restaurationsmaßnahmen einfach mehr.
Brigitte Sely:Das ist halt so, ja, das ist halt so, das ist auch so. Und weißt du, wir haben ja heutzutage viele Möglichkeiten, und da auch zu stehen. und dann sagt man mir dann auch manchmal oh, was machst du? Du siehst ja auch mal, deine Haut ist so schön. Und ich sage, ja, ich mache alle drei Monate einmal Niedeling. Da stehe ich auch zu, weißt du, denn sieht man mal zwei Tage knallrot aus, wie so ein Humber. Aber ich stehe dazu. Das finde ich gut. Also ich würde jetzt keine Schnippelgeschichten machen, aber zu solchen Sachen finde ich, ja, darf man.
Sibel Brozat:Selbstoptimierung finde ich auch gut. Liebe Brigitte, wenn du deine Karriere so rückblickend betrachtest, was war da für dich eine ganz große Herausforderung, die bei dir so hängen geblieben ist, und wie bist du damit umgegangen?
Brigitte Sely:Also, ich habe ja bis zu meinem 45. Lebensjahr nie fest irgendwo gearbeitet, außer in meiner Lehrzeit. Ich war immer so ein freier Vogel und habe ganz viele Sachen unterschiedlich gemacht. Und dann bin ich ja nach Hamburg gekommen, wieder zurück, und habe meinen zweiten Mann kennengelernt, mit dem ich nun auch schon wieder nicht zusammen bin. Ich glaube, die Ehe bin ich nicht geschaffen, obwohl wir 27 Jahre zusammen waren. Und der hat dann, als ich 45 war, gesagt Brigitte, du sollst mal erwachsen werden, such dir mal einen anständigen Job, wow. Und dann habe ich einen Fotografen gekannt, und der hat mir gesagt Mensch, die bei der Otto-Gruppe, bei Brompre, suchen jemanden, stelle dich doch da mal vor. Und bin ich da hingegangen, bin ich auch angestellt worden und war zuerst für die so als Supervisor für den Einkauf mit den Werbeorganisern, für die Katalogproduktion zuständig. Das habe ich so drei Jahre gemacht und habe dann festgestellt, weil ich mit einer Einkaufsleiter am Abend zum Essen war, was die so gesagt hat, wie die Leute hinter meinem Rücken über mich geredet haben und so weiter. Und ich habe dann so ganz cool getan, dass ich das weiß, wusste ich nicht. Ich bin nach Hause, habe so geheult, weil ich mich gewundert hat, weil es für sie Menschen einfach so gehesslich sein können.
Brigitte Sely:Da habe ich da ein paar Tage drüber geschlafen, bin ich zu dem damaligsten obersten Geschäftsführer und habe gesagt wissen Sie was? Ich kann hier nicht mehr arbeiten, das geht nicht mehr. Und dann hat er zu mir gesagt heben Sie mir ein paar Tage Zeit, ich überliege mir was, ist er schon nach einem Tag zu mir gekommen und hat gesagt, ich möchte sie nicht verlieren. Und damals hatte Bombri keine Marketing und PR-Abteilung. Und dann hat er gesagt was halten Sie davon, wenn Sie unsere Marketing-PR-Abteilung ausbauen? Ja, und dann habe ich das gemacht mit einem Assistenten, den ich gekriegt habe, und immer auszubildende, und habe dann auch 1999 mit das Internet bei uns aufgebaut, mit ganz vielen Produktionen und so weiter und tollen Themen. Und dann ist es immer größer und größer geworden. Ich habe Harald Glöckler reingebracht, maite Kelly, marcel von Berlin und ganz viele Kooperation und Wohnenschau gemacht. Das habe ich dann bis vor acht Jahren gemacht.
Sibel Brozat:Und was war da für dich so am Herausfordersten an der Sache?
Brigitte Sely:Am Herausfordersten war auch da. Zuerst hatte ich ja alles in meine Freiheit, und keiner hat da reingemischt. Und dann fanden sie das alle interessanter, und dann wollten sie auch wieder mitreden, wie das so ist. Und es war immer wieder, ich musste immer kämpfen. Ich habe für alles gekämpft. Ich musste für Budget kämpfen, ich musste für Ideen kämpfen, weil ich dann ja auch immer Geschäftsführer war, und ich war dann auch immer sehr kreativ. Ich habe dann immer gesagt na gut, ich habe jetzt nicht genügend Budget zurück, mal das Budget aus einer anderen Abteilung zu kriegen. Und dann habe ich mich da so durchgirolliert. Und dann hatte ich auch mal im letzten Jahr das ist auch eine Geschichte, die ich erzähle Also wirklich gerne Da hatte ich ja schon einen Nachfolger, und der konnte mit mir auch gar nicht zurechtkommen, so richtig.
Brigitte Sely:Und dann war ja schon die Geschichte der Korruption, so was man darf, der Komplenzregel, und dann hatten wir immer so ein vorher Nachher-Shooting, da hat ja die Leute immer eingeladen, die Kandidaten. Dann hat man auch ein Cocktail getrunken und so weiter, und das durfte man nicht. Und dann habe ich richtig einen auf die Mütze gekriegt, und das habe ich das nächste Mal gemacht. Ich habe im Woel-Den-Waren gesagt, die sollen Wasser ausschreiben an statt Cocktails, und weitergemacht, und weitergemacht, und dann denke ich immer wie beurteuert ist so was. Also, da war ich einmal ein Revolution, und ich glaube, das bin ich auch heute noch, sobald ich ich muss Sachen verstehen, siebel, ich muss Sachen verstehen Sobald irgendjemand mit der Autorität herkommt und sagt, das muss so und so gemacht werden, und ich verstehe das nicht.
Sibel Brozat:Ist es eine Frauengesicht? Nein, ich glaube, wir haben das gleiche Sternzeichen und den gleichen Aszendent. Das ist irgendwie. da gibt es ein paar Parallelitäten. Mal gucken, kommen wir zu deinen Erfolgen. Also, was war so für dich beruflich gesehen der größte Erfolg?
Brigitte Sely:Herzen zu bewegen.
Sibel Brozat:Hast du ein Beispiel vielleicht?
Brigitte Sely:Naja, also so im Prinzip. Ja, ich habe ein Beispiel, als ich ich bin ja auch mit Rolf Scheider befreundet, und Rolf hatte mal, und Rolf hatte mal ein ein, so eine Mittagssendung, und in der Mittagssendung war Maite Kelly. Und dann habe ich Rolf hinterher gesagt sag mal, wer ich. Und dann sage ich ja, maite Kelly, ich war in der Zeit in Italien, ich habe dich schon den Kelly vermittelt. Und dann hat er mir das gesagt, und was er hat gesagt ich möchte mal, dass du mich mit der bekannt machst. Und dann hat er gefragt, dann wird Telefonnummern ausgetauscht, und dann habe ich die Vision gehabt, dass Maite Kelly die große Linie für Bonnprinchen machte kann. Und das haben wir dann auch gemacht.
Brigitte Sely:Und das Schönste war, das Malte gesagt hat, ist damals mit ihrem Mann aus Südafrika zurückgekommen und hatten auch schon Kinder, und sie gingen das gar nicht gut. Und sie hat gesagt Brigitte, du hast mir in meiner Familie halt gegeben, und das war für mich das Schönste. Das Schönste, das ist auch dieses Dankbarkeitsgefühl. Und ich habe jetzt immer noch ne, so, ich habe drei Chanelbruschen, und die habe ich alle von Malte geschenkt gekriegt, mal zum Geburtstag, mal zur Weihnachten.
Sibel Brozat:Ach, wie schön. Ach, wie schön. Das ist eine sehr, sehr schöne Geschichte. Jetzt hast du ja ganz, ganz viel Berufserfahrung. Ich komme schon zur letzten Frage Was kannst du unseren Hörerinnen und Hörern, die gerade dabei sind, eine Marke aufzubauen, als Tipp mit auf den Weg geben?
Brigitte Sely:Ja, es fällt mir gerade mal ein bisschen. Also Tipp ist immer, wie gesagt, leidenschaft, passion, braustung. Dann ist es, glaube ich, wichtig, dass man was macht, wo man auch selbst zu stöhnen. Es hat keinen Zweck, dass jemand sagt, auch jetzt sind gerade Swellingsmodern oder jetzt sind gerade was weiß ich, wunschung modern, die man selbst anwahrt. Nein, man muss dazustehen, Und ich glaube, wenn man ein Brand macht, muss man das Herz vom Brand sein, und dann kann, egal, was das ist, ob das Selbste sind, ob das Mode ist, ob das Lippenstifte oder, man muss dazustehen.
Sibel Brozat:Vielen Dank, liebe Brigitte, dass du dir die Zeit genommen hast. Das war ein ganz besonders schöner Podcast mit dir heute. Ich freue mich auf unser nächstes Wiedersehen. Meistens, ich komme nicht mal wieder besuchen. Es wird Zeit, und weißt du, was?
Brigitte Sely:Und ich soll auch unbedingt nach Berlin kommen. Vielen Dank und liebe Grüße. Danke dir, danke, danke. Ich habe einen schönen Tag. Tschüss, liebe Tschüss, tschüss, tschüss, tschüss.